Dank Neutralität am internationalen Parkett

Österreich ist nur einer von 10 immerwährend neutralen Staaten in der ganzen Welt. Dieser seltene und friedensstiftende Status gab unserem kleinen Land in den letzten Jahrzehnten nicht nur zu Sicherheit, sondern half uns auch zurück auf die geopolitische Landkarte. Als Figl und die Allierten am 15. Mai 1955 den Staatsvertrag unterzeichneten und dann am 26. Oktober 1955 der Nationalrat die "immerwährende Neutralität" beschloss, war Österreich ein vielgeprüftes Land am Boden. Nur sechs Jahre später war es dann am 3./4. Juni 1962 der Schauplatz eines Gipfeltreffens von Sowjet-Regierungschef Chruschtschow und US-Präsident Kennedy. 

Der große Bruno Kreisky sagte hierzu in seinen Memoiren: "Die scheinbar sinnlose Begegnung in Wien hatte beide davon überzeugt, dass der jeweils andere bis zum Äußersten entschlossen war, und diese Erkenntnis hat dazu geführt, dass letztlich das Ärgste verhindert wurde." Dass das Treffen überhaupt in Österreich stattfand, lag auch an unserer Neutralität, da wir keinen Blöcken verpflichtet waren. Später wurde Wien auch vor dem Hintergrund der Neutralität - ähnlich wie die benachbarte Schweiz - zum beliebten Sitz internationaler Organisationen. Seit Jahren wird sie nun aber untergraben und auch im internationalen Verständnis nicht mehr glaubwürdig gelebt. 

Zahlreiche Redner zu Frieden & Neutralität

Im Rahmen der Kundgebung - ab 14:00 Uhr am Platz der Menschenrechte -  und des Friedensmarsches am 6. Jänner werden die Verantwortlichen in der österreichischen Regierung daher friedlich, aber lautstark aufgefordert:

• ihrem Verfassungsauftrag endlich wieder gerecht zu werden,
• neutral und unabhängig dazu beizutragen, dass nicht weiter unzählige Menschen an unzähligen Kriegsschauplätzen in der Welt, Opfer von Krieg und Zerstörung werden,
• die Möglichkeiten, die die österreichische Neutralität bietet, zu nutzen, Frieden zu schaffen und dem Leiden der Menschen ein Ende zu setzen.

Die Kundgebung will ausschließlich die Themen Neutralität und Frieden thematisieren - ohne zu aktuellen Kriegen Position zu beziehen. Denn es geht hier nicht um geopolitische Einordnung, sondern um die Wahrung von Neutralität und Frieden für das österreichische Volk. Acht bekannte Redner aus dem kritischen Lager halten ab 14 Uhr Vorträge zum Thema Neutralität und Frieden. Von einem Ex-NATO-Offizier & heutigen Sachbuchautor über mehrere Journalisten alternativer Medien und einen kritischen Anwalt bis zu aktuellen und ehemaligen Politikern & Friedensaktivisten aus allen Teilen des politischen Spektrums ist alles dabei.

Großer Friedensmarsch geplant

Nach den Redebeiträgen am Platz der Menschenrechte startet ab etwa 15:30 Uhr ein großer Friedensmarsch in der Wiener Innenstadt, der etwa eine Stunde dauern soll und auch wieder am Platz der Menschenrechte endet. Während des Friedensmarsches werden vom Begleitfahrzeug Friedenslieder gespielt, um das Thema Frieden und Neutralität bei den Menschen, die dem Marsch begegnen entsprechend zu positionieren. Die Veranstalter ersuchen, beim Friedensmarsch auf die Verwendung jeglicher Fahnen mit Ausnahme von Friedensfahnen und der österreichischen Fahne zu verzichten.

Dies werde von Ordnern - notfalls mithilfe der Exekutive - auch konsequent umgesetzt, um den neutralen Charakter dieser Aktion für Neutralität und Frieden deutlich zu  unterstreichen. Das Bündnis "Neutralität schafft Frieden" wird durch den Veranstalter Bernhard Schlager und die Moderatorin der Kundgebung Andrea Drescher öffentlich vertreten. Aktuelle Informationen zur Veranstaltung sowie weitere Details zu den Sprechern findet man im Telegramkanal: https://t.me/Neutralitaet_schafft_Frieden.

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