Interview mit Dr. Hannes Strasser

Die große Verhöhnung: Es braucht ECHTE Corona-Aufarbeitung, ohne die Blender!

Meinung
Strasser: privat/zVg; Nehammer & Schallenberg: BMEIA/Dragan Tatic, Flickr, CC BY 2.0; Komposition: Der Status

Bundeskanzler Karl Nehammer kündigte, unterstützt von den Mainstream-Medien, einen sogenannten „Versöhnungsprozess“ an. Corona und die Corona-"Maßnahmen" hätten „tiefe Gräben“ in unserer Gesellschaft hinterlassen und „die Menschen in unserem Land sehr belastet“. Dabei will er insbesondere auf die „Impfgegner“ zugehen. "Der Status"-Redakteurin Bernadette Conrads sprach mit Universitätsdozent Dr. Hannes Strasser, Bestseller-Autor, Kammerrat der Tiroler Ärztekammer und Experte im Gesundheitsausschuss des österreichischen Nationalrats, über dieses Vorhaben.

Der Status: Herr Dr. Strasser, was halten Sie von der Ankündigung des österreichischen Bundeskanzlers?

Dr. Hannes Strasser: Die Ankündigung des Bundeskanzlers ist an sich schon eigentlich schon wieder eine Beleidigung. Denn der weitaus größte Teil der Menschen, die gegen die Coronamaßnahmen waren und sind, gegen die Lockdowns, die Maskenpflicht mit FFP2-Masken, die Impfpflicht und andere oft als reine Schikane empfundene „Grauslichkeiten“, sind natürlich selbst mit diversen Impfungen geimpft.

Worum es den so fälschlich beschimpften „Impfgegnern“ geht sind also nicht Impfungen an sich, sondern die speziellen neuen genetischen COVID-19 Impfungen, insbesondere die mRNA Impfungen. Nicht umsonst bezeichnete ja der Pharma-Chef von Bayer die COVID-19-Spritzen als „Gentherapie“. Wenn also ausgerechnet der Impf-Hardliner Nehammer jetzt von „Versöhnung mit den Impfgegnern“ spricht, wird das von sehr sehr vielen Menschen nicht als Schritt der Entspannung empfunden, sondern als Verhöhnung.

Und dass jetzt bei den schwarz-rot-grün-pinken Blockparteien reihenweise Politiker plötzlich angeblich schon immer gegen die Impfpflicht waren (siehe SPÖ-Gesundheitsstadtrat Hacker), obwohl sie alle unisono für die Impfpflicht gestimmt haben, ist ein Muster-Beispiel für eine rückgratlose, falsche und scheinheilige Politik.

Warum will die Regierung jetzt diesen „Versöhnungsprozess starten?

Nun, nachdem COVID-19 nach wie vor ein sehr wichtiges Thema in der Bevölkerung ist und immer mehr Menschen erkennen, wie sehr sie von den COVID-19 Maßnahmen negativ betroffen sind, versucht die Regierungspolitik meiner Meinung nach, den „Druck aus dem Kessel zu nehmen“ und nach Ausreden zu suchen. Wir sehen ja, dass jetzt plötzlich die „Experten“, auf die ich sich der Regierung 3 Jahre lang berufen hat, auf einmal die Schuld an den „Fehlern“ haben sollen und die Regierung angeblich diesen Experten „hörig“ war. Es geht also der Regierung offensichtlich nur darum, die Wähler zu beeinflussen, zu „besänftigen“ und meiner Meinung nach zu täuschen.

Sie glauben also, dass die Regierung es nicht ehrlich meint?

Strasser: Nein, wie gesagt, das glaube ich leider nicht. Denn wenn es die Regierung wirklich ehrlich meinen würde, würde sie nicht einfach einen „Versöhnungsprozess“ ankündigen, sondern fix und fertig ein komplettes Konzept auf den Tisch legen, wie das ablaufen soll.

Wie müsste ein richtiger „Versöhnungsprozess“ Ihrer Meinung nach ablaufen?

Strasser: Zuerst einmal müsste unwiderruflich feststehen, dass die Verantwortlichkeiten aller an den Corona-Maßnahmen beteiligten Personen schonungslos, objektiv und ohne jegliche Behinderung aufgedeckt werden: Politiker, Ärzte, Wissenschaftler, Behörden, Experten-Gremien und -Kommissionen, Ärztekammer, Medien, und so weiter.

Dann müsste ein entsprechendes Gremium, nennen wir es „Untersuchungskommission“, bestellt werden, und zwar mit wirklichen Experten. In diesem Gremium dürften keine Experten und Berater sein, die bisher die Regierung und Behörden beraten haben. Denn das ist eines der ganz grundlegenden Probleme: die Experten, die in den letzten Jahren für die Regierung in diversen Gremien arbeiteten, wurden alle von der Regierung bezahlt. Darüber hinaus bestehen bei den meisten dieser wissenschaftlichen und medizinischen „Experten“ enge Kontakte zu Pharma-Firmen. Es ist also bei den bisherigen „Experten“ nicht gewährleistet, dass sie in einer „Untersuchungskommission“ unabhängig agieren würden und frei von Befangenheit sind, im Gegenteil.

Jeder Wissenschaftler weiß, dass er bei einem Kongress oder bei einer Publikation eine sogenannte “financial disclosure statement“ abgeben muss, also alle finanziellen Verpflichtungen und Einnahmen, potenzielle Interessenskonflikte und Abhängigkeiten offenlegen muss, wie z.B. von Regierung, Behörden, Firmen, Vereinen, Medien und so weiter. Genau das war bisher für die Regierung aber bei Corona nie ein Thema – ein Verhalten, das in der Wissenschaft längst inakzeptabel ist.

