Edeka hetzt gegen AfD: 'Blau ist natürlicher Feind gesunder Vielfalt'
Im "freiesten Deutschland aller Zeiten" ist nun mehr nur das Private politisch, sondern auch der Einkauf. Der Supermarkt-Riese "Edeka", dessen Zentrale schon mehrfach mit gratismutigen Polit-Aktionen auffiel, versucht nun vor den Landtagswahlen in Thüringen & Sachsen, die Wahlentscheidung der Bürger plump zu beeinflussen. Dies erklärt man mit einem irren Text, der behauptet, dass es einen guten Grund gebe, warum blau - die Farbe der AfD - bei natürlichen Lebensmitteln eher selten vorkäme. Die doppelte Ironie: Das Edeka-Logo ist ein blaues E auf gelbem Grund...
Edeka: "Blau ist natürlicher Feind gesunder Vielfalt"
Nach den hausgemachten Krisen der letzten Jahre sind die Deutschen einfach nur froh, überhaupt regionales und saisonales Gemüse zu erschwinglichen Preisen zu erhalten. In diesem Segment wusste Edeka - ursprünglich eine Art Kürzel für die "Einkaufsgenossenschaft der Kolonialwarenhändler" - gerne mit großem Sortiment zu punkten. Was es dort nun nicht geben soll: Essbare blaue Dinge. Zumindest laut dem jüngsten Hetzsujet: "Gelbe Bananen, rote Tomaten, grüner Salat, violette Trauben, orange Möhren, pinke Drachenfrucht … In der EDEKA Obst- und Gemüseabteilung herrscht die bunte Vielfalt. Oder etwa doch nicht? Wer genau hinsieht, sieht eine Farbe nicht: Blau."
Und das sei kein Zufall: "Denn blaue Lebensmittel sind ein Warnhinweis der Natur, der uns sagt: 'Achtung! Ich könnte unverträglich sein!" Die Evolution hat uns gelehrt: Blau ist keine gute Wahl. Und wo wir bei Wahlen sind: Nicht nur bei Obst und Gemüse ist Blau der natürliche Feind gesunder Vielfalt. In Deutschland sind 'die Blauen' heute schon die größte Bedrohung einer vielfältigen Gesellschaft. Lasst uns also zu den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg im September die Warnhinweise richtig lesen - und für ein verträgliches Miteinander sorgen. Denn: Wir <3 Vielfalt", wobei das Herz in gelb gehalten ist.
Ein hessischer AfD-Politiker will nun sogar die rechtliche Zulässigkeit der Edeka-Werbekampagne prüfen lassen:
Heute habe ich gegen den #EDEKA-Vorstand Strafanzeige gestellt, da diese in einer Anzeigenkampagne #AfD-Mitglieder und Wähler als "unverträglich" und "natürliche Feinde gesunder Vielfalt" bezeichnet haben. Wie gesund Vielfalt sein kann, haben wir wieder in #Soligen gesehen. pic.twitter.com/pxYap6Azuf
— Dr. Frank Grobe (@GrobeDrFrank) August 29, 2024
Blaue Firma kennt blaue Lebensmittel nicht
Der PR-Abteilung dürfte freilich der Umstand durchgerutscht sein, dass der eigene Konzern seit knapp 60 Jahren die blaue Farbe in seinem Logo verwendet. Zuerst war es ein gelbes E auf blauem Grund, nun ist es ein blaues E auf gelbem Grund. Dem Einwand, dass es sehr wohl Blaubeeren, Blaukraut & Co. gibt, begegnet man mit dem Totschlag-Argument der letzten Jahre: Diese hätten "zwar Blau im Namen, aber nicht in den Farbpigmenten. Sagt jedenfalls die Wissenschaft - und auf die solle man bekanntlich hören." Detail am Rande zum Wissenschaftsargument: Auch der Erfinder der Lobotomie bekam einst den Medizin-Nobelpreis verliehen...
Darüber hinaus gibt es durchaus in der Natur essbare Pflanzen mit einem Blauton. Die wohl bekanntesten sind der Enzian, der Borretsch - immerhin ein Grundgewürz der berühmten "Grünen Soße" - und die Kornblume. Wobei, Letztere soll ja laut den Dauerempörten sowieso auch "irgendwo Nazi" sein. In Japan war vor einigen Jahren ein rein aus natürlichen Zutaten gewonnenes "blaues Curry" der Publikumsschlager. Und auch wenn die als "blaue Kartoffel" bekannten Vitelotte und der "blaue Mais" aus Südamerika in freier Wildbahn eher violett sind - aus ihnen zubereitete Gerichte nehmen mitunter eine knallblaue Farbe an.
