Bloß keine Schuld an der Eskalation...

Sport in der Irrenanstalt: Dreisprung in den Ruin mit Habeck

Meinung
Hintergrund: Freepik (2); Habeck: Sandro Halank, Wikimedia Commons, [url=https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.en]C

Der allerliebste Wirtschaftsminister Robert Habeck hat für jeden Winkelzug der Auseinandersetzung einen Schuldigen: Den russischen Präsidenten Wladimir Putin! Dabei war er sich bewusst, dass man sich mit den Selbstmord-Sanktionen selbst schaden würde. Zum Drüberstreuen werden mit dem Sanktus einer Partei, die noch bei der letzten Wahl mit einem Ende der Rüstungsexporte warb, wieder einmal deutsche Panzer gegen Russland geschickt. Wohin mag diese Politik Deutschland und Europa noch führen?

Habeck und die Nordstream-Ansage

Nach seiner Wahl zum „Obergrünen“ 2016 wird Habeck vom Moderator gefragt: „Du triffst Wladimir Putin. Was sagst Du ihm denn?“ Darauf Habecks Antwort: „Guten Tag Herr Putin, Sie kennen mich noch nicht. Ich bin gerade Spitzenkandidat meiner Partei geworden. Geben Sie uns noch 2, 3 Monate, dann regieren wir diese Republik und dann wird sich folgendes ändern: Erstens, wir werden Nordstream nicht bauen und zweitens die Handelsbeziehungen des Gastransfers zu Russland sukzessive abbauen, weil wir ein Energiewendeland sind.“

Wieder Panzer gen Russland... 

Das Ausmaß des Amusements Putins ob seiner neuen politischen Bekanntschaft und deren Handelsprognosen ist nicht überliefert. Immerhin dehnte sich der Zeitraum der grünen Machtübernahme um 48 weitere Monate, was dem objektiven politischen Beobachter des krachenden Scheiterns der weltweit dümmsten Energiewende den Überblick über die Entwicklung wesentlich erleichterte – unabhängig vom Zeitgewinn bis zum Beginn einer der übelsten Phasen der deutschen Nachkriegsgeschichte.

Ein zeitgeschichtlich beispielloser, kaum fassbarer Vorgang: Am 80. Jahrestag des Endes der grauenhaften Schlacht von Stalingrad rollen wieder deutsche Panzer in die Ukraine. Die Erzählungen meines Vaters, der aus der Abiturklasse geholt und in den Tigerpanzer gesetzt worden war, um über Dnjepropetrowsk nach Stalingrad zu rollen, werden wieder wach. Und: Scholz denkt laut über Wiedereinführung der Wehrpflicht nach! Die heutige Politik macht fassungslos!

Abgeschobene Schuld

Aber der allerliebste Wirtschaftsminister Robert Habeck hat für jeden Winkelzug der Auseinandersetzung einen Schuldigen: Den russischen Präsidenten Wladimir Putin! Habeck wettert bei dpa gegen Putins „perfides Spiel“. Seine Strategie sei durchsichtig. „Er versucht, die große Unterstützung für die Ukraine zu schwächen und einen Keil in unsere Gesellschaft zu treiben. Dafür schürt er Unsicherheit und treibt die Preise. Dem setzten wir Geschlossenheit und konzentriertes Handeln entgegen. Wir treffen Vorsorge, damit wir durch den Winter kommen (25.7.22).“

Dazu Dieter Bohlen: „Wenn wir diese Sanktionen nicht gemacht hätten, und man hätte sich vernünftig an einen Tisch gesetzt, dann bräuchten die Leute jetzt nicht den ganzen Firlefanz machen. Jetzt müssen wir frieren, jetzt müssen wir dies und das, das ist doch alles Scheiße“.

Halbherziges Selbstmord-Sanktionen-Geständnis

Hat Habeck auch andere Erkenntnisse? Auf YouTube ist er mit den Worten zu vernehmen: „Wir werden uns aber natürlich selbst schaden. Das ist ja völlig klar. Der Sinn von Sanktionen ist, dass eine Gesellschaft, in diesem Fall die europäische Gesellschaft, Lasten trägt. Die Wirtschaft, die Verbraucher, die Konsumenten. Alle werden einen Beitrag leisten müssen. Es ist undenkbar, dass Sanktionen ohne Folgen für die eigene Volkswirtschaft bzw. die eigenen Preise sind. Wir werden höhere Inflationen, höhere Energiepreise und eine Belastung der Wirtschaft haben. Und wir sind als Europäerinnen und Europäer bereit, die zu tragen, um der Ukraine zu helfen. Aber kostenlos ist es nicht möglich, das hinzubekommen. Es wird Härten geben und die Härten werden getragen werden müssen“.

Herr Habeck, sind jetzt also doch die Selbstmord-Sanktionen an unserer wirtschaftlichen Misere schuld und nicht Herr Putin? Wann haben Sie jemals die Europäerinnen und Europäer gefragt, ob sie zu diesen Opfern bereit sind? Sie können noch so oft wie Rumpelstilzchen im Dreieck springen während Frau von der „Lying“ 18 Milliarden EU-Steuergelder in ein nicht EU- und nicht Nato-Land transferiert. Schuld an unserer in der Nachkriegsgeschichte einmaligen Misere sind eben doch, wie inzwischen von Ihnen selbst eingestanden, die Selbstmordsanktionen und die diplomatische Unfähigkeit der Europäischen-Wirtschafts-Gemeinschaft.

„Wer die Wahrheit nicht weiß, der ist bloß ein Dummkopf. Aber wer sie weiß und sie eine Lüge nennt, der ist ein Verbrecher.“
- Bertolt Brecht

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