Ungewählte Milliardäre sollen Politik ausschalten

Milei beim WEF: Alle Macht den Globalisten-Konzernen

Great Reset
Screenshot: Livestream World Economic Forum (Bildzitat)

Milei sei den Eliten mit dem Arsch ins Gesicht gefahren, hätte sie als Parasiten bezeichnet, den Protest gegen die Globalisten-Agenda in das Herz ihrer Macht getragen: Das liest man in sozialen Medien und sogar alternativen Medien, auch von eigentlich für Bauernfängerei nicht empfänglichen Leuten. Haben sie dieselbe Rede gesehen? Er vermischte nämlich notwendige Kritik am Zeitgeist mit gefährlicher Lobhudelei für superreiche Konzernchefs, die er als seine "Helden" bezeichnete. In Wirklichkeit sind sie aber der Unterbau des WEF-Klüngels und somit die wahre Bedrohung für die Freiheit der Menschen.

Milei als "Thatcher für ganz Arme"

Falsche Standortbestimmungen gibt's zuhauf: Viele Konservative vergöttern die britische Ex-Premierministerin Margaret Thatcher. Sie denken an die toughe "Eiserne Lady" und nicht an die Schulmilch-Diebin, Kriegstreiberin, Arbeiterbekämpferin und Mauerfall-Gegnerin die nach dem Ausverkauf des Landes und Massen-Arbeitslosigkeit in den Gruben des Landes nur deshalb nicht nach einer Amtsperiode mit nassen Fetzen davon gejagt wurde, weil die Konkurrenz mit Klassenkampf-Rhetorik a la Babler ein Wahl-Programm aufstellte, das Polit-Beobachter als "längsten Abschiedsbrief der Geschichte" bezeichnen und sie das Volk mit einem Krieg gegen Argentinien ablenken konnte.

Ausgerechnet aus jenem Land kommt Javier Milei, einer der größten Bewunderer ihrer politischen und wirtschaftlichen Rosskur. Wie Thatcher will er Staatsbetriebe an alle Welt verhökern, wie ihr Zeitgenosse Reagan glaubt er fälschlich, die Zusammenkürzung des Sozialstaats überwinde Armut. Von beiden hat er gelernt, konservative Stehsätze einzusetzen, um zu blenden und von ihrer Umverteilung weg vom Volk, hin zu multinationalen, wirtschaftlichen Eliten abzulenken. Diese Gruppe ist in Wahrheit auch das Herzstück des WEF. Sie stellen den Werkzeugkasten für die irren Umbau-Pläne abgedrehter Globalisten, die Befehlsempfänger in Regierungen dann nur noch ausführen.

Kein Problem mit "Manager-Diktatur"

Milei hat das erkannt: Als Ökonom und Politiker weiß er, dass letztere Gruppe nach der nächsten Wahl - und an solchen beteiligt sich in diesem Jahr die halbe Welt - Geschichte sein kann. Weniger austauschbar sind die Spitzen der großen, internationalen Konzerne. Selbst, wenn sie nach Jahrzehnten abdanken, fallen sie weich - und können ihren Reichtum weiter für ihre Agenda einsetzen, wie Bill Gates und seine Stiftung mehr denn je beweisen. Auch Klaus Schwab war einst Manager in der Großindustrie - im Übrigen in "quasi-dynastischer" Funktion. Bei freien Wahlen würden beide niemals gewählt, doch als Milliardäre nutzen sie ihren Einfluss zur Lobbyarbeit. 

Der große Reiz des WEF-Gipfel liegt - neben den Freuden "niederer Gelüste", versteht sich - in dieser Verzahnung der "Stakeholder": Man lädt sich finanzstarke Investoren & Manager und ambitionierte Polit-Eliten ein, die Entscheidungen aushecken, die für beide Seiten zur Win/Win-Situation führen. Das Lieblingsmodell der meisten WEF-Jünger ist die privat-öffentliche Partnerschaft, ist der Staat doch oft ein finanzstarker Kunde. Doch die Geschäfte müssen nicht zwingend mit der öffentlichen Hand sein. Oft reicht es, wenn sie die Rahmenbedingungen schafft. Etwa in Form der nahezu steuerbefreiten ukrainischen "DiiA City" - oder eben durch Mileis Wirtschafts-Plan.

