Weil Steuergeld nichts kostet

VdB besucht Festspiele um 60.000 Euro: Und Bürger sollen 'Zähne zusammenbeißen'...

Politik
Bild: Karo Pernegger / Die Grünen, Public Domain, Flickr

Die Festspiel-Tour des Bundespräsidenten kam die Bürger teuer zu stehen. Für Übernachtungen und Verpflegungen kamen bei den präsidialen Ausflügen nach Salzburg, Bregenz, Mörbisch oder Erl mehrere Zehntausend Euro zusammen, die der österreichische Steuerzahler blechen musste. Teuer wurde es vor allem auch, weil der Bundespräsident mit einem größeren "Hofstaat" unterwegs war.

Hofburg-Greis als teurer Adabei

Besuche und Eröffnungen von Festspielen gehören in Österreich zu den Repräsentationspflichten des Staatsoberhaupts. Allerdings dürfte es für viele Bürger gerade in Zeiten der Teuerungen, in denen sich viele deutlich einschränken müssen, doch seltsam anmuten, wenn dafür mehrere Zehntausend Euro Rechnungen auflaufen, die aus dem Steuersäckel gezahlt werden. Und vor allem auch dann, wenn von Bundespräsident Alexander van der Bellen - der den Bürgern in Zeiten der Inflation empfiehlt, die "Zähne zusammen zu beißen" - noch ein großer "Hofstaat" mitgenommen wird, der die Kosten zusätzlich in die Höhe treibt.

56.843 Euro für Festspielrummel

Insgesamt kosteten die Festspielbesuche des österreichischen Staatsoberhaupts in Mörbisch, Erl, Bregenz und Salzburg den Steuerzahler 56.843,48 Euro. Dies geht aus einer parlamentarischen Anfrage der FPÖ hervor. Der Besuch der Seefestspiele in Mörbisch schlug dabei mit nur 20 Euro zu Buche, für die Reise wurde zudem ein Dienstwagen genutzt. Alle anderen Festspieltermine wurden mit der Bahn wahrgenommen.

Wobei der Besuch in Salzburg mit mit 39.991,11 Euro den Hauptbrocken ausmacht. 15.544 Euro und 55 Cent kostete hier die Verpflegung sowie die Bewirtung der Gäste, 829 Euro die Zugtickets und 23.031 Euro das Hotel. 6.576 Euro wurden zudem als Stornokosten fällig, weil ein eingeladenes ausländisches Staatsoberhaupt kurzfristig absagte.

"Verschwenderischer Umgang" mit Steuergeld

Thomas Spalt, FPÖ-Kultursprecher im Nationalrat, hat zwar gewisses Verständnis für die Repräsentationspflichten: "Diese Festspiele sind eine wichtige kulturelle Visitenkarte unseres Landes. Ich bin auch dafür, dass der Bundespräsident als Zeichen der Wertschätzung diese Veranstaltungen besucht. Er sollte aber gerade in Zeiten der Teuerung auch ein Gespür für die verursachten Ausgaben an den Tag legen."

Aber auch mit Kritik hält Spalt nicht zurück: "Das ist wirklich ein mehr als verschwenderischer Umgang des Bundespräsidenten mit dem hart verdienten Geld der Steuerzahler." Wobei er vor allem auf die üppige Entourage van der Bellens anspielt.

Mit dem "Hofstaat" auf Reisen

Denn bei dem Repräsentationsausflug nach Salzburg wurde das republikanischen Staatsoberhaupt von einem "Hofstaat" begleitet, der auch seinen königlich und kaiserlichen Vorgängern in der Hofburg keine Schande gemacht hätte. Neben dem stellvertretenden Leiter der Kanzlei, einem Adjutanten, einem Abteilungsleiter und mehreren Mitarbeitern gehörten auch ein Pressesprecher, zwei PR-Leute und ein eigener Fotograf zu den Begleitern.

"Das ist eine Medien-Begleitung wie bei einem international gefeierten Hollywood-Star. Braucht das ein Bundespräsident wirklich alles? Noch dazu, wo ja auch die Festspiel-Organisatoren über entsprechende Marketing- und PR-Fachleute verfügen", so der FPÖ-Kultursprecher.

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