Schwache Mobilisierung

Demo gegen Rechts in Wien: Wohl eher doch ein Flop

Politik
Bild: Screenshot X

Wie immer bei Demostrationen ist die Frage nach der Teilnehmerzahl nicht einfach zu klären. Nicht nur, weil Menschen sehr häufig dazu neigen, sich zu verschätzen. So sprachen die Veranstalter der gestrigen Demo in Wien von 80.000 Teilnehmern. Den Angabe der Polizei zufolge sollen es zumindest 35.000 gewesen sein. Doch Bilder lassen den Schluss zu, dass auch diese Zahlen noch deutlich zu hoch gegriffen sind.

Wie schnell man sich verschätzen kann, zeigte 2022 die SPÖ, als sie am 1. Mai erklärte: "Ein starkes Zeichen für soziale Gerechtigkeit und Solidarität und für die Rechte der Arbeitnehmer*innen setzten heute die Teilnehmer*innen im Rahmen des traditionellen 1. Mai-Aufmarschs. Trotz der auslaufenden Omikron-Welle fanden sich 100.000 Menschen am Wiener Rathausplatz ein." Dass die Polizei die Teilnehmerzahl nur auf 1.500 bis 2.000 Menschen schätzte, die sich zwischen Rathaus und Burgtheater eingefunden hatten, beirrte die SPÖ unter ihrer damaligen Vorsitzenden Pamela Rendi-Wagner wenig. Nun streitet das Netz über die Teilnehmerzahlen der "Demo gegen Rechts" in Wien, zu der von 18 bis 20 Uhr unter anderem von Fridaya for Future, der Plattform für eine menschliche Asylpolitik, Black Voices und diversen anderen Gruppen unter dem Motto "Lichtermeer: Demokratie Verteidigen" aufgerufen worden war.

Nur eine Kurzdemo?

Ob nun 80.000, 35.000 wie die Kleine Zeitung angiebt oder Zehntausende wie die Krone titelt, dazu 3.000 in Innsbruck und 1.400 in Salzburg, wie der ORF schreibt, der Streit um die Bilder ist entbrannt. 19 Uhr 15 zeigen die Bilder der Webcams zumindest nur ein kleines Häufchen, wie ein Nutzer auf X darlegt.

Die Erwiderung eines anderen Nutzers, dass die Demo bereits 18 Uhr begann und ein dazugeteiltes Bild, lassen allerdings auch keine übermäßig großen Menschenmassen erkennen.

Gerade einmal der Bereich von der U-Bahnstation Volkstheater über den Ring vor dem Parlament bis zur direkt angrenzenden Ecke des Rathausplatzes scheinen einigermaßen gefüllt. Und auch andere Videos und Bilder lassen eher vermuten, dass es sich um kein Riesenspektakel gehandelt haben dürfte.

Auch andere Videos lassen vermuten, dass sich die Demonstration ausschließlich auf den Bereich vor dem Parlament beschränkte.



Amüsant ist dazu ein Video, welches Bilder aus Webcams zeigt und dazu den Kommantar von OE24 zu den Ereignissen abspielt.

35.000 zu hoch geschätzt

Aber auch, wenn sich die Teilnehmer aufgrund den eher suboptimalen Wetters kurz nach 18 Uhr schon wieder allmählich verlaufen haben, die von der Polizei kolportierten 35.000 Personen dürften auch etwas hoch gegriffen sein. Denn einige Nutzer verweisen nicht umsonst auf die Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen und die Impfpflicht, als ebenfalls angeblich 40.000 Menschen in Wien über den Ring zogen.

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