Obolus fürs Schikanen-Mittragen?

Körberlgeld für Staatskünstler: So cashten ORF-Stars bei Corona-Hilfen ab

Corona
Hintergrund: Freepik; Grissemann: Wikimedia Commons; Palfrader: Wikimedia Commons (beide von Manfred Werner - Tsui, CC BY-SA 3.0; Niavarani: C.Stadler/Bwag, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0; Komposition: Der Status.

Gleich viermal legte die Corona-Einheitsfront die heimische Wirtschaft mit Lockdowns lahm, dazu kamen zahlreiche weitere Einbußen in Milliardenhöhe aufgrund über Monate hinweg aufrechterhaltenen Zutrittsregeln. Auch der Kultur-Sektor war massiv von den Schikanen betroffen. Doch hier wiederholt sich, was bereits im Fremdenverkehr deutlich wurde: Bei den staatlichen Hilfen kassierten vor allem die "Großen", in diesem Fall insbesondere bereits anderweitig bestens abgesicherte ORF-Stars.

Dank Corona-Hilfen: Promis in Saus und Braus

Die Recherche, die zwei Journalistinnen des Fashion-Magazins "Style Up Your Life" an die Öffentlichkeit brachten, hat es in sich. Denn bei einigen "Schönen und Reichen" war es offenbar in den letzten drei Jahren in Mode, sich ihr Mittragen der Corona-Politik mit Steuergeldern versüßen zu lassen. Die Top-Riege der Kultur-Prominenz sahnte bei den Geldern aus den Corona-Steuertöpfen mitunter üppig ab. Möglich machte diese Aufarbeitung auch das neue Online-Portal der "Initiative für evidenzbasierte Corona-Information" (ICI), welche brisante Informationen aus der staatlichen Transparenz-Datenbank sichtbar macht.

Steuergeld kassiert, für harte Schikanen geworben

Die höchste Summe entfiel dabei auf den Kabarettisten Michael Niavarani, der als Einzelunternehmer und mit der Hoanzl GmbH insgesamt stattliche 2,2 Mio. Euro an Corona-Hilfen einstreichen konnte - in vier Tranchen. Nicht ganz so hoch, aber immer noch staatlich waren die Entschädigungen, welche die beiden "Willkommen Österreich"-Spaßvögel Dirk Stermann und Christoph Grissemann als Einzelunternehmer erhielten - 58.241 respektive 57.833 Euro erhielten sie. Insbesondere diese drei Namen sind brisant: Denn sie machten sich laut der ICI-Initiative besonders für strenge Corona-Maßnahmen stark.

So habe Niavarani die Schließung aller Theater begehrt. Er setzte sich zudem schon vor der offiziellen Verkündung der Corona-Einheitsfront für einen vierten Total-Lockdown und eine Impfpflicht ein. Bürger, die gegen diese staatlichen Gängelungen auf die Straße gingen, bezeichnete er in sozialen Medien als "Pfosten". Grissemann legte seinerzeit sogar noch ein Schauferl drauf: Für ihn waren die Freiheits-Demonstranten quasi pauschal "Nazis".

Den staatlichen Stichzwang befürwortete auch er, er glaubte, dass sich ohne die experimentellen Injektionen "die Leichen stapeln würden", dafür fand er plötzliches Lob für Pannen-Kanzler Nehammer. Ganz nach dem Prinzip "wes Brot ich ess', des Lied ich sing" mimten die drei Staatsfunk-Komiker also die Corona-Scharfmacher, während sie selbst kräftig die Hand aufhielten, als es um die Umverteilung von Steuergeld zu ihren Gunsten ging.

ORF-Stars cashten ordentlich ab

Auch andere Corona-Hilfen offenbaren zumindest eine schiefe Optik. Der Kabarettist Viktor Gernot, als Quasi-Dauergast der ORF-Show "Was gibt es Neues?" wahrlich in der Corona-Zeit nicht zum Nichtstun gezwungen, konnte sich über etwa 248.000 Euro an Cofag-Körberlgeld freuen. Der Öffentlichkeit hatte er laut der Information von "Style Up Your Life" hingegen ebenso vollmundig wie mitleidheischend erzählt, dass er in der schweren Zeit "von seinem Ersparten" hätte leben müssen.

Fürstlich waren auch die Gelder für andere ORF-Platzhirsche, darunter "Wir sind Kaiser"-Komödiant Robert Palfrader (etwa 111.000 Euro), Ex-Dancing-Stars-Gewinnerin Marika Lichter (76.428 Euro), "Ö3-Callboy" Gernot Kulis (circa 70.000 Euro) oder ORF-Kabarettist Andreas Vitasek (rund 121.000 Euro). Dass Steuergeld bekanntlich "nichts kostet", durften auch Schauspieler Thomas Stipsits (stattliche 503.000 Euro) sowie Kabarettist Josef Hader (57.000 Euro) erleben. Letzterer haderte bei Verkündigung des vierten Lockdowns und der Impfpflicht übrigens vor allem damit, dass man seinen Impfnachweis in Kaffeehäusern nicht lückenlos totalitär genug überprüft hatte... 

Lockdown-Kritiker Manuel Rubey musste dagegen mit etwa 39.000 Euro vorlieb nehmen. Ganz anders als Paul Pizzera: Mit seiner Band "Pizzera & Jaus" kassierte er 757.000 Euro an Corona-Hilfen, womit es sich dann auch feiner gegen vermeintliche "Verschwörungstheoretiker" hetzen ließ. Detail am Rande: Letztendlich halfen Pizzera auch drei Corona-Spritzen nichts: Er steckte sich dennoch mit dem Erreger an...

Aufdeckung wirft Licht auf Meinungsmache

Mut-Arzt DDr. Christian Fiala kritisierte als Mit-Initiator der ICI-Aufdecker-Plattform das Gebaren der Staatskünstler. Zugleich betonte er die Wichtigkeit der Aufdeckung über die Corona-Hilfen: "Die Bevölkerung soll wissen, wo ihr Steuergeld hingeflossen ist und wie Meinungen gemacht wurden, während sie im Lockdown saßen und nicht einmal ihre Angehörigen im Pflegeheim oder sterbende Familienmitglieder in den Spitälern besuchen konnten."

Bedenkt man zusätzlich, mit welchem Eifer der Kulturbetrieb gegen all jene seiner Vertreter schoss, welche ungeachtet eines allfälligen staatlichen "Schweigegelds" mutig gegen die Corona-Schikanen aufstanden, wird die Optik sogar noch schiefer. Dass "Style Up Your Life" bestätigen kann, dass es bei der Auszahlung offenbar zu keinerlei zweierlei Maß kam, sondern die Hilfen alle ordentlich beantragt wurden, ist da nur ein schwacher Trost für alle "Normalsterblichen", die aufgrund der Gängeleien um ihre Existenz fürchteten.

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