Schildbürgerstreich

Neuer EU-Irrsinn: Hühner, Solarstrom und die Qualität der Eier

Politik
Bild: Svklimkin, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Die EU hat im wahrsten Sinne des Wortes wieder ein gewaltiges Ei gelegt. Denn sie schafft es wieder, alles unnötig zu verkomplizieren und sorgt auch bei Bauern abermals für Probleme. Denn diese dürfen nun Eier nicht mehr als Freilandeier verkaufen, obwohl das Federvieh Auslauf auf der Wiese hat. Grund dafür ist die Ökostrom-Offensive.

Wer kauft nicht Eier von glücklichen Hühnern beim Bauern seines Vertrauens? Oder achtet nicht vielleicht zumindest im Supermarkt darauf, dass er Freilandware kauft, statt solche aus Bodenhaltung, wo die Hühner im Zweifel nie das Sonnenlicht sehen? Denn vor dem inneren Auge denkt man beim Genuss der Eier dann doch lieber an Hühner, die bei Sonnenschein auf einer grünen Wiese emsig scharren und herumpicken. Schließlich will man ein Qualitätsprodukt von artgerecht gehaltenen Tieren erwerben und damit auch etwas gutes Tun.

Freilandhaltung und Bodenhaltung

Doch geht es nach der EU, könnten viele Bauern bald bei der Vermarktung ihrer Ware Probleme bekommen. Denn das Gütesiegel Freilandhaltung könnte demnächst weg sein. Stattdessen müssten sie ihre Eier als Bodenhaltung deklarieren, das heißt, dass die Hühner zwar nicht in Legebatterien gehalten werden, sondern auf dem Boden des Stalles, der aus Latten- oder Gitterrosten besteht und zu mindestens einem Drittel mit Stroh, Sand etc. bestreut sein muss, aber es ist eine reine Stallhaltung. Sonne, Aufenthalt im Freien oder Bewegung - Fehlanzeige. Auch teilen sich im Schnitt neun Hühner einen Quadratmeter des Bodens.

Tücken des Ökostroms

Und treffen wird es jene Bauern, die auf den Ruf der Politik gehört haben und ihren Beitrag zur Produktion von sogenanntem Öko-Strom leisten wollten. Denn was lag näher, als auf Wiesen bzw. freien Flächen Solarpanele zu installieren. Da es nicht stört, wenn daneben auch ein paar Hühner unterwegs sind, boten sich natürlich auch die Freilaufflächen für das beliebte Federvieh dafür an. Doch wie die "Bild" berichtet, ist dies mit einer EU-Marktverordnung nicht kompatibel. Denn diese sieht bei Eiern ein sogenanntes Doppelnutzungsverbot für Auslaufflächen von Legehennen vor.

Unverständliche Regelung

Zwar sind Unterstände für die Hühner auf den Auslaufflächen vorgeschrieben, wenn aber zugleich eine Photovoltaik-Anlage auf einem Teil derselben errichtet wird, dürfen die Eier nicht mehr als Freiland-Eier verkauft oder vermarktet werden – nur noch als Eier aus Bodenhaltung. Und das, obwohl sich an der Haltung der Hühner nichts geändert hat und sie weiterhin draußen leben.

Dies ist nun selbst der Ampelregierung in Berlin offenbar zu dumm, die sonst geneigt ist, jeden Unfug der aus Brüssel kommt, unbesehen mitzutragen. Damit Bauern nicht an der Öko-Stromgewinnung durch Solarenergie gehindert werden, zeigt man nun Eier und will der EU-Kommission einen Änderung der Verordnung nahelegen. Was dabei rauskommt, bleibt abzuwarten...

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