Klein-Taurus will in die Ukraine: Üble ZDF-Kriegspropaganda für Kinder
Alles für den totalen Sieg der Ukraine: Bei der Beeinflussung der öffentlichen Meinung schreckt der Staatsfunk nicht einmal mehr vor Propaganda für die Kleinsten zurück. In einem aktuellen Video werben die ZDF-Kindernachrichten "Logo!" nämlich mit gezielt niedlicher Bildsprache für eine zügige Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern ins Kriegsgebiet. Dass SPD-Kanzler Olaf Scholz vorerst noch nicht vor den Kriegstreibern innerhalb seiner Ampel-Regierung einknickt, wird dabei als Zögerlichkeit verspottet.
Frieden schaffen mit schweren Waffen?
Scholz gilt nicht gerade als bester deutsche Kanzler aller Zeiten. Doch bei einer Sache zeichnet sich der SPD-Regierungschef durchaus aus: Seine Kriegsgeilheit ist nämlich nicht annähernd so groß wie jene seiner Kollegen in der Ampel-Regierung oder der scheinoppositionellen Union. Zwar knickte er in der Vergangenheit - etwa bei den Panzerlieferungen - schlussendlich ein, doch zumindest versucht er es mit Zurückhaltung bei der Aufrüstung in Richtung eines globalen Konflikts. So erteilte er dem irren Macron-Plan, auch NATO-Bodentruppen in die Ukraine zu schicken, der in einen Atomkrieg münden könnte, zuletzt (vorerst) eine klare Absage.
Auch in der Frage der Taurus-Marschflugkörper setzt Scholz auf erstaunliche Besonnenheit. Er verweist auf den Umstand, dass diese eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern haben. Damit könnte die Ukraine diese missbrauchen, um damit konkrete Ziele sogar in Moskau zu treffen. Für die Kriegstreiber ist das freilich kein Problem: CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter forderte zuletzt sogar, den "Krieg nach Russland zu tragen", einschließlich des Abschusses von Ministerien, Raffinerien und industriellen Zielen. Außerdem verwies Scholz korrekt darauf, dass Deutschland im internationalen Vergleich die Ukraine bereits überdurchschnittlich stark mit Waffen versorgt.
ZDF-"Logo!" verniedlicht Lenkwaffen
Geht's nach dem Staatsfunk, soll das Morden wohl ausgeweitet werden. Dabei soll die Kriegsbegeisterung möglichst das ganze Volk erfassen. Deshalb verbreitet man Kriegspropaganda auch an die Jüngsten. Das ursprünglich auf Instagram & YouTube publizierte ZDF-"Logo!"-Video zeigt eine anthropomorphe Taurus-Rakete und ihre französischen und britischen Kollegen SCALP und Storm Shadow mit niedlichen großen Augen. Der Taurus ist geknickt, weil er nicht zum Töten ins Kriegsgebiet darf: "Dem Olaf Scholz müssten wir Marschflugkörper mal ordentlich den Marsch blasen [...] weil der sich doch weigert, mich in die Ukraine zu liefern!"
Darauf wirft ein ähnlich dargestellter Leopard-Panzer ein: "So wie damals bei mir!" Darauf meint eine weiblich dargestellte SCALP-Rakete: "Ach, scheiß doch auf dich, Taurus, die Ukrainer bekommen doch schon mich!" Und eine Storm Shadow-Missile reibt's weiter rein: "Und mich!" Worauf der Taurus es mit einem Retour-Diss probiert, der darauf anspielt, dass die beiden Systeme ident sind, nur aus verschiedenen Ländern. Und eigene Vorzüge hervorhebt: "Kein Wunder, dass die mich haben wollen, ich bin halt eindeutig der besser Marschflugkörper." - Worauf Storm Shadow wenig kindertauglich kontert: "Wohl eher ein Arschflugkörper, wenn du nicht bald hier auftauchst..."
Hallo @ZDF @ZDFpresse @ZDFlogo , ist das echt?