Sie sind also der Meinung, dass die bisherigen Regierungs-„Experten“ nicht in dieser Untersuchungskommission sein sollten?

Es ist meiner Meinung nach sogar völlig ausgeschlossen, dass sie drinnen sind. Glauben Sie wirklich, dass die „Experten“ ihr eigenes Verhalten und das der Regierung sowie der Pharma-Firmen, von denen sie und ihre Institute Geld erhalten haben, unabhängig und objektiv untersuchen und öffentlich die „Fehler“ aufdecken könnten?

Die Untersuchungskommission muss mit neuen, unverbrauchten und wirklich unabhängigen Experten besetzt werden, mit Fachleuten aus allen relevanten Bereichen: Wissenschaftler, Ärzte, unabhängige Journalisten, Psychologen, Wirtschaftsfachleute, Korruptionsexperten, Pädagogen und so weiter.


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Was sollte diese Untersuchungskommission dann ihrer Meinung nach tun?

Sie sollte alle - und damit meine ich wirklich alle - Aspekte der Corona-Maßnahmen genau untersuchen und die Verantwortlichkeiten herausarbeiten. Wir wissen ja mittlerweile, dass praktisch alle Corona-Maßnahmen ohne jegliche Fakten-Basis und in vielen Fällen sogar entgegen wissenschaftlicher Daten beschlossen wurden. Das Problem war, dass die Politik sich wie eine Eisenbahn verhalten hat. Mit einer Eisenbahn kann man sehr schnell immer geradeaus fahren, aber das Problem ist, dass man nicht mehr links und rechts abbiegen kann, man ist an die Schienen gebunden. Und wenn am Ende die Strecke in einer Sackgasse endet, fährt der Zug gegen die Wand, wenn er nicht rechtzeitig abbremst. Genau das hat die Regierungspolitik nicht gemacht, es wurden nur Experten gehört und es wurden nur Studien zitiert, die in das Konzept der Regierung Politik passten.

Alles andere, was in der Wissenschaft in den letzten Jahren an gegenteiligen Daten veröffentlicht wurde -und da gab es sehr sehr viele Warnungen und Publikationen- wurde negiert, totgeschwiegen, lächerlich gemacht und im schlimmsten Fall sogar verfolgt. Das ist sehr sehr vielen Kritikern und Menschen in diesem Land in den letzten 3 Jahren tag-täglich passiert. Und diese Leute vergessen das nicht einfach so, das hat tiefe Wunden hinterlassen. Ganz zu schweigen von den Impfgeschädigten, den psychisch Kranken, den Menschen die ihre Firmen verloren haben und deren Angehörigen. Da wählen viele Menschen „mit dem Messer zwischen den Zähnen“, da wird es mit einer Entschuldigung nicht erledigt sein. Da werden Politiker und „Experten“ für ihre katastrophalen Entscheidungen Verantwortung übernehmen müssen.

„Die Wissenschaft“, von der die Regierung und die Mainstream-Medien immer gesprochen haben, gibt es nicht. Forschung lebt von divergierenden Meinungen und Daten. Und die Meinungen und Daten von Andersdenkenden wurden in keinster Weise respektiert, im Gegenteil.

Welche Kompetenzen sollte diese Versöhnungskommission haben?

Das ist die nächste völlig offene Frage. Ein Untersuchungsausschuss des Parlaments hat diverse Rechte. Er kann Zeugen laden, diese müssen unter Wahrheitspflicht aussagen. Er kann alle wichtigen Unterlagen anfordern, z. B. Dokumente und Akten aus den Ministerien oder Protokolle der Kommissionen. Ob die Untersuchungskommission diese Kompetenzen erhalten wird, ist völlig offen. Ohne diese Kompetenzen ist sie aber von vornherein sinnlos und ein reines Theater.

Glauben Sie, dass diese Untersuchungskommission erfolgreich sein wird?

Strasser: Erst wenn klar ist, wer in diesem Gremium sitzt und welche weitreichenden Kompetenzen dieses Gremium hat, kann überhaupt beurteilt werden, ob diese Kommission überhaupt die Chance erhält, die Verantwortlichkeiten wirklich aufzuarbeiten.

Eines möchte ich noch ergänzen: Gerald Hauser und ich haben in unseren Büchern „Raus aus dem Corona-Chaos sowie „Und die Schwurbler hatten doch recht“ aufgezeigt, wie falsch die Narrative und Maßnahmen der Regierungspolitik waren. Schon 2021 waren die Wirksamkeit der Lockdowns, die Effizienz der Masken und die Schutzwirkung der Impfungen längst widerlegt, und schon 2021 stand fest, dass die Impfungen sehr problematisch sind und massive Nebenwirkungen verursachen können. Eine reine Aufarbeitung der Fakten ist also gar nicht nötig, dazu braucht man nur unsere Bücher lesen.

Warum es jetzt geht und gehen muss, ist daher die Aufarbeitung der Verantwortlichkeiten: wer hat wann was entschieden und empfohlen, aufgrund welcher Daten. Und warum wurde von wem dabei der damalige aktuelle Stand der wissenschaftlichen Forschung nicht komplett eingeschlossen bzw. sogar missachtet.

Der Status: Vielen Dank für das Gespräch!

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