Was, wenn Russland nicht liefern würde?

Teurer dank Sanktionen: 71 Prozent Gas kamen im Dezember aus Russland

Politik
Bild: Ivan Radic, CC BY 2.0, Flickr

Totgesagte leben länger! Und russisches Gas wird auch entgegen allen Beteuerungen der politischen Vertreter nach wie vor benötigt und ist nicht so einfach zu substituieren, wie man es sich vielleicht in seinen wilden Sanktions-Träumen vorstellt. Denn im Winter stieg der Anteil russischen Gases in Österreich wieder stark an. Allein im Dezember betrug dieser 71 Prozent. Und dafür zahlte man sogar deutlich mehr als noch vor dem Krieg.

Putin liefert trotz Sanktionen weiter

Das Energie-Dashboard des österreichischen Klimaministeriums spricht eine klare Sprache. Im Dezember machte der Anteil russisches Erdgases bei den Importen nach Österreich 71 Prozent aus. Wenn die grüne Energieministerin Leonore Gewessler nun also "Entwarnung" gibt und frohlockend erklärt, dass der Stand der Gasspeicher in Österreich rund 74 Prozent betrage, was ein Rekordwert im Februar sei, hat man dies wohl auch zu einem guten Teil dem "Despoten im Kreml" zu verdanken, der sich weiterhin an vertragliche Verpflichtungen hält und liefert, was bestellt und zugesagt ist. Allerdings war diese Jubelmeldung auch mit weiteren Sparaufforderungen verbunden, denn so Gewessler, je mehr Gas und auch Strom jetzt gespart werden, desto mehr bleibe für den kommenden Winter übrig - Der Status berichtete.

Russisches Gas ist teuer

Grund für den Anstieg des Russen-Gas-Anteils sei jedoch auch, dass Italien und Deutschland weniger geliefert hätten. Allerdings, so hält auch OMV-Chef Alfred Stern fest, liefert Gazprom derzeit 100 Prozent der von Österreich bestellten Mengen - während des Sommers waren es teilweise weniger als 30 Prozent gewesen. Allerdings war es die Österreicher deutlich teuer, denn auch der Preis für russisches Gas orientiert sich am Marktpreis, der durch die Selbstmord-Sanktionen deutlich nach oben getrieben wurde. Wie die NEOS aufgrund der Außenhandelsstatistiken errechneten, zahlte Österreich von Jänner bis November 2022 6,7 Milliarden Euro für russisches Gas. Dies ist mehr als das Dreifache als noch vor dem Krieg - und das trotz einer deutlich verringerten Liefermenge.

Erneuerbare Energie soll es richten

Für die NEOS stehen allerdings nicht die Sanktionen zur Debatte, die sich einmal mehr als veritabler Knieschuss erweisen, sondern sie bemängeln den stagnierenden Ausbau von erneuerbaren Energien in Österreich. In das selbe Horn stieß auch die schwarz-grüne Regierung bei ihrer Klausur zu beginn des Jahres. Denn schon im November hatte sich abgezeichnet, dass der Anteil russischen Gases wieder steigt und das es eben nicht so einfach ist ausreichend und vor allem auch noch bezahlbaren Ersatz zu bekommen. Deshalb soll der Anteil von Biogas erhöht werden, auch damit die Industrie weiter davon profitieren kann, dass die Gasinfrastruktur von rund einer Million Haushalte mitfinanziert wird - Der Status berichtete.

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