Raubtier-Kapitalisten sind seine "Helden"

Und der triefte in seiner WEF-Rede aus allen Poren: Der radikal freie Markt sei das einzig "moralisch erstrebenswerte" System, der Staat bestrafe Kapitalisten, wenn sie erfolgreich seien. Dabei verheiße der Kapitalismus das Paradies auf Erden: "Die Welt erlebt ihre besten Momente. Noch nie in der Menschheitsgeschichte gab es mehr Wohlstand als heute. Sie hat mehr Freiheit, ist reicher, friedlicher und blühender." Auch superreiche Investoren seien "soziale Wohltäter, die nicht das Vermögen anderer abschöpfen, sondern dem Gemeinwohl dienen". Und der ging noch weiter: "Letztendlich ist ein erfolgreicher, aufstrebender Gründer ein Held."

Vor 10 Jahren nahm Milei selbst als Manager am WEF teil. Er weiß, was diese hören wollen. Und siehe da: Für anwesende Konzernchefs klingt es wie Musik in den Ohren. Er schmiert ihnen kräftig Honig ums Maul: "Lasst euch von niemandem einreden, dass eure Ambitionen unmoralisch sind. Wenn ihr Geld macht, ist es, weil ihr ein besseres Produkt zum besseren Preis anbietet. Der Staat ist nicht die Lösung, der Staat ist selbst das Problem. Ihr seit die wahren Helden dieser Geschichte. Seid euch sicher: Ab heute ist Argentinien euer treuer und bedingungsloser Verbündeter." Und er lockt sie mit niedrigen Abgaben: "Kann irgendeiner von uns sagen, er zahlt GERNE Steuern?"

Einsatz für Konzerne, nicht für Bürger

Es ist ein kluger Schachzug, denn Milei weiß, auch der einfache Bürger, der nach harter Knochenarbeit vielleicht die Hälfte der erarbeiteten Wertschöpfung als Lohn am Konto wiederfindet, kann zusehen. Doch der ist für ihn zweitrangig: In Argentinien begann er direkt nach Amtsübernahme mit dem Abbau des Sozialstaats, vor allem alltägliche Anschaffungen wurden sprunghaft teurer. Er hat als Produkt die Staatskonzerne und Investitionsmöglichkeiten in seinem Land im Gepäck und spricht zu einem zahlungskräftigen Publikum. Vielleicht findet sich unter den WEF-Teilnehmern ja ein bestbietender US-Konzernboss, der gleich halb Argentinien aufkaufen will?

Sein großes Feindbild ist "der Staat", mit dem er aktuell aber Demo-Verbote durchdrückt. Und so zieht er über Politiker vom Leder: "Lasst euch nicht von der politischen Kaste und von Parasiten, die vom Staate leben, einschüchtern. Ergebt euch keiner politischen Klasse, die bloß an der Macht bleiben und ihre Privilegien erhalten will". Damit spricht er scheinbar leidgeprüften Bürgern aus der Seele. Doch erneut richtet sich seine Botschaft nicht an diese Menschen. Er leitete die Passage nämlich so ein: "Ich würde zum Abschluss gerne eine Botschaft für all die Unternehmer hier im Raum und darüber hinaus hier lassen."

Das letztendliche Credo: Statt gewählter Politiker sollen mittelfristig ungewählte (und somit unabwählbare) Globalisten-Konzerne ins Zentrum der Macht. Dies dürfte auch Schwab gefallen, beschwerte er sich doch in der Vergangenheit darüber, dass die Politiker, die er über sein "Junge Weltführer"-Programm überall in Regierungen platziert hat, seine Agenda nicht effizient genug durchsetzen. Mit Mileis Modell ließe sich die "lästige" nationalstaatliche Entscheidungsebene überspringen.

Besitzloses Volk, freies Eigentum für Milliardäre

Dazwischen weiß er auch sein zweites Feindbild zu bedienen: "Sozialisten und Kollektivisten" aller Couleur. Diese hätten ihre Agenda angepasst, um neue soziale Konflikte zu schüren: Zuerst zwischen Mann und Frau, dann zwischen Menschen und der Umwelt. Sogenannte "Neo-Marxisten" hätten den Hausverstand im Westen abgeschafft und sich in allen Bereichen von Medien bis zu internationalen Organisationen festgesetzt. Er baut damit auch auf den verbreiteten Irrglauben, wegen des planwirtschaftlich wirkenden Total-Umbaus der Globalisten-Agenda zum Zweck ihres Machtausbaus, hin zum "neuen Menschen", wären die Eliten irgendwie "sozialistisch".