— P. Debionne (@PDebionne77) February 29, 2024
"Dem Olaf Scholz müssten wir Marschflugkörper mal ordentlich den Marsch blasen!"
Sprechende französische und britische Marschflugkörper, die sich im öffentlich-rechtlichen Kinderfernsehen darüber lustig machen, dass die arme Taurus… pic.twitter.com/IgxPY5SmsG
Auge um Auge, Rakete um Rakete
Taurus protestiert darauf, dass das nicht seine Schuld sei: "Ey, an mir liegt's doch nicht!" - darauf der Leopard: "Du musst doch nicht gleich in die Luft gehen!" Doch Taurus lässt sich nicht beirren und keift empört: "Ich bin ein Marschflugkörper, genau das ist meine Bestimmung!" Als darf die als adrette Französin dargestellte SCALP die Sache in verführerischem Akzent einordnen: "Lass mich raten, du darfst deshalb nicht in die Ukraine, weil dein Kanzler wieder mal zögert und zaudert?" Der britische Marschflugkörper wirft ein: "Der German Fachbegriff dafür ist 'scholzen'."
Das lässt Taurus nicht ganz auf sich sitzen: "Nein, diesmal gab's sogar eine Begründung. Weil ich so eine krasse Reichweite habe, hat er Angst davor, dass ich übers Ziel hinausschieße und Russland treffe." Es folgt vonseiten SCALP einer der wohl übelsten kriegsrelativierenden Sätze, die zu Zeiten der Bundesrepublik jemals im deutschen Kinderfernsehen fielen: "Mhm. Und was macht Russland seit zwei Jahren?" Und damit die "Auge um Auge, Zahn um Zahn"-Lektion besonders deutlich in die Köpfe deutscher Kindergarten eingebläut wird, darf der Leopard-Panzer den Satz noch einmal wiederholen: "Was macht Russland seit zwei Jahren?"
Kriegsbereitschaft mittels medialer Manipulation zu erzeugen, greift auf uralte Methoden zurück. Etwa die Verharmlosung und Verniedlichung von schwerem Rüstungsgerät.
— Thomas Oysmüller (@TOysmueller) March 1, 2024
In der heutigen Zeit sieht das aufgrund des allgemein verfallenden Niveau besonders pervers und verstörend aus.… https://t.co/RCqCUn3aHi
Kinder haben ein Recht auf Propaganda?
Es ist kein Einzelfall - erst recht nicht im Ukraine-Krieg. Schon vor knapp zwei Jahren geriet "Logo!" in die Kritik, weil man westliche Propaganda im Ukraine-Krieg für Kinder aufbereitete. Auf die kritische Zuschrift einer Bürgerin, wonach so die Kinder mit nicht neutraler Berichterstattung nach der Klimahysterie erneut aufgehetzt würden, antwortete das ZDF: "Kinder haben ein Recht auf Information – so schreibt es §17 der UN-Kinderrechtskonvention fest. [...] Eine der größten Herausforderungen dabei: Kompliziertes einfach und kindgerecht zu erklären. [...] Je mehr Kinder über ihre Umwelt erfahren, desto besser können sie einordnen, was sie im Alltag hören und sehen."
Dass es sich beim nunmehrigen Taurus-Short um eine solche "kindgerechte" Erklärung zur "besseren Einordnung" handelt, dürften viele Bürger bezweifeln. Vielmehr erweckt es den Anschein, als wolle man die Kinder auf spielerisch-verniedlichende Weise auf den Krieg als "neue Normalität" in Europa verkaufen. Bei der Indoktrinierung ist den Machern dabei kein Kniff zu blöd. In einem später zurückgezogenen Beitrag erklärte "Logo!" im Jahr 2015 die islamistischen Terroranschläge in Paris ernsthaft mit französischen Kolonialverbrechen in der Vergangenheit, sowie mit Perspektivenlosigkeit: "Sie sind oft arbeitslos und wissen nicht, was sie tun sollen. Und das macht sie wütend."
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