Deutliches Zeichen nach Brüssel

EU-Flagge raus, Nationaldichter rein: Slowaken-Politiker dekoriert Büro um

Politik
Flagge: Freepik; Screenshots: Telegram

Die Slowaken sind nicht mehr gut auf die EU zu sprechen. Das gilt umso mehr für den neuen Premier Robert Fico, der als patriotischer Sozialdemokrat wenig von den Ansagen aus Brüssel hält und auch mit den "Slawa Ukrajini"-Wahn des Werte-Westens wenig anfangen kann. Dies gilt auch für sein Umfeld: Neuer Parlamentspräsident ist der politische Philosoph Ľuboš Blaha. Der SMER-Politiker sieht sich selbst als linker Anti-Globalist und dekoriert sein Büro entsprechend.

EU hat keinen Platz in seinem Büro

Wer einen neuen Arbeitsplatz annimmt, der möchte sich dort auch wohlfühlen: Dies gilt umso mehr, wenn man die Aufgabe hat, die Geschicke des Parlaments eines politisch gespaltenen Landes zu führen. Und so dekoriert Ľuboš Blaha um: Die EU-Flagge fliegt raus, an ihrer Stelle tritt eine Büste von Ľudovít Štúr und eine Ausgabe seines wichtigsten Werkes "Das Slawentum und die Welt der Zukunft". Štúr gilt als Nationaldichter der Slowaken; als Philologe, Politiker und Schriftsteller setzte er sich für die Belage seines Volkes ein und legte die Grundlage für die heutige slowakische Schriftsprache. 

Auch die EU-hörige liberale Präsidentin Zuzana Čaputová will Blaha nicht täglich "bewundern" müssen. Statt ihres Konterfeis hängt er sich dort lieber jenes von Che Guevara auf. Die Wahl des aus Argentinien stammenden - und aufgrund seiner ruchlosen politischen Maßnahmen höchst umstrittenen - kubanischen Revolutionärs mag befremdlich wirken; für einen politisch "altlinken" Anti-Kapitalisten, Anti-Globalisten und linken Nationalisten, der als junger Erwachsener dessen Wandel vom gescheiterten Ideologen zur popkulturellen Ikone miterlebte, scheint es aber konsequent. 

Quelle: Telegram / Kanal "Slavyangrad"

Linker Anti-Globalist und Impfkritiker

Blaha gilt als einer der schärfsten EU-Kritiker aus dem Fico-Umfeld. In der Außenpolitik sieht er sich als Realist, ist ein starker Kritiker der US-Hegemonie und des westlichen Werte-Imperialismus. Seine Position im Ukrainekrieg ist, dass es sich um einen geopolitischen Zusammenprall zwischen dem Westen und Russland handelt. Einseitige Kritik an Russland hält er für unangebracht; dem Land insgesamt sieht er sich eher zu Dank verpflichtet, weil es die Slowakei 1945 vom Faschismus befreit habe. 

Schon in den vergangenen Jahren zeigte Blaha, dass er sich gerne mit den Mächtigen und dem herrschenden Narrativ anlegt: Bei der Migrationskrise stellte er sich gegen verpflichtende Asylquoten und Massen-Migration. Während der Corona-Zeit gehörte er zu den schärfsten Kritikern des Impf-Experiments; seine kritische Haltung brachte ihm letztlich auch eine Facebook-Sperre ein. Mit der "Woke"-Linken, wie sie in den meisten westeuropäischen Ländern dominiert, kann er wenig anfangen. 

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