Bezahlte Anzeige
Glaube keiner Statistik...

'AfD-Balkengate' kein Einzelfall: So täuschen ARD & Co. mit Grafiken

Medien
Hintergrund: Juliane, Wikimedia Commons, CC BY-SA 2.0 DE; Bildzitat: ARD/via X; Komposition: Der Status.

Dem polit-medialen Komplex in Deutschland gefällt es nicht, dass die AfD bundesweit in Umfragen auf dem zweiten Platz liegt. In weniger als zwei Wochen greift sie nach den Wahl-Erfolgen in Sachsen und v.a. Thüringen in Brandenburg erneut nach den Sternen. Da wäre es doch ganz praktisch, wenn man die lästige Opposition, die man beim Staatsfunk ohnehin nur äußerst spärlich in Talk-Sendungen einlädt, kleiner macht als sie ist...? Der ARD will ein "Fehler" unterlaufen sein, dabei ist's längst kein Einzelfall...

Aus sattem Vorsprung mach' Rückstand

Viele Zuschauer trauten wohl ihren Augen nicht, als sie die Umfrage-Grafik im ARD-"Bericht aus Berlin" sahen. Dort passten die Umfrage-Prozente nicht mit der Länge der Balken im zugehörigen Diagramm zusammen. Der längste Balken war korrekterweise die CDU (31%), aber eigentlich hätte die AfD (17%) den zweitlängsten haben sollen, noch deutlich vor der SPD (15%) und den Grünen (11%). Doch auf dem Bildschirm war der SPD-Balken viel länger als der AfD-Balken, der nicht einmal die Länge des grünen Balkens aufwies.

ARD räumt "Fehler" ertappt ein

Erst nach heftiger Kritik rudierte die ARD zurück und erklärte: "In der gestrigen Sendung ist uns leider ein Fehler unterlaufen. In der Grafik zur Sonntagsfrage stimmten die Größenverhältnisse der Balken nicht - die Zahlen waren korrekt. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen und korrigieren die Grafik." Daraufhin teilte man das Umfrage-Sujet, das eigentlich in etwa die korrekten Balkenlängen aufzeigte. Ende gut, alles gut? Mitnichten.

Immer wieder falsche AfD-Balken...

Denn aufmerksamen Beobachter fiel auf, dass es sich um keinen Einzelfall handelt. Schon im Februar war dem SWR - und somit einer ARD-Teilanstalt - ein ähnlicher Fehler unterlaufen. Bei einer Umfrage für das Bundesland Rheinland-Pfalz war der Stummel-Balken der AfD (15%) kürzer als jener der nicht ein mal halb so starken "Freien Wähler" (7%). Die SPD wurde mit 22% auf dem zweiten Platz ausgewiesen - bei einem Balken, der mehr als dreimal so lang wie jener bei der AfD war.

Das einzige, was man noch auf der Habenseite verbuchen kann: Auch andere Mainstream-Medien fielen bereits mit äußerst sonderbar anmutenden Balkendiagrammen auf. Verzerrt waren sie auch bei der "Bild" seinerzeit - welch Wunder! - natürlich zu Ungunsten der AfD.

Einfach mal mit der Farbpalette spielen

Immerhin kriegte man es diesmal mit der richtigen Parteifarbe hin: So sorgte die ARD im Jahr 2019 für einen Eklat, als sie bei den EU-Wahl-Ergebnissen die patriotischen Parteien aus Österreich (FPÖ; Parteifarbe: blau) und Italien (Lega, Parteifarbe: grün) mit einem braunen Balken und somit in der Parteifarbe der historischen Nazis darstellte.

Ein plumper Gag, den übrigens die prononciert linke "taz" im Bezug auf die AfD schon 2017 einführte und auch nach sieben Jahren weiterhin pflegt. Dass man einen solchen Schenkelklopfer in der dortigen Redaktion immer noch lustig findet, mag nicht verwundern. Aber bei der ZDF-"heute show" hält man die Bezeichnung von AfD-Thüringen-Chef Björn Höcke als "Bernd" ja auch für den Kalauer des Jahrhunderts...

'Faktenfinder' warnte vor 'manipulierten Statistiken'

Die Sache wäre bereits unangenehm genug für den öffentlich-rechtlichen Sender - doch wie so oft in der bundesrepublikanischen Medienwelt schreibt die Realität die beste Satire. Denn es war ausgerechnet der ARD-"Faktenfinder", der im Jahr 2017 in einem Info-Video vor "manipulierten Statistiken" warnte und als prägnantes Beispiel eine verzerrte Darstellung von Balkendiagrammen anprangerte.

Dass es gerade öffentlich-rechtliche Sender sind, denen derartige "Fehler" ständig passieren, konnte da ja noch keiner wissen. Aber interessanterweise unterstützen die Verzerrungen stets das erwünschte Narrativ. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt...

Die Crux mit Schaden und Spott...

Dass es sich bei der jüngsten Umfrage-Darstellung um einen "Fehler" handelt, kaufen viele Bürger dem Staatsfunk auch angesichts der Wiederholung zu Ungunsten der AfD nicht ab. Aber sei's drum: Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Denn den besorgt nun die Schwarmintelligenz auf X. Etwa indem man den ARD-Lapsus ins Lächerliche zieht und überlange Grünen-Balken einzieht. Das Sprichwort, man solle nur Statistiken trauen, die man selbst gefälscht hat, gewinnt jedenfalls wieder neuer Fans. 

+++ Folgt uns auf Telegram: t.me/DerStatus & auf Twitter/X: @derStatus_at +++

Dir gefällt unsere Arbeit? Unterstütze uns jetzt mit deiner Spende, damit wir weiterhin berichten können!

Kontoinhaber: JJMB Media GmbH
IBAN: AT03 1500 0043 9102 6418
BIC: OBKLAT2L
Verwendungszweck: Spende

Weitere Artikel, die Sie interessieren könnten