Umdenken täte Not

Annecy: 'Einmann'-Syrer stach Kinder nieder - nach Horror-Tat folgt übliche Heuchelei

Meinung
Hintergrund: Freepik; Screenshot Syrer: Twitter; Screenshots Headlines (Bildzitate): Zeit/Tagesschau/Standard/ZDF/Krone; Komposition: Der Status.

Keine 36 Stunden sind seit der Horror-Tat auf einem Spielplatz im französischen Annecy vergangen. Ein wildgewordener syrischer Migrant stach mit einem Messer vier Kinder und zwei Pensionisten nieder, ehe der mutige junge Franzose Henri (24) sich - lediglich mit einem Rucksack "bewaffnet" - mutig gegen ihn stellte. Doch weil nichts mit nichts zu tun hat, heucheln die üblichen Verdächtigen wieder ihren "Schock". Eine migrationspolitische Kehrtwende zu fordern trauen sich weiter nur die Politiker patriotischer Oppositionsparteien.

X-Jährige Einmänner metzeln unsere Kinder

Kaum machte der schockierende Videomitschnitt der unfassbar brutalen Tat die Runde, übten sich die Systemmedien bereits wieder in Beschwichtigung. Und diese beginnt bei der Art der Berichterstattung: Dass es sich beim Täter um einen Migranten bzw. ehemaligen "Flüchtling" handelte, wird verschleiert - in der Überschrift kommt fast durch die Bank nur der Messerangriff an sich vor. In der Zusammenfassung unterscheiden sie sich kaum: ZDF, Tagesschau, Standard, Zeit, Spiegel und Krone benennen den Täter als "ein Mann". Bei der FAZ ist es "der Angreifer". Beim ZDF und bei der "Krone" schafft es der ominöse "Einmann" sogar in die Überschrift. 

Für die syrische Herkunft und den Asylhintergrund muss man meist mehrere Absätze scrollen - und das hat durchaus System. Denn in dieser schnelllebigen Zeit lesen viele Leute nur mehr Überschriften, Social-Media-Anrisse oder die Zusammenfassung am Beginn eines Artikels. Die Verschleierungen, denen sich Mainstream-Medien bedienen, sind dabei mannigfaltig. Neben dem "Einmann"-Klassiker werden Täter mit Migrationshintergrund je nach Situation schon einmal als "X-Jährige" oder als "Teenies" bezeichnet. Ross und Reiter zu benennen, wäre hingegen gegen die ungeschriebenen Vorgaben der Sprachpolizei. Soll bloß niemand glauben, beim Multikulti-Experiment gäbe es Verwerfungen.

Importierte Gewalt leider ein Dauerbrenner

Importierte Gewalt ist mittlerweile so allgegenwärtig, dass manche Zeitgenossen wohl längst abgestumpft sind: Man nimmt nur mehr die besonders schlimmen Fälle wahr. Etwa den Fall Lola, als eine Algerierin (in der Berichterstattung lediglich "eine 24-Jährige") im Oktober eine zwölfjährige französische Nachbarin sexuell misshandelte, folterte, ermordete und zerstückelte. Dabei war es das 11. Mädchen, das in Frankreich im Vorjahr von Zuwanderern ermordet wurde. Einige Öffentlichkeit bekam auch der Mord in Illerkirchberg, als ein Asylwerber auf zwei Mädchen auf ihrem Schulweg einstach. Oder die Enthauptung eines Lehrers in der Nähe von Paris. 

Eine Gewalttat braucht also schon eine Besonderheit, um überhaupt Niederschlag jenseits der lokalen Presse zu finden. Ein syrischer "Einmann", der am helllichten Tag in einer südfranzösischen Provinzstadt auf einem Spielplatz "herum messert", ist so ein Fall. Und während Macron und das restliche Polit-Establishment, die die Entwicklung eines solchen Pulverfasses erst zuließen, ihre Betroffenheit heucheln, wurden Demonstrationen in Annecy "aus Sicherheitsgründen" verboten. Könnte doch jemand auf die Idee kommen, dass nach einer solchen Tat in einer Stadt, deren Bürgermeister sich noch vor Kurzem damit rühmte, eine "Flüchtlingsstadt" zu sein, irgendein Muster zu erkennen wäre... 

Junger Franzose Henri verhinderte noch Schlimmeres

Dass die brutale Tat nicht noch verheerender ausfiel, ist dem jungen Franzosen Henri (24) zu verdanken, der gerade eine Rundreise durch sein Heimatland macht, um alle Kathedralen zu besuchen. Er schlug den zugewanderten Messermann in die Flucht - indem er seinen Rucksack schwang, um die Angriffe des als Abdelmasih H. benannten Syrers abzuwehren. Er beansprucht kein Heldentum, sondern sagt: "Ich habe gehandelt, wie ein Franzose handeln muss." Und gibt sich betont bescheiden: "Ich habe wirklich instinktiv gehandelt. Es war für undenkbar, nichts zu tun." Seine Gedanken sind bei den Verletzten: "Betet für die Kinder, mir geht es gut." 

Messerstecher als "liebevolle Väter"... 

