Aktion und Reaktion...

#AfDnee als Eigentor: Kreativer Konter gegen peinliche System-Kampagne

Politik
Flagge: Freepik; Screenshots (5): Twitter/X; Komposition: Der Status.

Um dem Aufstieg der AfD beizukommen, setzen die Altparteien nicht mehr auf Argumente, sondern nur noch auf den Schmutzkübel. Aus dieser hoffnungslosen Geisteshaltung heraus, wurde die Sujet-Kampagne #AfDnee ins Leben gerufen. Doch es war ein Schuss in den Ofen: In Windeseile spielte das kritische Lager seine ganze Kreativität aus und fuhr somit einen effektiven Konter. Wir zeichnen die Kampagne nach - und zeigen die kreativsten Beispiele der Gegenkampagne.

Einschlägige Kreise mit billiger Hetze

Die skurrile neue Anti-AfD-Kampagne hält die einzige parlamentarische Opposition gegen die Blockparteien für eine "Gefahr für die Demokratie". Unter Bezugnahme auf eine halbseidene Müll-Studie des vom SPD-nahen Ökonomen Marcel Fratzscher - der in den vergangenen Jahren bei nahezu allen wichtigen Einschätzungen daneben lag - betriebenen "Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung" (DIW) behauptet die Initiative, dass "Menschen, die die AfD unterstützen, am stärksten unter der AfD-Politik leiden würden". Daher will man nun die Oppositionspartei anschießen, um die Wechselwähler zurück unter die Fittiche des Kartellparteien-Blocks zu holen. 

Getragen wird die - zudem um Spenden werbende - Kampagne von einem "gemeinnützigen" Verein, der deutlich politische Schlagseite hat. Vorsitzender des "Vereins zur Förderung demokratischer Bildung und Kultur - Demokult e.V." ist nämlich der Frankfurter Regionsgeschäftsführer des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Philipp Jacks. Einer der stellvertretenden Vorsitzenden, Michael Ehrhardt, ist Mitglied des hessischen Landesvorstands der gegen die Bedeutungslosigkeit ringenden Partei "Die LINKE", für die er bei der EU-Wahl 2019 auch (erfolglos) kandidierte. Drei Wochen vor der Landtagswahl in Hessen hat die Aktion also ein "Geschmäckle". 

Chebli verspekuliert sich mit Werbetrommel

Umso skurriler sind dann die Werbesujets - denn darin werden hauptsächlich politische Problembereiche beschrieben, für welche bereits die Altparteien-Politik, einschließlich der "Ampel", verantwortlich zeichnet: Fachkräftemangel, Unleistbarkeit des Lebens, schlechter Zustand des öffentlichen Verkehrs, fehlende Kita-Plätze, hohes Rentenantrittsalter, Explosion der Mietpreise, Plünderung der Rentenkasse. Es sind alles Dinge, für welche die AfD, die ja konsequent von den Systemparteien per absurder "Brandmauer" ausgegrenzt wird, nicht verantwortlich ist - nun aber zum Sündenbock dafür erklärt werden soll. 

Zu allem Überdruss fiel die Kampagne wohl vielen Kritikern erstmals ins Auge, als die umstrittene, politisch eher mäßig fähige und für ihre fragwürdigen Einordnungen sowie eine Vorliebe für Luxus-Uhren bekannte Ex-SPD-Staatssekretärin Sawsan Chebli dafür warb. Die Berliner Politiker mit palästinensischen Wurzeln bezeichnete die #AfDnee-Kampagne mit dem strengen roten Stallgeruch als "beste Kampagne ever". 

Steilauflage für den geballten Gegenangriff

In weiterer Folge entpuppte sich die Schmutzkübel-Kampagne allerdings als kolossales Eigentor des Systems und seiner Vertreter. Denn wenn die #Stolzmaus-Aktion (Der Status berichtete hier und hier) im Sommer eines zeigte, dann ist es, dass patriotische und andere systemkritische Nutzer über einen großen Einfallsreichtum verfügen, wenn es darum geht, mit kreativen Bildern dem Establishment die Deutungshoheit im Netz strittig zu machen. Es gelang ihnen, den Hashtag #AfDnee praktisch vollständig zu kapern, dazu wird auch fleißig unter #AfDjaa, #AmpelNee, #DeshalbAfD und einer Reihe weiterer Hashtags getwittert. 

Das Portfolio der Retourkutschen ist breit: Mal nachdenklich, mal humorvoll, mal werden jahrelange oder aktuelle Verfehlungen der Altparteien-Politik angeprangert, mal ein besseres Deutschland infolge einer patriotischen Wende dargestellt. Die Gegenkampagne ist für jedermann anschlussfähig: Von patriotischen Twitter-Nutzern über das systemkritische Vorfeld bis hin sogar zu AfD-Politikern - alle haben ihren Spaß daran, den Spieß umzudrehen und den Herrschenden den Spiegel vorzuhalten. Der sozialpatriotische Politikwissenschaftler Benedikt Kaiser erklärt den Erfolg so: 

Eine Auswahl der kreativsten Retourkutschen

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