Schiefe Optik, so weit das Auge reicht

Skandale auch nach Szekeres: Ärztekammer-Manager unter Betrugsverdacht

Politik
Bild: Clemens Mosch, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0 (Bildausschnitt)

Es kehrt einfach keine Ruhe rund um die Wiener Ärztekammer ein: Gab es unter der Führung des umstrittenen Ex-Ärztechefs Thomas Szekeres ominöse Immobilien-Deals und bedenkliche Drohgebärden gegen Kritiker des Impf-Regimes, sieht sich nun auch Johannes Steinhart, sein Nachfolger in Land und Bund, mit einem handfesten Skandal konfrontiert. Die beiden des Betrugs bezichtigten Manager operierten nämlich im Einfluss jener Kurie, der er vor seinem Aufstieg zum Ärzte-Chef vorstand...

Wohl über eine halbe Million abgezweigt

Was ein Inseratenkaiser-Blatt am heutigen Mittwoch berichtet, passt auf keine Kuhhaut: Demnach sollen zwei Topmanager einer Tochtergesellschaft der Wiener Ärztekammer hunderttausende Euro widerrechtlich abgezweigt haben - es gilt die Unschuldsvermutung. Der Skandal dreht sich um das Ärzte-Einkaufsservice "Equip4Ordi". Diese wirbt damit, dass Ärzte "schnell und unkompliziert" ihren Bedarf an Medizinprodukten eindecken zu können.

"Schnell und unkompliziert": Das dachten sich wohl auch die beiden Funktionäre - allerdings im Bezug auf das schnelle Geld. Dabei soll deren Ex-Geschäftsführer Provisionen von mehr als einer halben Million Euro in seine Privatfirma fließen haben lassen. Seine Kompetenzen waren so ausgerichtet, dass er sich jeder Kontrolle entziehen kommen. Trotzdem kam man ihm nun auf die Schliche - er und sein mutmaßlicher Komplize bekamen nun ein Betretungsverbot ihrer Dienststelle, die EDV-Systeme wurden gesperrt. 

Spur führt in Kurie von Ärztekammer-Chef

Damit sucht die Ärztekammer wohl nun die Flucht nach vorn - könnte die Causa nämlich auch den aktuellen Ärztekammer-Chef Johannes Steinhart betreffen. Dieser beerbte Mitte 2022 sowohl in Wien als auch im Bund seinen skandalträchtigen Vorgänger Thomas Szekeres an der Spitze der Kammer. Allerdings war Steinhart zuvor Obmann der Kurie der niedergelassenen Ärzte. Innerhalb dieses Zuständigkeitsbereichs sollen sich der Betrugsfall im großen Stil abgespielt haben.

Steinhart weist vehement alle Vorwürfe zurück, über diese Malversationen irgendetwas gewusst zu haben. Dennoch ist die Optik fürchterlich: Macht es doch den Eindruck, dass weder Steinhart seine Kurie noch Szekeres seinerzeit die Kammer ausreichend unter Kontrolle hatten. Denn laut dem "Kurier" sollen der mutmaßliche Betrug das ganze Geschäftsjahr 2022 betreffen. Aktuell findet eine anwaltliche Prüfung zur möglichen strafrechtlichen Komponente des Vorfalls statt. 

Zahlreiche Skandale unter Szekeres

Skandale, Skandale, nichts als Skandale: Dafür stand die Ärztekammer unter ihrem langjährigen Ex-Präsidenten Thomas Szekeres. Unvergessen war seine Corona-Hardliner-Position, als er ständig neue Lockdowns forderte und Medizinern, welche über Nebenwirkungen der Corona-Spritzen aufklärten, mit Disziplinarverfahren drohte. Außerdem war er Teil einer Facebook-Ärzte-Gruppe, deren Mitglieder teilweise über ihre Patienten herzogen und damit prahlten, kein besonderes Interesse an der Meldung von Nebenwirkungen des Impf-Experiments zu haben. Für Augenrollen sorgten auch bedenkliche Fessel-Fantasien im Bezug auf eine Umsetzung der Impfpflicht. 

Aber auch der Umgang mit dem Geld der Kammer-Mitglieder rückte immer wieder in den medialen Fokus. So wurde etwa eine Luxus-Immobilie am Wiener Graben um fast 330 Mio. Euro überteuert angekauft - die Mitbieter waren schon bei 200 Mio. Euro ausgestiegen. Aus diesem Grund wurde sogar eine Anzeige wegen Untreue gegen Ex-SPÖ-Parteigänger Szekeres eingebracht. Die Fraktionen der Ärztevertretung hatten schließlich die Nase voll von den ständigen Skandalen - sie gaben stattdessen seinem vormaligen Vize Steinhart das Vertrauen. Dieser hatte mit mehr Transparenz geworben - nun hat er selbst einen Skandal aus seiner einstigen Kurie aufzuarbeiten. 

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