Knieschuss des Werte-Westens

LNG-Tanker aus Katar umgeleitet: Jetzt wird Gas für Deutschland wieder teurer

Wirtschaft
Bild: Wolfgang Meinhart, CC BY-SA 2.0, Wikimedia Commons

Der Konflikt im Nahen Osten wirkt sich zunehmend auch auf Deutschland aus. Allerdings nicht nur damit, dass bald hunderttausende Palästinenser gemäß israelischen Wünschen den Weg nach Deutschland finden könnten, sondern auch mit möglichen Problemen für die deutsche Energieversorgung. Denn Katar, welches LNG-Tanker nach Deutschland schickt, ändert nun die Route, nachdem die Scharmützel zwischen britischen & amerikanischen Verbänden und den Huthi-Rebellen den Seeweg im Roten Meer blockieren.

Westen gegen Huthi-Rebellen: Jetzt stockt Seefahrt

Das Ringen um die Vorherrschaft im Jemen und somit der Meerange Bab-al Mandab zeitigt deutliche Folgen. Nachdem sich die Huthi-Rebellen mit der Hamas solidarisch erklärten, griffen sie Schiffe im Roten Meer angegriffen hatten, die Israel an. Für die meisten europäischen Frächter änderte sich jedoch über Monate wenig an der Lage. Zuletzt eskalierte die Lage allerdings weiter, als Luftangriffe der USA und Großbritanniens folgten. Die Rebellen im Jemen kündigten nun Vergeltungsangriffe an.

Die westliche Behauptung, man wolle damit nicht etwa den Iran provozieren, sondern den "Welthandel schützen", wird nun zum Bumerang: Nun stockt der ganze Schiffsverkehr durch das Rote Meer und damit auch durch den Suez-Kanal. Die kürzeste und für die globale Seefracht bedeutsame Schifffahrtsroute aus der Region nach Europa scheint somit vorerst lahmgelegt. 

Gaspreise dürften wieder steigen

Betroffen von der weiteren Eskalation der Lage im Nahen Osten ist auch Deutschland. Denn seitdem man auf billiges Erdgas aus Russland verzichten will, aber wirtschaftlich nicht wirklich kann, muss es teureres und noch weniger umweltfreundliches Flüssiggas richten. Damit nicht alle Räder stillstehen, hatte die deutsche Regierung, wie auch diejenige von Österreich 2022 eine Betteltour zu den Erdöl- und Erdgasstaaten gestartet.

Neben den USA sollen auch LNG-Tanker aus Katar die Speicher füllen damit die Bürger nicht frieren und die Lage sich noch mehr aufheizt. Doch die geopolitische Lage sorgt nun dafür, dass der Gaspreis wieder steigen dürfte. Man bezahlt also den hündischen Gehorsam gegenüber den transatlantischen Zusammenhängen einmal mehr doppelt. 

Umwege für LNG-Tanker

Denn die LNG-Tanker von Qatar Energy, dem zweitgrößten LNG-Exporteur der Welt, laufen nun nicht mehr durch das Rote Meer und das Mittelmeer Deutschland an, sondern wählen aus Sicherheitsgründen die Route um das Kap der guten Hoffnung, nachdem man kurz zuvor die Fahrt von Schiffen Richtung Rotes Meer gestoppt hatte, wie die Nachrichtenagentur "Reuters" berichtet.

Während die Tanker sonst 18 Tage unterwegs waren, dauert der Weg rund um Afrika mindestens 9 Tage mehr. Um die Konsequenzen dessen abzuschätzen, bedarf es keiner großen Phantasie. Neben dem Transport, der sich durch die längere Route verteuert, dürfte, solange die Gefahrenlage anhält, auch die Menge von LNG aus Katar sinken, welche nach Europa und auch nach Deutschland transportiert wird.

Verbaucher zahlen

Der Preis für Gas wird also wieder steigen, auch wenn etwa öffentlich-rechtliche Medien wie die "Tagesschau" derzeit noch versuchen, die Auswirkungen kleinzureden, etwa weil ja die Speicher noch gut gefüllt seien. Und erste Konsequenzen zeigten sich auch bereits, denn die höheren Kosten und Gebühren und daneben die Verzögerung von Transporten durch die vielbefahrene Route sorgten bereits für Produktionsbeeinträchtigungen, darunter bei Unternehmen wie etwa Tesla, Volvo und Suzuki.

Gut möglich, dass die "Ampel" nun diese Situation - eigentlich eine Folge ihrer eigenen verfehlten Energiepolitik - als Ausrede nimmt, um die USA & Co. bei weiteren militärischen Handlungen in der Region zu unterstützen. Wie Der Status bereits in der Vorwoche berichtete, erklärte die deutsche Bundesregierung sich längst bereit, an einer allfälligen EU-Mission zur "Sicherung der Seewege" zu beteiligen. Auch der Chef Außenhandelsverband BGA forderte ein Eingreifen mit Unterstützung der Bundeswehr. 

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