Ein mehrfacher Denkfehler: So sind Schwab & Co. selbst knallharte Kapitalisten, ihre neoliberale Agenden seinen libertären Überzeugungen näher. Weniger Regeln und bessere Investitionen für Ihresgleichen, um die Produktionsmittel des gesamten Planeten in ihren Einflussbereich zu bringen, kommen ihnen gerade recht. Zugleich wollen sie die Überwachung und Knebelung einfacher Bürger vom Arbeiter bis zum Kleinunternehmer, die für sie nicht nützlich sind. Wenn Milei von Eigentumsrechten spricht, fixt er anwesende Konzernchefs an, nicht den Pöbel. Der ist am Ende seiner Politik nämlich so besitzlos, wie es dem WEF gefällt: Ob erwürgt oder erschlagen, tot ist tot.

Nicht alle Globalismus-Kritiker lassen sich von Mileis Rede blenden:

US-Interessen sind das Problem

Zudem ist ein funktionierender Staat und seine Politik nur so gut, wie die ausführenden Akteure. Hier zeigt sich: Während Schwellenländer - Stichwort BRICS-Staaten - immer mehr aufstreben, stagniert Europa, das sich entgegen seiner eigenen Interessen den US-Interessen unterordnet. Ob Selbstmord-Sanktionen samt Embargo gegen die eigene bisherige Energieversorgung oder die Unterstützung von Kriegen, die zu Mega-Asylwellen führen, welche zur Massen-Einwanderung in zuvor intakte Sozialsysteme führen. Oder eben durch willentliche Zerstörung der eigenen, traditionell kleingliedrigen, Wirtschaft durch den "Green Deal" und die "Agenda 2030".

Die USA versuchen, ihre Weltmacht um jeden Preis zu retten. Anhand ihrer geopolitischen Stellung sind sie neben China und (als es erwünscht war) Russland, die einzigen, die nicht als Befehlsempfänger, sondern in einer Position der Stärke ans WEF kommen, sofern sie es ansteuern. Bush und Obama schlugen Einladungen aus. Biden scheut es als Präsident, nachdem er sich 2016 als Vizepräsident blamierte. Einzig Trump scherte aus und beehrte Schwab zweifach mit seiner Anreise - 2018 und 2020. Dabei hielt er wirtschaftspolitische Reden, die nicht unwesentlich an jene Mileis erinnerten. Auch er wollte mit seinen Errungenschaften prahlen und internationale Investoren gewinnen.

Milei als "nützlicher Idiot" der Globalisten

Der große Unterschied: Trump tat es im Interesse der eigenen Wirtschaft - während USA-Fan Milei mangels Finanzkraft innerhalb Argentiniens sein Land an ausländische internationale Konzerne verhökern will. Was bislang dem argentinischen Volk gehörte, könnte bald US-Konzernen gehören. Und wie man bereits aus der Ukraine weiß: Ob Vanguard, Monsanto oder BlackRock - deren "Big Player" sind immer da, wenn's ein Land zum Schleuderpreis gibt. Somit erinnert der Milei-Auftritt eher an jenen von Selenski beim WEF-Gipfel 2020. Dieser wollte damals vor allem Tech-Konzerne dafür begeistern, sein Land zum "Great Reset"-Testlabor zu machen.

Zugegeben: Milei mag die Agenda 2030 selbst ablehnen, aber das ist die Narrenfreiheit, welche die selbsterklärten Weltenlenker dem Pausenclown mit dem lustigen Haarschnitt zubilligen. Lobte Schwab doch vorab, dass er "neuen Geist des freien Unternehmertums" nach Argentinien bringen wolle. Da nimmt man in Kauf, wenn er bei manchen Dingen nicht auf Schiene ist. Und im Zweifelsfall gebraucht man ihn als nützlichen Idioten: Ist das Land erst verscherbelt, ist auch Milei nicht mehr nützlich. Es wäre nicht der erste von Globalisten finanzierte "Regime Change", den man angesichts des dann wütenden Volks als "Demokratiebewegung" verkaufen kann... 

Und das US-Großkapital ist hocherfreut und schlägt bereits zu... :

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