Ideologie übertrumpft Realität

Irrer 'Profil'-Faktencheck: 'Nur zwei Geschlechter' angeblich biologisch 'falsch'

Medien
Symbolbilder (2): Freepik; Komposition: Der Status.

Eigentlich ist's für Jedermann ersichtlich: Egal, welcher skurrilen Social-Gender-Theorie man anhängen will - aus biologischer Sicht ist das menschliche Geschlecht zweifelsfrei binär. Auch das (seltene) Auftreten von Chromosomen-Anomalien ändert daran ebenso wenig etwas wie die Existenz eines kaum genutzten dritten juristischen Geschlechtseintrags. Für die selbsternannten "Faktenchecker" der Wochenpostille "profil" hingegen ist die Behauptung, es gäbe nur zwei biologische Geschlechter, schlichtweg "falsch".

"Nur zwei Geschlechter" angeblich ein "Märchen"

Ausnahmsweise ereifert sich die Faktencheck-Truppe des "profil", die von einem ehemaligen Funktionär der Sozialistischen Jugend (SJÖ) geleitet wird, nicht an einer kritischen Aussage der Freiheitlichen. Vielmehr fasst man einen Sager von Karl "McKanzler" Nehammer (ÖVP) auf. Dieser wirft nämlich angesichts miserabler Umfragewerte gerade wieder die Kopiermaschine an und hat das Gender-Thema für sich entdeckt. Vor wenigen Wochen preschte er mit folgender Aussage vor, die nach Ansicht der allermeisten Menschen in diesem Land keiner weiteren Klärung bedarf: "Es gibt biologisch gesehen nur zwei Geschlechter - nämlich Mann und Frau."

Das will das "woke" Faktenchecker-Team keinesfalls so stehen lassen. Angeblich habe "eine renommierte Medizinerin" - so renommiert, dass sie offenbar anonym bleiben will - die Redaktion gebeten, diese Aussage zu durchleuchten. Diese Aussage sei nämlich angeblich "ein Schlag ins Gesicht von Menschen, auf die das so nicht zutrifft, wie etwa XY-Frauen und XX-Männer, bei denen das genetische und das phänotypische Geschlecht verschieden sind – ohne soziale oder gar ärztliche Manipulation." Es folgt unter dem Titel "Das Kanzler-Märchen von Mann und Frau" ein Geschwurbel, das seinesgleichen sucht und sich vor allem an Chromosomen-Anomalien aufhängt. 

Seltene Chromosomen-Anomalien als Aufhänger

Man räumt zwar ein, dass es "hauptsächlich" zwei Geschlechter gebe, aber angeblich "viele Ausnahmen". Man spricht über Männer mit dem Klinefelter-Syndrom (Karyotyp XXY) und andere Chromosomen-Anomalien wie XY-Frauen und Personen mit XYY-, XXYY- und XXXY-Karyotypen. Was geflissentlich "vergessen" wird, zu erwähnen: Betroffene Personen werden in der Regel zweifelsfrei einem biologischen Geschlecht zugeordnet. Bei den Olympischen Spielen 2016 waren alle drei Medaillengewinnerinnen im 800-Meter-Lauf der Frauen sogenannte "XY-Frauen". 

Tatsächlich benutzt das "Profil" den Fall der damaligen Siegerin Caster Semenya als Beispiel für seine Argumentation. Dabei vermischt man dieses aber mit dem Fall von Erik(a) Schinegger. Die Abfahrtsweltmeisterin von 1966, als Mädchen aufgewachsen, stellte infolge medizinischer Tests fest, dass sie in Wahrheit ein biologischer Mann war, dessen Geschlechtsteile nach innen gewachsen waren. Nach dem operativen Eingriff lebte Erik Schinegger ganz normal als Mann weiter und zeugte sogar eigene Kinder. Biologisch war keine Faser des Kärntners weiblich. 

Sogar am eigenen Bewertungsschema vorbei

Dennoch dient er dem "Profil", dessen vermeintlicher "Faktencheck" sogar auf ORF III präsentiert wurde, als angeblicher Beleg, warum die Kanzler-Aussage "falsch" sei. Dies ist noch dreister, wenn man die siebenteilige Bewertungsskala zugrunde legt: "Richtig", "Größtenteils richtig" (braucht zusätzliche Erklärungen oder Informationen), "Irreführend" (ausgelassene Details oder aus dem Kontext gerissen), "Unbelegt" (die Behauptung lässt sich anhand der Quellenlage nicht verifizieren), "Größtenteils falsch" (kann trotzdem wahre Elemente besitzen), "Fiktiv" ("frei erfunden" oder "lächerliche Behauptung") sowie "Falsch" (Die Aussage sei "eindeutig falsch"). 

Selbst nach den eigenen Kriterien des "Profil" müsste die Argumentation also in einer Bewertung als "größtenteils richtig" eingeordnet werden. Doch allzu oft spielt bei der Klassifizierung im Medium auch die Ideologie eine Rolle. Die Warnung vor einem drohenden Anstieg der Inflation, Insolvenzen und der Arbeitslosigkeit bezeichnete das "Profil" etwa im Herbst 2021 als "fiktiv". Die angeblich "frei erfundene" oder "lächerliche Behauptung" wurde mittlerweile von der Realität eingeholt. Dass das EMA-Eingeständnis über die Wirksamkeit der Corona-Spritzen belegen würde, dass der Schutz gegen Ansteckung nie gegeben war, ordnete man erst vor Kurzem als "falsch" ein. 

X-Nutzer widerlegen absurden "Faktencheck"

In sozialen Medien kassierte das "profil" nach seinem irren "Faktencheck" einen veritablen Shitstorm - vonseiten des Volkes und von Polit-Kommentatoren, aber auch vonseiten fachlicher Experten. Mit fundierten Argumenten entlarven die Nutzer, wie hanebüchen der "Faktencheck" eigentlich ist. 

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