Überfremdetes Wien längst Realität...

Warum der Bevölkerungsaustausch nicht mehr zur Debatte steht

Meinung
Foto: Ercan Simsek

Ist Wien überhaupt noch Wien - und dürfen's denn das überhaupt fragen? Darüber zerbricht sich Österreich seit dem Waldhäusl-Sager den Kopf. Jeder, der dabei das Offensichtliche anspricht, wird von Politik und Systemmedien ins Rassismus-Eck gestellt. Dabei zeigt die Spurensuche zwischen Bezirk und "Bisirk": der Bevölkerungsaustausch in der Hauptstadt ist längst vollzogen, egal wie man nun dazu steht. Dabei werden Probleme selten dadurch gelöst, dass man sie und die Kritik am Weiterwursteln zum Tabuthema erklärt.

"Cool, das wollte ich auch schon machen!", unterbrach ich den Kollegen mit Begeisterung. Er hatte zuvor eine Straßenumfrage zur Errichtung einer radikal-islamischen Moschee im 16. Bezirk gemacht.

Radikale Moslem-Moschee schockt Anwohner nicht

"Das kannst vergessen", erklärte er genervt. Das Resultat sei äußerst unbefriedigend für die patriotischen Medienmacher gewesen:

"Wir haben keine kritischen Stimmen der Anrainer einfangen können. Alle, die wir angetroffen haben waren dafür. 'Ich bin selber Moslem und finde das gut', erklärte mir eine Bosnierin freudig." Junge migrantische Männer hätten sich vor ihnen mitunter aufgebäumt und die Journalisten auch gleich aggressiv angesprochen, was sie hier wollten, was sie gegen die Moschee hätten. "Es war die reinste Blackpill", erklärte er konsterniert.

Von Bezirk zu "Bisirk"

Seine Frustration verblüffte mich, zumal ich Grund zur Annahme habe, dass er die Statistiken doch kennen sollte. Offenbar lebt auch er schon zu lang im 8.-Bezirk-Bobo-Paradies. "Jo mei. Was hast du dir denn erwartet? Ist halt 'sechsehnte Bisirk'. Da ist man halt auch gern sehr islamisch", lachte ich, ein wenig stichelnd.

Zugegeben: Es war schon auch frech von mir. Ich selber als Zugezogene lache über den Verlust des Wieners über seine Heimat. Aber ich wusste halt auch, dass er es sportlich nehmen würde. Und er weiß wiederum, dass ich seine Heimat auf IB-Demos quasi mitverteidigt habe. Und das, obwohl sogar die Antifa nach jahrelanger Stigmatisierungsbemühungen langsam müde wird, alle die mich erwähnen, daran zu erinnern.

Die Debatte um den "Großen Austausch" halte ich in Wien in den meisten Bezirken nun schon länger für ziemlich überflüssig. Bereits in vier Bezirken stellen Migranten mehr als die Hälfte der Bewohner. In Ottakring wird der "Kipp-Punkt" demnächst erreicht. So besteht der "Sechzehnte" zu 48,1% aus Ausländern. Im Straßenbild erscheint die Überfremdung noch wesentlich fortgeschrittener.

Statistiken zur Überfremdungssituation Österreichs können auf www.bevölkerungsaustausch.at eingesehen werden.

Es gibt noch echte Wiener

Symbolbild: Pxhere (CC0)

Denn das Altersgefälle sorgt dafür, dass sich die autochthone Hälfte tendenziell wohl eher in häuslicher Pflege oder im Altersheim befindet und sich dort eher vom ORF (natürlich via TV-Gerät) berieseln lässt, als sich auf der Straße beim Shoppen, zum Ehre behaupten, in die Arbeit gehen oder auf dem Schul- oder Kindergartenweg befindet. Ab und zu sieht man sie aber dennoch mit ihren Rollatoren ihre immer kleiner ausfallenden Billa-Einkäufe bewältigen. Oft fluchend. Mal loben, aber meist schimpfen sie ihre ebenso ins Alter gekommenen Hundsviecher. Und stets mustern sie argwöhnisch ihre Umgebung. Seit einigen Monaten ausschließlich hinter ihren Michael-Ludwig-ich-bin-Corona-Total-Risiko-Gruppe-und-zwar-viel-mehr-als-du FFP2-Masken hervorblickend. Es gibt sie also - gerade noch: "Die echten Wiener".

Ein Blick aus Niederösterreich: "Dann wäre Wien noch Wien"

Doch jetzt sollte die Debatte um ihr längst zurückliegendes Abdanken doch noch entflammen. Möglich machte es Herr Waldhäusl, seines Zeichens Tierschutz- und Asyllandesrat und FPÖ-Urgestein. Seit Jahren treibt der bodenständige Niederösterreicher Linksliberale in regelmäßigen Abständen treffsicher zur Weißglut. Nun erklärte er nicht minder treffsicher auf das Statement einer migrantischen Schülerin, dass es in ihrer Schulklasse sehr einsam aussehen würde, wenn Waldhäusls strenge Grenzpolitik vollzogen worden wäre, in einer TV-Sendung hin: "Dann wäre Wien noch Wien."

