IWF-Prognose

Dank Sanktionen: Russlands Wirtschaft wächst, Deutschland schrumpft

Wirtschaft
Bild: Freepik

Der Internationale Währungsfonds (IWF) lässt mit einer neuen Prognose aufhorchen. Laut dieser schlittert Deutschland in diesem Jahr in eine leichte Rezession, die Wirtschaft schrumpft. Und auch Österreichs Wirtschaft wächst nur gering. Die Zahlen für Russland hingegen wurden von IWF nach oben korrigiert.

Unzählige Sanktionspakete - mittlerweile ist man im zweistelligen Bereich - hat die EU gegen Russland verhängt. Doch wovor viele Bereits zu Beginn warnten, scheint nun vom IWF bestätigt zu werden. Die Sanktionen schaden Europa mehr als Russland. Zu diesem Ergebnis kommt man zumindest, wenn man sich die neueste Prognose des Internationalen Währungsfonds (IWF) vor Augen führt. Denn der IWF hat seine Zahlen von Jänner diesen Jahres deutlich korrigiert.

Russland stärker

Prognostizierte der IWF im Jänner für Russland noch ein Wirtschaftswachstum von 0,3 Prozent in diesem Jahr, schätzt er nun die Lage weit besser ein und vermutet ein ein Wachstum des BIP um 0,7 Prozent - trotz Ukraine-Krieg und Sanktionen. Damit läge Russland um 0,3 Prozent über Österreich, dem vom IWF ein Wachstum von nur 0,4 Prozent vorausgesagt wird. Noch schlechter trifft es indes Deutschland. Hier korrigierte der IWF die ohnehin wenigen 0,1 Prozent weiter nach unten, auf minus 0,1 Prozent und geht damit sogar von einer leichten Rezession beim ehemaligen Wirtschaftsmotor der EU aus. Für die Eurozone sagt der IWF jetzt ein Wachstum um 0,8 Prozent voraus, nach 0,7 Prozent im Jänner.

Selbstmord-Sanktionen

Dies kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch vielen anderen europäischen Ländern wirtschaftlich nicht gut geht. Denn auch Italien und Frankreich haben ein Wirtschaftswachstum, das mit 0,7 Prozent auf dem Niveau des von Sanktionen betroffenen Russlands liegt. Der Business Insider kommentiert die neue Prognose des IWF wie folgt: "Der IWF hob die Prognose für Russlands Wirtschaft damit bereits zum dritten Mal in Folge kräftig an. Im Juli 2022 hatte die Organisation Russland für 2023 noch einen Einbruch um 3,5 Prozent vorhergesagt. Im Herbst hatte sie die kurzfristige Prognose auf minus 2,3 Prozent abgemildert, im Januar dann überraschend ins Plus gedreht. Jetzt legte der IWF noch einmal 0,4 Prozentpunkte Wachstum darauf." Treffsichere Sanktionen, die nicht das eigene Knie treffen, sehen anders aus.

Schwächere Weltwirtschaft

Für die Weltwirtschaft rechnet der Währungsfonds mit einem Wachstum um 2,8 Prozent, ein wenig schwächer als noch im Jänner, als man von 2,9 Prozent ausging. Weiter stark zulegen soll allerdings die Wirtschaft in China, sowohl den früheren als auch den aktuellen Zahlen zufolge wächst sie um 5,2 Prozent zu. Das Russland noch relativ gut da steht, dürfte auch mit den neuen Absatzmärkten des Kreml zu tun haben.

Denn die Rohstoffe und Ressourcen des Riesenreichs sind begehrt und Käufer finden sich immer. So dürften sich etwa die Dieselverkäufe nach Südamerika trotz des EU-Embargos nahezu verneunfacht haben. Kaufte Brasilien im vergangenen Jahr insgesamt 74.000 Tonnen Diesel aus Russland, dürften es allein von Jänner bis März diesen Jahres 663.000 Tonnen gewesen sein

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