Zahlen, um Arbeiten zu dürfen...

Für Autofahrer wird es wieder teurer: Erhöhte Pendlerpauschale läuft bald aus

Politik
Bild: Freepik

Viele Menschen sind auf ihrem Weg zur Arbeit auf das Auto angewiesen. Doch angesichts weiterhin hoher Spritpreise ist für viele der Weg zur Arbeit eine zusätzliche Belastung. Deshalb wurde im Mai 2022 die Pendlerpauschale und auch der Pendlereuro erhöht. Doch diese befristete Regelung läuft bald ab, was für Pendler wiederum um bis zu 1.800 Euro Mehrbelastung im Jahr bedeutet.

Ab März des vergangenen schnellten die Spritpreise in ungeahnte Höhen. Deshalb beschloss die Regierung - als eine der wenigen Maßnahmen gegen die Teuerungen - dass die Pendlerpauschale um 50 Prozent erhöht werden sollte und der Pendlereuro sogar um das Vierfache. Allerdings war diese Maßnahme nur befristet. Ende Juni diesen Jahres läuft sie aus. Und dabei hat sich die Situation an den Tankstellen dank der EU-Selbstmord-Sanktionen und des Öl-Embargos gegen Russland nur unwesentlich verbessert. 

Neues Ungemach für Pendler

Was dies für die rund 2,2 Millionen erwerbstätige Österreicher bedeutet, die jeden Tag zu ihrem Arbeitsplatz pendeln müssen, kann man sich denken. Während es in Großstädten wie Wien oder in Ballungszentren unter Umständen noch mit öffentlichen Verkehrsmitteln möglich ist, die Arbeitsstelle zu erreichen, sieht es auf dem Land völlig anders aus. So sind rund 85 Prozent der Pendler regelmäßig mit dem Auto auf dem Weg zur Arbeit. Seien es schlechte öffentliche Anbindungen oder familiäre Verpflichtungen, die sich ohne individuelle Mobilität unabhängig von öffentlichen Verkehrsmitteln nicht bewältigen lassen, die sie jeden Tag das Auto nutzen lassen.

Mehrbelastung von bis zu 1.800 Euro

Dabei sieht die Pendlerregelung anhand der Distanz und Zumutbarkeit von Öffis zwischen dem Wohnort und der Arbeitsstätte eine Vergünstigung zwischen 31 Euro bis zu 306 Euro pro Monat vor. In den vergangenen Monaten war es mehr. Doch wenn die Regelung ausläuft - und eine Verlängerung ist derzeit nicht in Sicht - fallen Pendler zukünftig jährlich um bis zu 1.800 Euro um. Nicht nur angesichts hoher Spritpreise, sondern auch der in allen anderen Bereichen grassierenden Inflation, eine deutliche Mehrbelastung für all jene, die einer regelmäßigen Arbeit nachgehen und denen dann von ihrem Lohn noch weniger zum Leben bleibt.

Reformen gefordert

Arbeiterkammer (AK), ÖAMTC und Gewerkschaftsbund (ÖGB) fordern eine Ausweitung der Pendlerentlastung sowie eine umfangreiche Reform. So fordern sie eine einkommensunabhängige und kilometergenaue Berücksichtigung der Kosten für den Arbeitswege. Wie sie darlegen, ist es bei der derzeitigen Regelung so, dass zwei Beschäftigte mit identem Arbeitsweg, die aber unterschiedliche Einkommen haben, unterschiedlich bemessen werden.

So erhält jemand mit einem monatlichen Lohn von 1.800 Euro für dieselbe Wegstrecke knapp 450 Euro weniger an jährlicher Steuerersparnis als jemand mit einem Monatsbrutto von 9.000 Euro. Und diese Diskepranz sei durch die befristete Erhöhung noch verschärft worden. Stattdessen fordert man einen kilometerabhängigen Pendlerabsetzbetrag, der von der berechneten Lohnsteuer angezogen werden solle, was für alle gleich unabhängig vom Einkommen wäre.

Regierung muss handeln

Ebenfalls zum Handeln ruft der freiheitliche Nationalratsabgeordnete und Verkehrssprecher Christian Hafenecker die Regierung auf. Er weist darauf hin, dass das Auslaufen der erhöhten Pendlerpauschale einem Angestellten mit einem Monatsbruttolohn von 2.500 Euro etwa 100 Euro weniger am Konto lassen wird. Zudem versteht der Niederösterreicher nicht, wie die Regierung die Bürger weiter im Regen stehen lässt und nicht gegen die hohen Spritpreise, etwa in Form eines Preisdeckels unternimmt.

"Es ist inakzeptabel, dem Bürger so unverschämt das Geld in Zeiten einer solch hohen Inflation aus der Tasche zu ziehen, vor allem von jenen, die auf ihr KFZ für den Weg in die Arbeit angewiesen sind. Die Österreicher dürfen mit der Fahrt zum Arbeitsplatz nicht bestraft werden!", so der freiheitliche Generalsekretär.

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