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Zwischen Realsatire und Propaganda

Edeka hetzt gegen AfD: 'Blau ist natürlicher Feind gesunder Vielfalt'

Wirtschaft
Hintergrund: Hendrike, Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0; Screenshot: X; Komposition: Der Status.

Im "freiesten Deutschland aller Zeiten" ist nun mehr nur das Private politisch, sondern auch der Einkauf. Der Supermarkt-Riese "Edeka", dessen Zentrale schon mehrfach mit gratismutigen Polit-Aktionen auffiel, versucht nun vor den Landtagswahlen in Thüringen & Sachsen, die Wahlentscheidung der Bürger plump zu beeinflussen. Dies erklärt man mit einem irren Text, der behauptet, dass es einen guten Grund gebe, warum blau - die Farbe der AfD - bei natürlichen Lebensmitteln eher selten vorkäme. Die doppelte Ironie: Das Edeka-Logo ist ein blaues E auf gelbem Grund...

Edeka: "Blau ist natürlicher Feind gesunder Vielfalt"

Nach den hausgemachten Krisen der letzten Jahre sind die Deutschen einfach nur froh, überhaupt regionales und saisonales Gemüse zu erschwinglichen Preisen zu erhalten. In diesem Segment wusste Edeka - ursprünglich eine Art Kürzel für die "Einkaufsgenossenschaft der Kolonialwarenhändler" - gerne mit großem Sortiment zu punkten. Was es dort nun nicht geben soll: Essbare blaue Dinge. Zumindest laut dem jüngsten Hetzsujet: "Gelbe Bananen, rote Tomaten, grüner Salat, violette Trauben, orange Möhren, pinke Drachenfrucht … In der EDEKA Obst- und Gemüseabteilung herrscht die bunte Vielfalt. Oder etwa doch nicht? Wer genau hinsieht, sieht eine Farbe nicht: Blau."

Und das sei kein Zufall: "Denn blaue Lebensmittel sind ein Warnhinweis der Natur, der uns sagt: 'Achtung! Ich könnte unverträglich sein!" Die Evolution hat uns gelehrt: Blau ist keine gute Wahl. Und wo wir bei Wahlen sind: Nicht nur bei Obst und Gemüse ist Blau der natürliche Feind gesunder Vielfalt. In Deutschland sind 'die Blauen' heute schon die größte Bedrohung einer vielfältigen Gesellschaft. Lasst uns also zu den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg im September die Warnhinweise richtig lesen - und für ein verträgliches Miteinander sorgen. Denn: Wir <3 Vielfalt", wobei das Herz in gelb gehalten ist.

Ein hessischer AfD-Politiker will nun sogar die rechtliche Zulässigkeit der Edeka-Werbekampagne prüfen lassen:

Blaue Firma kennt blaue Lebensmittel nicht

Der PR-Abteilung dürfte freilich der Umstand durchgerutscht sein, dass der eigene Konzern seit knapp 60 Jahren die blaue Farbe in seinem Logo verwendet. Zuerst war es ein gelbes E auf blauem Grund, nun ist es ein blaues E auf gelbem Grund. Dem Einwand, dass es sehr wohl Blaubeeren, Blaukraut & Co. gibt, begegnet man mit dem Totschlag-Argument der letzten Jahre: Diese hätten "zwar Blau im Namen, aber nicht in den Farbpigmenten. Sagt jedenfalls die Wissenschaft - und auf die solle man bekanntlich hören." Detail am Rande zum Wissenschaftsargument: Auch der Erfinder der Lobotomie bekam einst den Medizin-Nobelpreis verliehen...

Darüber hinaus gibt es durchaus in der Natur essbare Pflanzen mit einem Blauton. Die wohl bekanntesten sind der Enzian, der Borretsch - immerhin ein Grundgewürz der berühmten "Grünen Soße" - und die Kornblume. Wobei, Letztere soll ja laut den Dauerempörten sowieso auch "irgendwo Nazi" sein. In Japan war vor einigen Jahren ein rein aus natürlichen Zutaten gewonnenes "blaues Curry" der Publikumsschlager. Und auch wenn die als "blaue Kartoffel" bekannten Vitelotte und der "blaue Mais" aus Südamerika in freier Wildbahn eher violett sind - aus ihnen zubereitete Gerichte nehmen mitunter eine knallblaue Farbe an.

Negative Reaktionen auf Werbekampagne

Das Medium "NiUS" erinnert in seinem Artikel auch den Umstand, dass bereits auch Edeka-Händler mit den Verwerfungen des Multikulti-Experiments schlechte Erfahrungen machen mussten - ob Diebstähle oder Übergriff durch Migranten bis hin zu Messer-Attentaten. Aber immerhin ist Edeka mit seiner gratismutigen Tugendhuberei aktuell nicht allein: Zuletzt sorgte die Kampagne "Made in Deutschland. Made by Vielfalt" für Kopfschütteln, zumal einige der teilnehmenden Konzerne ihre Produktion mittlerweile in Nachbarländer verlagerten... 

In sozialen Medien fallen die Reaktionen auf die neueste Werbe-Kampagne von Edeka eher durchwachsen aus, die Palette reicht von Unverständnis bis hin zu Belustigung & Spott. Manche Nutzer spielen den Ball sogar zurück, in dem sie daran erinnern, dass sich der Konzern schon in der Vergangenheit gerne übereifrig nach dem Zeitgeist und den politischen Machthabern gerichtet habe. Und zwar völlig egal, wer diese waren.

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