Mehr Investitionen im Ausland

Regierungsversagen auf ganzer Linie: Chemie-Industrie geht nach China & in die USA

Politik
Bild: Freepik

Die Ampel-Politik und die Maßnahmen eines im Fach ahnungslosen Wirtschaftsministers lassen die Industrie nach Alternativen Ausschau halten. Nun schlägt auch der Verband der Chemischen Industrie (VCI) Alarm. Er bezeichnet geplante Maßnahmen der Bundesregierung als weiteren "Schlag in die Magengrube", die den Industriestandort Deutschland nachhaltig gefährden.

Ampel-Politik macht Meter für Übersee

Die Ampel-Politiker sind derzeit die besten Erfüllungsgehilfen der USA. Durch Selbstmord-Sanktionen und die damit verbundenen massiv gestiegenen Energiepreise haben sie genau das erreicht, was sich etwa die USA gewünscht haben und was auch für China positive Zukunftsaussichten bringt. Denn "die USA haben mit dem Inflation Reduction Act (IRA) und den entsprechenden Investitionshilfen ein herausragendes Instrument zur Wirtschaftsförderung. Das wird von den US-Bundesstaaten auch noch mit günstigen und langfristigen Energiepreisen flankiert", erklärte kürzlich Wolfgang Große Entrup, Hauptgeschäftsführer des Branchenverbands der Chemischen Industrie (VCI) in einem Interview.

Und auch Michael Vassiliadis, Vorsitzender der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) und Aufsichtsrat bei der BASF, erklärte vor wenigen Tagen in der "Financial Times": "Investitionen in neue Anlagen und neue Technologien fließen aus Deutschland". Und dieser Trend sei nicht neu, habe sich aber durch die Energiekrise beschleunigt.

11,2 Mrd. Euro Investitionen im Ausland

So sind etwa allein im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr 2021 die Investitionen in der chemischen Industrie in Deutschland um ganze 24 Prozent zurückgegangen. Laut  Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) ist dies vor allem deshalb dramatisch, weil die Chemieindustrie am Beginn eines neuen Investitionszyklus stehe, der eigentlich essentiell wäre, damit die deutsche Wirtschaft die Transformation bewältigen könne.

Doch statt auf den Industriestandort Deutschland zu setzen, schweift der Blick in die Ferne, nicht zuletzt, weil billiges russischen Gas - bislang einer der Vorteile - nicht mehr verfügbar ist. So erklärt auch der VCI, dass die Investitionen der Chemieindustrie 2022 im Inland nur 9,4 Milliarden Euro betrug, im Ausland allerdings 11,2 Milliarden Euro investiert wurden. 

Auch China lockt mit Vorteilen

Dabei ist es jedoch nicht nur die USA, die mit Vergünstigungen versucht, Unternehmen anzulocken. Auch China fokussiert sich bereits seit längerem darauf, bestimmte Branchen - und darunter auch die chemische Industrie - anzulocken. Besonders interessiert ist man dabei an ausländischen Direktinvestitionen in Bereichen, die mit Hochtechnologie zu tun haben, wie z. B. fortschrittliche Fertigung, Informationstechnologie und wissenschaftliche Forschung. So baut die BASF bereits im chinesischen Zhanjiang eine Produktionsanlage für rund zehn Milliarden Euro.

Und diese soll nach dem Vorbild der deutschen Konzernzentrale in Ludwigshafen mit "Spitzentechnologien" und "höchsten .Nachhaltigkeitsstandards" ausgestattet sein. Zumal das Unternehmen auch bereits angekündigt hat, dass es seine Aktivitäten in Europa "dauerhaft" reduzieren werde. Aber auch Covestro aus Leverkusen will das größte Werk des Unternehmens für thermoplastische Polyurethane (TPU) in China bauen.

Neue Probleme durch Regierung

Dabei ist für den VCI nicht die Tatsache problematisch, dass die Unternehmen im Ausland investieren. Dies sei schon immer so gewesen, dass man versucht lokale Märkte zu erschließen. Die BASF ist etwa schon seit Jahren auf dem chinesischen Markt tätig und auch das Werk sei bereits seit 2018 in Planung, also lange vor der Energiekrise. Aber das Problem ist jedoch, dass in Deutschland zu wenig investiert wird. Und dies liegt auch an der Politik. Denn die wichtigsten  Ziele  für Auslandsinvestitionen der Chemieindustrie sind derzeit mit 40 Prozent Nordamerika, gefolgt von der Gesamt-EU mit 27 Prozent und von China mit 20 Prozent.

"Die USA locken ausländische Investoren mit guten Standortbedingungen an, vor allem mit niedrigen Energie- und Rohstoffkosten", so Große Entrup. Und China ist interessant, weil es mit einem Weltmarktanteil von mehr als 43 Prozent einfach der größte und schnellste Chemiemarkt der Welt ist. Aber wenn die Ampel-Regierung nun plant, den Spitzenausgleich bei der Stromsteuer für die energieintensiven Unternehmen zu streichen, ist dies laut VCI-Chef Große Entrup "ein weiterer Schlag in die Magengrube".

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