Das Logo von Edeka ist BLAU.
— Julian Reichelt (@jreichelt) August 29, 2024
BLAUbeeren hingegen sind gar nicht blau, weil "die Wissenschaft" das sagt, auf die wir "hören sollen".
Gleichzeitig beklagen sich EDEKA-Inhaber darüber, dass sie von der "Vielfalt" ständig beklaut werden. Man kann es sich alles nicht mehr ausdenken. pic.twitter.com/zfb8Ywzhpa
Negative Reaktionen auf Werbekampagne
Das Medium "NiUS" erinnert in seinem Artikel auch den Umstand, dass bereits auch Edeka-Händler mit den Verwerfungen des Multikulti-Experiments schlechte Erfahrungen machen mussten - ob Diebstähle oder Übergriff durch Migranten bis hin zu Messer-Attentaten. Aber immerhin ist Edeka mit seiner gratismutigen Tugendhuberei aktuell nicht allein: Zuletzt sorgte die Kampagne "Made in Deutschland. Made by Vielfalt" für Kopfschütteln, zumal einige der teilnehmenden Konzerne ihre Produktion mittlerweile in Nachbarländer verlagerten...
In sozialen Medien fallen die Reaktionen auf die neueste Werbe-Kampagne von Edeka eher durchwachsen aus, die Palette reicht von Unverständnis bis hin zu Belustigung & Spott. Manche Nutzer spielen den Ball sogar zurück, in dem sie daran erinnern, dass sich der Konzern schon in der Vergangenheit gerne übereifrig nach dem Zeitgeist und den politischen Machthabern gerichtet habe. Und zwar völlig egal, wer diese waren.
Edeka, das Lebensmittelgeschäft mit Nazi-Vergangenheit ruft dazu auf, die Farbe Blau zu meiden und ihr Logo besteht aus einem fetten blauen E.
— Heimatgefühl (@HeimatliebeDE) August 29, 2024
Das kann man sich alles nicht mehr ausdenken. pic.twitter.com/Gp3lJrCegd
— Champagnerfuchs (@Fuechsinvonwelt) August 29, 2024
Mal abgesehen davon, dass zB Blaubeeren, Brombeeren oder blaue Trauben ziemlich gesund und schmackhaft sind, ist so ein Spruch ziemlich ungeschickt, wenn man ein blaues E im Logo hat, EDEKA. pic.twitter.com/C76WEPLZyh
— severin tatarczyk (@stagerbn) August 29, 2024
Man könnte den Eindruck gewinnen, dass #Edeka immer vorne dabei ist, wenn eine gewisse Haltung gesellschaftlich gerade opportun zu sein scheint. Dabei richtet man sich dann auch gerne mal gegen Demokratie und eine lebenswerte Gesellschaft. Aus Geschäftsinteresse? pic.twitter.com/FvVNV2ndX1
— Jürgen Müller (@IndikativJetzt) August 29, 2024
Unabhängig wie man zur AfD steht aber die Kampagnen gegen die Partei sind zum fremdschämen. Die Pointe ist das Edeka selbst die Farbe Blau in ihrem eigenen Firmenlogo verwendet. Das kann man sich alles nicht mehr ausdenken. pic.twitter.com/FRE7o16TIs
— Terran Liberty (@terran_liberty) August 29, 2024
Demokratie bedeutet heute, dass selbst Dein Lebensmittelhändler Dir vorschreiben will, was Du zu wählen hast. So meint man es wohl zumindest bei #Edeka in Sachsen und Thüringen.
— Peter Borbe (@PeterBorbe) August 29, 2024
Wenn es dort nichts Blaues mehr gibt, fallen dann auch Pflaumen, Blaubeeren und "Wick blau" aus dem… pic.twitter.com/RnOnIFxNiW
#Edeka als Fähnchen im Wind stramm an der Seite der Regierung - um sich jüdischer Konkurrenz zu entledigen: pic.twitter.com/JHdKTsNdbm
— storymakers (@mz_storymakers) August 29, 2024
Hey #Edeka, ich habe da mal ne Frage: seit wann genau steht auch in euren Filialen immer häufiger ein Security-Mann vor der Tür und das Hackfleisch für 4,49€ wird elektronisch gesichert? #wirwissenwarum #DeshalbAfD pic.twitter.com/WMonnnVZBO
— Rüdiger Lucassen, MdB (@MdB_Lucassen) August 29, 2024
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