Alle Welt soll für Werte-Westen sterben

Ohne deutschen Pass in den Krieg: Fremde Söldner für den Regenbogen

Politik
Einzelner Soldat: Freepik; Soldatengruppe: SSGT MARIA J. LORENTE, USAF, Public Domain; Komposition: Der Status.

Seit der Abschaffung der Wehrpflicht hat die Bundeswehr mit Personalproblemen zu kämpfen. Aber schon zuvor stand es nicht zum Besten mit der Truppe, finanzielle Kürzungen und unfähige Verteidigungsminister sorgten dafür, dass die Aufgaben wie die Landesverteidigung nicht mehr erfüllt werden können. Nun sollen offenbar Söldner aus aller Herren Länder zumindest die Personalprobleme lösen.

Deutsche wollen nicht für Werte-Westen sterben

Es sind Vorschläge, in denen eine gewisse Verzweiflung mitklingt, aber auch eine Gefahr für die Bürger in Deutschland. Denn bei aller Kriegstreiberei und Aufrüstungspläne fehlt der Bundeswehr einfach Mannstärke, sollte ein anderes Land einmal das ständige rhetorische Säbelrasseln der Altparteien ernst nehmen. Und was nutzten die schönsten Waffen, wenn niemand da ist sie zu bedienen bzw. niemand die Lust dazu verspürt, sich eventuell in kommenden Konflikten für den Werte-Westen verheizen zu lassen.

Nicht umsonst zeigten Umfragen eine überaus niedrige Wehrbereitschaft. Schon im Februar 2023 gaben bei einer Umfrage 24 Prozent der Bundesbürger an, sich im Kriegsfall aus dem Staub zu machen und das Land zu verlassen. Nur jeder Zehnte (5 Prozent der Befragten) würden im Kriegsfall freiwillig zur Waffen greifen.

Söldner sollen es richten

Nun kommt ein fast erwartbarer politischer Vorstoß: Dienst in der Truppe soll fortan auch ohne deutsche Staatsbürgerschaft möglich sein. Dies hatte zumindest SPD-Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius, der Deutschland "kriegstüchtig" machen will gegenüber dem Tagesspiegel erklärt. "Wir wären nicht die ersten Streitkräfte in Europa, die das tun würden", verwies er etwa auch die französische Fremdenlegion - die heutzutage aber sehr harte Aufnahmebedingungen hat und als Eliteeinheit zählt.

Zustimmung zu diesen Plänen gab es sofort von FDP-Waffenlobbyisten Marie-Agnes Strack-Zimmermann, die gegenüber der Rheinischen Post erklärte: "Grundsätzlich müssen wir bei der Suche nach geeigneten jungen Menschen, die ihren Dienst in der Bundeswehr zu leisten bereit sind, deutlich europäischer denken." Zudem könne sie sich auch vorstellen, dass ausländische Personen, die in der Bundeswehr Dienst tun, schneller die Staatsbürgerschaft erhalten könnten.

Sprache und Bindung

Aber auch von Seiten der Union wurde von CDU-Verteidigungspolitiker Johann Wadephul Zustimmung signalisiert. Zugleich stellt er in den Raum, bei der internationalen Regenbogen-Söldnertruppe auch ein Sprachen-Wirrwarr zu tolerieren, wenn's darum geht, Kanonenfutter in Kriegen des Westens zu verheizen: "Gilt diese Möglichkeit nur für Bürgerinnen und Bürger von EU- oder Nato-Staaten oder auch noch darüber hinaus? Ist die vollständige Kenntnis der deutschen Sprache nötig?"

Für die Bürger entsteht bei derartigen Vorstößen aber noch eine andere Gefahr. Und zwar vor dem Hintergrund eines Bundeswehreinsatzes in Krisensituationen im Inland. Während Wehrpflichtige kaum auf ihre möglichen eigenen Verwandten und Freunde vorgehen würden und wohl auch bei einem Berufsheer noch eine gewisse Hemmschwelle bestünde, hätten wohl Söldner, die noch nicht einmal über ausreichende Kenntnisse der Landesprache verfügen, wohl im Zweifel keine Skrupel.

Ablehnende Worte für die irre Söldnertruppe-Idee kommen einzig von der AfD, etwa vom EU-Spitzenkandidaten Maximilian Krah: 


Screenshot: Twitter/X

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