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Zwangsgebühren streichen, ORF abschalten

Nächste ORF-Farce: Lizenzgebühr für alte Champions League-Spiele

Medien
CL-Fußball: Steffen Prößdorf, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0; Fernseher: Mysid, Wikimedia Commons, Public Domain

Es ist wieder eine Meldung, die dazu geeignet ist, weitere Zweifel über den ORF und dessen Sinnhaftigkeit zu schüren. In einer Jubelmeldung, die auch von Mainstreammedien eher unbesehen aufgenommen wurde, verkündete man am Küniglberg stolz, dass die Champions League zurück im ORF sei. Allerdings ist die Jubelmeldung fast das Geld nicht wert und man könnte in Versuchung kommen, sie für Satire zu halten.

ORF holt das "Topspiel von vorgestern"

"Die UEFA-Champions-League ist zurück im ORF! Alle Tore & Top-Szenen in 'Mehr Fußball - Die Champions-League-Highlights', verkündete der ORF in einer Aussendung. Und ORF-Generaldirektor von ÖVP-Gnaden Roland Weißmann überschlug sich fast vor Freude: "Die Rückholaktion der heimischen Fußballfans in den ORF geht weiter: Alle Sturm-Fans, jene von Salzburg und überhaupt alle Freunde der Fußball-Königsklasse sind ab sofort wieder über das Champions-League-Geschehen topinformiert."

Und klopfte sich für sein vermeintliches Verhandlungsgeschickt auf die eigene Schulter: "Mein besonderer Dank gilt unserem Kooperationspartner CANAL+, der als UEFA-Champions-League-Rechteinhaber diese Produktion gemeinsam mit dem ORF realisiert." Mainstreammedien wie Krone, Heute oder Oe24 berichteten ebenfalls pflichtschuldigst über den "ORF-Erfolg".

Lizenzgebühren für veraltete Highlights?

Doch bei näherer Betrachtung dürften viele Freunde des runden Leders auf den ORF wohl eher verzichten. Und auch die Einschaltquoten des Staatssenders dürften nicht unbedingt in die Höhe schnellen. Denn wer sich erwartete, dass der ORF die Spiele Live zeigt, irrt. Zu eher nachtschlafender Stunde am Donnerstag gegen 23 Uhr zeigt der ORF lediglich in einer Sendung "Highlights" und Zusammenfassungen der Champions League-Spiele von Mittwoch und Donnerstag.

"Zuerst dachte ich, dass hier die ‚Tagespresse‘ die Finger im Spiel hatte, erst dann musste ich erkennen, dass der ORF das wirklich ernst meint", so der freiheitliche Mediensprecher und Generalsekretär Christian Hafenecker zu der Meldung des ORF. In der Regel sähen sich Fußballbegeisterte die Spiele lieber "live" im Pay-TV an als mit Verzug die Highlights von Partien zu sehen, die medial bereits bis ins kleinste Detail analysiert wurden.

Absurdes Babler-Free TV

"Also diese neue Fußballsendung auch noch zu bejubeln, ist absolut unverständlich und ein Eigentor des Staatsfunks. Man darf auch nicht vergessen, dass der ORF dank der unsäglichen Haushaltsabgabe mittlerweile auch Pay-TV ist", so Hafenecker, der es zudem für absurd hält, dass der ORF "für 24 Stunden alte Fußballspiele ernsthaft auch noch Lizenzgebühren zu bezahlen" bereit ist. Aber zumindest der rote Spitzenkandidat Andreas Babler dürfte sich über das Geschehen am Küniglberg freuen...

Schon bei der Fußball-EM forderte Babler ja, dass man Fußballübertragungen "zurück ins FreeTV" holen sollte, womit der den Zwangsbezahlsender ORF meinte. Dabei übersah Babler jedoch, dass "ServusTV" als wirklicher FreeTV-Sender diese Lücke bereits gefüllt hatte und viele der Spiele völlig ohne Zwangsgebühr übertrug - Der Status berichtete. Dem ORF blieben als Sublizenznehmer nur noch die "Resterln".

Kein Mehrwert durch ORF

Aber auch bei anderen Sporterreignissen hat Servus TV die Nase vorn. Etwa bei der Formel 1, wo mehr als die Hälfte der Rennen übertragen werden und der ORF als Sublizenznehmer erneut nur das "übrig gebliebene" wählen konnte. Und auch die Motorrad WM hat Servus TV exklusiv.

Hafenecker stellt daher angsichts des Champions League-Debakels nicht zu unrecht die Frage, mit was der ORF demnächst aufwartet: "Dieses neue brandneue Fußball-Format mit alten Spielen - noch dazu zu einer Sendezeit, wo die arbeitende Bevölkerung normalerweise schon im Bett liegt - ist eine Farce. Was kommt als Nächstes? Die Highlights von Olympia 2016 in Rio oder der Fußball-WM 1990 in Italien in Kooperation mit dem ‚History Channel‘?“

Derartig unprofessionelle Aktionen, die nur Geld kosten und in Wahrheit den Fußballfans kaum Mehrwert bringt, seien keine Kosteneinsparung, sondern ein sinnloses "Verpritscheln" der Zwangsgebührenzahler, kritisiert Hafenecker, der den ORF zudem dazu auffordert ,endlich den Ziegler-Bericht zu veröffentlichen, der brisante Verquickungen mit der ÖVP-NÖ aufzeigen dürfte. "Nur eine Abschaffung der ORF-Zwangssteuer kann den dringend notwendigen Kurswechsel hin zu einem verschlankten Staatsfunk einleiten", ist sich Hafenecker sicher.

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