Kein Fußbreit den Faktenverdrehern

'Zwei Geschlechter'-Faktencheck: FPÖ kritisiert krudes Profil-Märchen im ORF

Politik
Hintergrund: Freepik; Screenshot: Twitter/X; Komposition: Der Status.

Anhand seltener Chromosomen-Anomalien argumentierte das "Profil" in einem angeblichen "Faktencheck", dass es sich bei der Behauptung, es gebe zwei biologische Geschlechter, um eine eindeutige Falschmeldung handle. Besonders übel: Der per Zwangs-Steuer finanzierte ORF übernahm dieses Machwerk in seiner Sendung volley. Scharfe Kritik daran kommt nun vonseiten der FPÖ. Deren Mediensprecher & Generalsekretär Christian Hafenecker fordert die Einstellung der ORF-Zusammenarbeit mit den "Faktenverdrehern".

Irre Fakten-Verdrehung auch im ORF

Dass man über biologische Realitäten, die für Jedermann ersichtlich sind, einen Faktencheck anstellen muss, mutet bereits skurril genug an. Doch wie Der Status berichtete, setzte die Ausführung der Absurdität die Krone auf: Einzelne Chromosomen-Anomalitäten sollen nun belegen, dass es auch biologisch mehr als zwei Geschlechter gebe. Folgt man dieser Logik, müsste es auch als "eindeutig falsch" gelten, dass die menschliche Art vier Extremitäten und daran fünf Finger bzw. Zehen hat - immerhin gibt es Personen, denen von Geburt an ein Arm fehlt (Amelie) oder die aufgrund einer seltenen Mutation mit sechs Fingern oder Zehen an einer Extremität geboren werden. 

Den "Faktencheck" verbreitete eine Profil-Mitarbeiterin auch auf ORF III - was nach Ansicht der FPÖ untragbar ist: "Der ORF lässt erneut Pseudoexperten zu Wort kommen und ihre kruden Theorien und Fantasien verbreiten“, so Hafenecker. "Dass die selbsternannten ‚Faktenchecker‘ ideologisch motiviert gegen die natürliche Zweigeschlechtlichkeit anschreiben, ist keine Überraschung. Aber dass der öffentlich-rechtliche ORF diese wirre Vorlage übernimmt und diesen Schwachsinn ins eigene Programm holt, ist auf Zwangskosten aller österreichischer Haushalte nicht zu tolerieren." Zwar löschte der Staatsfunk den Ausschnitt im Netz - im Fernsehen kam er aber zur Ausstrahlung.

Hafenecker: Geschlecht laut Biologen binär

Ein besonderer Sündenfall: "Abgesehen von der vernichtenden und unwiderlegbaren Kritik diverser (Evolutions-)Biologen und unzähliger Studien an dieser linksradikalen Gendertheorie, ist es bezeichnend, dass man derlei Aussagen und Pseudowissenschaften eine Bühne bietet – und das ausgerechnet im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Geschlecht gehört [...] ‚zu den wenigen Aspekten der Biologie, die tatsächlich binär sind‘", beruft sich Hafenecker in einer Aussendung auf den sonst - etwa wegen seiner Religionskritik - in linken Kreisen gefeierten britischen Evolutionsbiologen Richard Dawkins, der dies ebenfalls bestätigt.

Hafenecker verwies auf den Umstand, dass die Wochenpostille im Vorjahr satte 20.000 Euro Zuschuss der öffentlichen Hand für die Ausbildung von Nachwuchsjournalisten erhielt. Derartige Förderungen hinterfragt er angesichts des Ergebnisses: "Wenn man sich die ‚Faktenchecks‘ dieses Magazins so anschaut, dann drängt sich der Verdacht auf, dass bei dieser Ausbildung irgendetwas nicht stimmen kann. Aber wie dieses Magazin seine Leser vertreibt, damit muss sich der Eigentümer Raiffeisen herumschlagen, der sich dieses linke Hobby zusammen mit der Funke/Benko-Gruppe leistet.“

Statt in sich zu gehen und den irren Faktencheck zu löschen, ätzt die "Profil"-Chefredakteurin über die Kritik: 

Mahnung davor, was Zensoren wirklich wollen

Zudem sprach sich Hafenecker klar und deutlich gegen die Zensur-Bestrebungen des polit-medialen Komplexes aus: "Angesichts der ‚Qualität‘ dieser journalistischen und pseudowissenschaftlichen Faktenchecks ist es umso mehr abzulehnen, mit der rechtlichen Zensurkeule gegen angebliche ‚Fake News‘ und ‚Hasssprache‘ vorzugehen, da für Linke und den ORF bereits biologisch unbestreitbare Fakten wie die Existenz von Mann und Frau als solche gelten würden. Alleine schon, dass man diese Debatte in einem angeblich aufgeklärten und fortschrittlichen Zeitalter führen muss, ist an Absurdität kaum zu überbieten."

Ebenso wenig hat der FPÖ-Generalsekretär und blaue Mediensprecher ein Verständnis dafür, dass die ohnehin bereits notleidende österreichische Bevölkerung diesen Unfug auch noch mitbezahlen muss: "Dank der ORF-Zwangssteuer darf jetzt aber auch noch jeder österreichische Haushalt dafür blechen. Das hat mit einem angeblich unabhängigen ORF nichts zu tun. Diese Kooperation mit dem ‚profil‘ muss sofort beendet werden“, betonte Hafenecker. Obwohl sich die Wochenpostille bereits mehrfach mit "Faktenchecks" gründlich blamierte, hat sich bislang an der seit September 2022 bestehenden Zusammenarbeit der beiden Systemmedien jedoch nichts geändert. 

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