Die Aufregung ist seither in der veröffentlichten linksliberalen Meinung groß. Doch warum das so ist, ist eigentlich schwer nachzuvollziehen. War der "große Austausch" zuvor noch eine "rechtsextreme Verschwörungstheorie", ist er in Wien längst vollzogen.

Keiner bestreitet es: Der "große Austausch" als Happening

Bestritten wird der Wahrheitsgehalt der Aussage nämlich von niemandem mehr. Stattdessen erklären eben jene Aufschreier reihum, dass die Überfremdung total super sei. Exemplarisch dafür ist etwa der Wiener SPÖ-Kommunikationschef Thomas Walach. So sei Kreisky von Ur-Wienern nach seinem Exil als "Jud" bezeichnet worden. Das wäre ihm heute, mit den neuen Wienern, nicht mehr passiert, glaubt Walach. Und die Argumentation ist schon bestechend: Wahrscheinlich bräuchte Kreisky im Wien von 2023 "Google Translate", um die Bezeichnung überhaupt als solche wahrzunehmen.

Aber auch eine Grünen-Abgeordnete und einige andere aus der linksliberalen Bobo-Bubble brüsteten sich mit Fotos mit migrantischen Jugendgruppen.

"Der große Austausch" ist in Wien quasi zum Happening geworden. Und wir sind alle mit dabei! Ob wir ihn nun abfeiern oder ablehnen, spielt dabei keine große Rolle mehr. "Es ist so over", liest man täglich auf Rechts-Twitter.

Türkische Medien informieren die neuen Wiener umfangreich

Und was in Wien so passiert, liest man längst in der türkischen Zeitung "Manset Haber" aus dem 10. Bezirk, deren Korrespondenz sich etwa oe24 schon seit einiger Zeit bedient. Oder in "Der Virgül", einer der Ausländerliste "SÖZ" nahestehenden Zeitung, die sich stark mit Themen der österreichischen Sozialstaatlichkeit oder der Visa-Situation befasst. Während man die Wiener Wirtschaft vortrefflich im "Avusturya Günlügü" anhand der dort vorgestellten Türken-Shop-Neueröffnungen studieren kann.

Für mutmaßliche Wiener Corona-Tote ließ ich mir neulich überdies Avusturya Rehberi ans Herz legen. Lesefaule Wiener können wiederum auf RadyiViyana oder Viyana.tv ausweichen. Und für das gemischte Programm eignet sich auch noch Walachs Stadt-Wien-alimentierter früherer Arbeitgeber "Zackzack", der auch bereits türkische Artikel in das Repertoire aufgenommen hat. Ich könnte noch unzählige weitere türkische Medien aus Wien aufzählen, die über tausende Abonnenten verfügen.

Es ist nicht alles schlecht

Und wie ist das Leben im neuen Wien so? Vielseitige Sprachkenntnisse sind sicher kein Fehler, aber auch in gebrochenem Deutsch kommt man überall noch voran. Was für die Vielzahl von Kultur-, Sozial- und Translationswissenschafter*innen mit oftmals bundesdeutschem Background in den Wiener Bobo-Bezirken meist ohnehin keine Rolle spielt. Denn diese wissen oft als Orient-Fans gerade noch das vielseitige Essens-Angebot auch aus Ottakring zu schätzen und lassen für dieses ohnehin den Mjam-Lieferservice an ihrer Statt die Grenzen überwinden. Das Schweins-Wiener ist dabei eher vom Aussterben bedroht und meistens auf Hühner-Basis.

Messerstechereien und Vergewaltigungen nehmen zu

Wer in leistbaren Bezirken, speziell als Frau in Wien lebt, tut besser daran, nachts keine Parks zu frequentieren. Als Mann wiederum ist es sinnvoll, Konflikten aus dem Weg zu gehen. Denn diese könnten durch die ein oder andere Messerstecherei jäh beendet werden. Und wer dort etwas auf die eigene Tochter hält, stattet sie oft schon sehr jung in weiser Voraussicht mit dem Kopftuch aus. Was diese wiederum nicht davon abhält, als geschminkter Teenager in der U-Bahn die neuesten Tiktok-Trends zu diskutieren. Und diese drehen sich immer öfter um "Athena", den Netflix-Film, der vom Aufstand der Migranten gegen den Staat handelt und an Feiertagen (Halloween, Silvester) immer öfter nachgestellt wird.

Freunderlwirtschaft mit Migranten wichtiger als SPÖ-Parteibuch

Wer Vorteile sucht, fragt immer öfter den Migranten seines Vertrauens, der ihm unter Umständen alles organisieren kann. So konnten sich Tausende sogar den Corona-Impfpass aus dem Wiener "Austria Center" stichfrei besorgen.. Zwar muss man in der Bundeshauptstadt immer noch "wen kennen". Doch der Wiener von heute braucht damit vor allem das früher obligatorische SPÖ-Parteibuch nicht mehr, um an die Vorzüge der Bundeshauptstadt zu kommen. Und so ist bei aller Diversität und Ghettoisierung in der Bundeshauptstadt doch noch ein egalitärer Erfolg zu verzeichnen.

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