Planung für die Zukunft

Energiepolitik: Laufzeit-Verlängerung für Kernkraftwerke in Japan

Politik
Bild: 藤谷良秀, CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons

Um unabhängig von fossilen Brennstoffen und deren Importen zu werden und zugleich möglichst CO2-neutral Energie zu gewinnen, hat Japan nun die Laufzeitverlängerung seiner Atomkraftwerke beschlossen. Zwar will man in dem Land auch erneuerbare Energien ausbauen, aber den Einsatz von Kernenergie hält man weiter für unbedingt notwendig.

Geht es nach der Deutung der deutschen Grünen, hat Japan aus Fukushima offenbar nichts gelernt. Zwar hat man nach der Katastrophe sämtliche Kernkraftwerke erst einmal heruntergefahren und neue verschärfte Sicherheitsstandards eingeführt, aber trotz der bleibenden Gefahr von Erdbeben und Flutwellen hält man weiter an Kernenergie fest. Anders als in Deutschland, wo die Grünen und vor allem die von Angela Merkel geführte CDU den Vorfall im fernen Asien zum Anlass nahmen, sich in Deutschland endgültig von Atomkraftwerken zu verabschieden.

Unabhängigkeit von Importen

Zwar sind von den 33 betriebsbereiten Reaktoren in Japan seit Fukushima erst wieder zehn Meiler ans Netz gegangen, aber für die restlichen Reaktoren haben die Betreiber bereits die Genehmigung zum Wiederanfahren beantragt. Und auch sonst ist in Japan klar, wo die Reise hingeht. Denn ähnlich wie Deutschland verfügt das Land nicht über viele Rohstoffe. Um trotz der Rohstoffarmut jedoch die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen sowie Öl- und Gasimporten zu verringern, setzt das Land der aufgehenden Sonne auch zukünftig neben erneuerbaren Energien weiter auf Kernkraftwerke, anders als Deutschland.

Laufzeitverlängerung über 60 Jahre hinaus

Kernkraft wird in Japan als unerlässlich angesehen, um die Unabhängigkeit von Gas- und Öl-Importen zu erreichen und zugleich den Plan verwirklichen zu können, bis 2050 CO2-neutral zu werden. Dazu hat das japanische Parlament auch den Plänen der Regierung zugestimmt, die Laufzeit der Atomkraftwerke zu verlängern. Es wurde ein Gesetz beschlossen, welches die Betriebsdauer der Anlagen nicht länger auf 60 Jahre beschränkt, womit theoretisch unbegrenzte Laufzeiten möglich werden.

Insgesamt sollen zudem bis 2030 rund 20 bis 22 Prozent des Stroms aus Kernenergie gewonnen werden. Dazu müssen in den nächsten Jahren jedoch alle der über 30 betriebsbereiten Reaktoren wieder ans Netz gehen. Außerdem plant die japanische Regierung auch bereits für die Zukunft den Bau von Atomkraftwerken der neueren Generation um damit älterer, in die Jahre gekommene nach und nach zu ersetzen.

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