Sturm auf Sozialmärkte und Ausspeisungen

Folgen der Inflation: So viele Neuverarmte wie noch nie in Österreich

Soziales
Symbolbild: Freepik

Eine hohe Inflation, ständig steigende Preise für Lebensmittel, Energie und auch Mieterhöhungen: Immer mehr Menschen bekommen aufgrund der Teuerungswellen massive Probleme und können sich ihren Lebensunterhalt nicht mehr leisten. Rund ein Viertel der Bevölkerung gerate zunehmend unter Druck, so die Caritas. So etwas habe man in den vergangenen 20, 30 Jahren noch nie erlebt.

Die massiv gestiegenen Belastungen in allen Lebensbereichen machen sich immer deutlicher bemerkbar. Die Bevölkerung wird zwischen den Nachwirkungen einer verfehlten Corona-Politik, den Selbstmord-Sanktionen und einer Inflation, deren Grundlagen die EZB durch ihre Gelddruckerei legte, zunehmend zermahlen. Die Einkommen können mit den steigenden Kosten nicht mehr mithalten und die Bundesregierung aus ÖVP und Grünen schaut dem Treiben tatenlos zu und verteilt Einmalzahlungen und Almosen, statt nachhaltige Maßnahmen wie Preisdeckel zu setzen. Eine faktische Enteignung und einer Verarmung neuer und breiter Bevölkerungsschichten sind die traurigen Folgen.

"Noch nie in einer vergleichbaren Situation gewesen"

So zitieren die "Oberösterreichischen Nachrichten" den Direktor der Caritas der Diözese Linz Franz Kehrer zu der aktuellen Situation: "Wir sind in den vergangenen zwanzig, dreißig Jahren noch nie in einer vergleichbaren Situation gewesen." Denn ein Viertel der Bevölkerung hat inzwischen aufgrund der multiplen Teuerungen mit Problemen zu kämpfen. "Zu uns kommen jetzt Menschen, die bisher ihr Leben grundsätzlich gut meistern konnten", so Kehrer.

Und die Caritas bekommt diese Probleme deutlich mit: So würden etwa zunehmend nicht nur Obdachlose die Wärmestuben in Linz aufsuchen, sondern auch Mindestpensionisten, die einfach nicht mehr über die Runden kommen, und sich einmal in der Woche ein Essen für 50 Cent abholen.

Zunahme um 20 Prozent

Und dass sich die Zielgruppe mittlerweile stark verändert hat, drückt sich auch in den nackten Zahlen aus. waren laut dem Caritas-Direktor 2022 noch rund 700 Menschen in den Wärmestuben betreut worden, sind es nun 25 Prozent mehr. Und auch bei den Sozialberatungen ist der Anstieg beachtlich. Waren es im Vorjahr bereits 13.300 Menschen, ist diese Zahl auch um 20 Prozent deutlich angestiegen. Denn allein, wenn durch die inflationsbedingten Preisanpassungen die Mieten im Schnitt um 1.300 Euro im Jahr erhöht werden, ist dies etwa für Mindestpensionisten eine kaum zu bewältigende Herausforderung. Zumal die Renten deutlich unter der Inflation angepasst wurden... 

40 Prozent mehr Kunden in Sozialmärkten

Zuletzt machte auch der Wiener Samariterbund mit einem Aufruf nach mehr Lebensmittelspenden auf sich aufmerksam. Denn die Sozialmärkte sind inzwischen dem Ansturm kaum mehr gewachsen. So zählen die Sozialmärkte des Samariterbundes heuer rund 40 Prozent mehr Kunden als noch vor einem Jahr. Verantwortlich macht man auch hier die Teuerungen und die fehlenden Maßnahmen der Regierung. Dabei ist diese Entwicklung nicht neu. Bereits im Sommer des vergangenen Jahres klagten viele Sozialmärkte, dass der Anstrum deutlich zugenommen hat und man bestimmte Warengruppen bereits rationieren musste oder sie einfach nicht mehr vorrätig hatte. 

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