Vielfalt und Einfalt

Gewitter unterm Regenbogen: Islamistischer Terror gegen Wiener Pride-Parade

Politik
Bild: Ercan Simsek

Gestern fand zum 27. Mal in Wien die Regenbogenparade statt. Jede Menge Schaulustige und auch Prominenz oder zumindest Personen die sich dafür halten, waren vor Ort, ebenso wie die Politiker der Einheitsparteien. Selbst Bundespräsident Alexander van der Bellen verabsäumte es nicht, Grußworte an die Parade zu richten. Und heute dann dramatische Entwicklungen. Offenbar war ein Anschlag auf die Pride-Parade noch geradeso verhindert worden.

Wie viele Menschen gestern an dem Regenbogenspektakel wirklich teilnahmen, wird wohl so schnell nicht geklärt werden - zumal in den vergangenen Wochen auch wieder bewiesen wurde, dass Zahlen und Zählen nicht unbedingt zu den Stärken in Österreich gehört. Vorab hieß es, etwa von Seiten der APA: "'Der Anzeiger der Vienna Pride geht von über 10.000 Teilnehmern an der Versammlung aus', erläuterte Polizeisprecher Philipp Haßlinger. Darüber hinaus rechne die Polizei mit mehreren hunderttausend Zuschauern, die wie immer entlang der Route Spalier stehen oder mitfeiern." Letztlich einigte man sich medial auf "300.000 Menschen bei 27. Wiener Regenbogenparade". Obwohl es auch andere Stimmen gab, wie die des Journalisten Thomas Oysmüller, der auf Twitter seine Ansicht zu den Zahlenspielen kundtat.

Gewessler, van der Bellen und Co.

Die grüne Klimaschutzministerin Leonore Gewessler war vor Ort, freute wie viele Menschen ein lautes, buntes, vielfältiges und freudiges Zeichen für mehr Akzeptanz, Respekt und Gleichberechtigung geben und fand dies gut für das gesellschaftliche und auch das Welt-Klima.

Auch Bundespräsident Alexander van der Bellen richtete sich auf Twitter an die Teilnehmenden der Vienna Pride. Er dankte für das Zeichen der Solidarität und betonte das Österereich ein Ort sein muss, für den Vielfalt eine Selbstverständichkeit ist und Hass und Kriminalisierung keinen Platz haben. "Österreich, das sind wir alle", sprach der sonst eher Schweigsame.

Vor Ort befanden sich neben Gewessler bei der Eröffnung u.a. noch Justizministerin Alma Zadić (Grüne), Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne), NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger, die Grüne Klubobfrau Sigi Maurer, Stadträtin Ulli Sima (SPÖ), Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS), SPÖ-Bundesparteivorsitzender Andreas Babler, SPÖ-Frauensprecherin Eva-Maria Holzleitner sowie die zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures ein.

Mit Vielfalt zum Terror

Heut morgen nun das böse Erwachen aus dem regenbogenfarbigen Freudentaumel. Der Schoß ist fruchtbar noch, ist nicht nur eine leere Floskel, wie Wiens Landespolizeipräsident Gerhard Pürstl und Omar Haijawi-Pirchner, Direktor der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN), in einer eilig einberufenen Pressekonferenz betonten. Denn die Regenbogenparade wäre fast Ziel eines Anschlags geworden, der jedoch zum Glück rechtzeitig verhindert werden konnte, so dass auch für die Teilnehmer zu keinem Zeitpunkt eine "dezidierte Gefahr" bestanden hätte, wie Haijawi-Pirchner betont. Die mutmaßlichen Anschlagsplaner - drei Österreicher - befinden sich derzeit in Haft in St. Pölten. So weit, so gut, doch für die woke Blase in Medien und Politik doch wieder irgendwie nicht. Denn die drei - 14, 17 und 20 Jahre alt - haben bosnische bzw. tschetschenische Wurzeln, radikalisierten sich im Internet und sympathisieren mit dem Islamischen Staat.

Islamistische Anschlagspläne

Zum Glück war offenbar einer der Vedächtigen der Polizei bereits vorab bekannt, so dass man auch Hinweise auf Waffenkäufe im Ausland erhalten habe - und diese nicht, wie beim Terror-Anschlag in Wien, in einer Ablage verschwanden. Daher habe man die Verdächtigen unter Beobachtung behalten und auch schon rechtzeitig vor der Regenbogenparade Hausdurchsuchungen durchgeführt, die diverses Beweismaterial einbrachte, um schlussendlich schon vor der Regenbogenparade zu Festnahmen durch die Cobra zu führen. Das Beweismaterial lässt momentan darauf schließen, dass die IS-Anhänger einen Anschlag mit "Messer, Waffen oder einem Fahrzeug" geplant hätten. Eigentlich ein Wunder, dass der Staatsschutz in diese Richtung ermittelte. Ist es doch noch gar nicht so lange her, dass Haijawi-Pirchner in den Freiheitsdemos, als Bürger gegen die Corona-Maßnahmen, die Impfpflicht und die Einschränkung ihrer Grund- und Freiheitsrechte auf die Straße gingen, die "größte Bedrohung in der Republik" erkannte.

Betretenes Schweigen und Pürstls absurde Aussage

Von den Vertretern der sonst so einwanderungsfreudigen Parteien ist derzeit wenig zu hören. Und auch Bundespräsident Alexander van der Bellen hüllt sich vorerst in sein gewohntes Schweigen. Dabei hat gerade immer er besonders brauchbare Ratschläge parat. Abgewandelt könnte er vielleicht darauf hinweisen, dass, wenn die Teilnehmer der Pride-Parade aus Solidarität alle ein Kopftuch getragen hätten, wie er es bereits vor längerer Zeit als Zeichen gegen Islamophobie forderte, es zu den Anschlagsplänen vielleicht gar nicht erst gekommen wäre...

Kreativ zeigte sich bei der Einordnung des Geschehens auch der Chef der Wiener Landespolizei Gerhard Pürstl. Gerade die Teilnehmer solcher Veranstaltungen, wie der Regenbogenparade stellten für viele "islamistische oder auch rechtsextreme Szenen immer ein intensives Feindbild dar", wird er von der Bild zitiert und gibt damit bereits die Lesart für die Zukunft vor. Nicht in ungebremster illegaler Masseneinwanderung liegt das Problem, sondern mindestens genauso stark in "rechtsextremen Szenen". Damit haben dann auch van der Bellen oder andere Politiker von Grün, Rot, Neos oder gar ÖVP wieder etwas zu zitieren.

Ungereimtheiten um Pressekonferenz

FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker fielen hingegen einige Ungereimtheiten beim Vorpreschen der ÖVP-Sicherheitsnetzwerke auf - war die eilige Verkündung letztendlich ein nur ein Ablenkungsmanöver der Schwarzen? In einem Video erklärte Hafenecker: "Die ÖVP missbraucht den DSN-Chef im Zuge einer unnötigen Pressekonferenz, um die Pressestunde von Babler zu torpedieren. Selbstverständlich muss man Terrorismus und islamistischen Extremismus ernst nehmen. Auch das Waffengesetz! Ob allerdings ein 14-, ein 17- und ein 20-Jähriger mit Messern in der Lage sind, Hundertschaften der Polizei zu übertölpeln, ist mehr als fraglich. Diese Farce zeigt einfach nur, wie kaputt die ÖVP schon ist."

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