Apropos Kinder: Besonders unfassbar ist, dass ein Mensch zu einer solchen Bluttat imstande ist, der laut Medienberichten selbst Kinder hat. Allerdings mutet der Artikel von "RTL News", der die Exfrau des Syrers aufspürte, dennoch besonders pietätlos an. "Mein Gott. Er ist so nett. Ich verstehe es nicht", wird sie darin zitiert. Außerdem sei er stets ein "liebevoller Vater" gewesen. Zwischen den Zeilen wird die mögliche Verbindung auf die Ablehnung seines Asylantrages in Frankreich - er soll bereits in Schweden einen Aufenthaltstitel haben - hervorgehoben. Der versteckte Küchenzuruf ist wohl: Das böse, menschenfeindliche Asylsystem das aus liebevollen Vätern Beinahe-Kindermörder macht. 

Auch sonst versuchten manche Journalisten, die Sache zu bagatellisieren, etwa der Zeit-Feuilleton-Journalist Weisbrod: 

...oder der ehemalige FAZ-Autor Bahners, der just am Tag der Attacke in Annecy die vermeintlich zu strenge Einwanderungspolitik in Europa geißelte:

...und die übliche Psycho-Nummer

Auch andere Medien versuchen es bereits auf die Mitleidstour: "Messerangreifer von Annecy soll schwer depressiv sein", titelt etwa n-tv. Da ist sie wieder, die Leier des psychisch kranken Einzeltäters, den niemand kommen sehen wollte. Und eine sinnlose Info: Denn wer zu solchen Taten fähig ist, ist natürlich nicht ganz normal in der Rübe. Es geht noch absurder: Diesmal wird kolportiert, dass es kein Moslem, sondern angeblich ein Migrant christlichen Glaubens war. Damit lässt sich gut Stimmung machen: Während "Allahu Akbar"-Schreie gerne im hinterletzten Absatz erwähnt werden, titelt die "Bild" unverhohlen: "Er schrie 'im Namen Jesu', dann stach er zu". Na, dann ist ja alles in Butter... 

Übrigens: Das angebliche Kreuz, das er um den Hals getragen haben will, ist im Video des Angriffs freilich nicht zu sehen. Aber für ein billiges Framing reicht es. Wie dem auch sei: Die offensichtliche Frage traut sich aber niemand im polit-medialen Komplex zu stellen: Warum ließ man derart viele Menschen unkontrolliert ins Land, denen es dann mit beachtlicher Frequenz "die Sicherung raushaut"? Man würde ja aus soziologischen Gründen annehmen, dass jene vor vermeintlich bösen Regimen flüchtenden Raketenwissenschaftler und Ärzte, die man uns vollmundig versprach, eher statistisch seltener statt häufiger zu solchen Irrsinns-Taten neigen würden.

Der Journalist Manaf Hassan, der selbst aus Syrien stammt, erinnert selbst Ex-Bild-Chef Julian Reichelt daran, dass diese Verwerfungen eine logische Konsequenz der schiefen Berichterstattung sind:

Strengeres Migrationsrecht als Gebot der Stunde

Gerade in diesen Tagen wird deutlich, dass Europa ein strengeres Migrationsrecht braucht - und vielleicht auch bei jenen, die man bereits aufgenommen hat, genauer hinsehen sollte. Es braucht einen Zuwanderungs-Stopp und auch eine Politik der Remigration für all jene, die für die Gepflogenheiten in unserem Kulturkreis nichts übrig haben. Man kann darüber hinaus freilich über Integrationsstandards streiten. Oder sich fragen, welchen Anreiz Zuwanderer überhaupt haben, sich in den beschädigten Zustand unserer Kultur zu integrieren. Sich erwarten zu können, dass die eigenen Kinder nicht morgen von einem mutmaßlichen Irren mit dem Klappmesser niedergestochen werden, ist aber das Mindeste.

Einzig Politiker der AfD - die für solche Kritik von System am liebsten verboten würde - trauen sich, das Problem beim Namen zu nennen: 

Systemparteien halten an "Open Borders" fest

Das Timing des Vorfalls ist umso grotesker, wenn man sich anschaut, wie auf europäischer Ebene seit Jahren um ein strengeres Asylrecht gestritten wird. Irgendwann einigt man sich dann auf faule Kompromisse, die in Wahrheit zahnlose Papiertiger sind (Der Status berichtete). Die neuen EU-Grundsätze sollen für Nationalitäten mit hoher Schutzquote wie Syrer, Iraker oder Afghanen ohnehin nicht gelten: Die werden stattdessen nun quer durch Europa umverteilt.

Selbst das ist den Open-Borders-Ideologen aber dann noch zu restriktiv. Politisches Kleingeld ist wichtiger, wie auch Innenministerin Nancy Faeser (SPD) zeigte: "Wer das Asylrecht antasten will, spielt das dreckige Spiel der AfD mit. [...] Wenn Menschen bei uns in Europa Asyl beantragen, dann müssen sie ein faires, rechtsstaatliches Verfahren erhalten. Jeder Fall muss individuell geprüft werden." Detail am Rande: Der Messer-Angreifer von Annecy bekam drei Tage vor seiner Irrsinns-Tat einen negativen Asylbescheid. 

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