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Zeitenwende beim ÖRR?

Wahlarena Sachsen: Plötzlich ist's wichtig, dass Fragesteller bei der AfD ist...

Medien
Bild: ubahnverleih, CC0 1.0, Wikimedia Commons

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist schon etwas ganz besonderes. Während man sonst bei Interviews, Straßenumfragen oder Fragerunden oftmals eigene Angestellte oder Redakteure, einschlägige Aktivisten oder Politiker der Systemparteien befragt und deren Hintergrund tunlichst verschweigt, scheint nun, zumindest in Bezug auf die AfD ein Umdenken einzusetzen. Da wird nun plötzlich mit "offenen Karten" gespielt.

Plötzlich kann man Parteizugehörigkeit erwähnen...

Die MDR-Wahlarena zur Landtagswahl in Sachsen war für eine Überraschung gut. Wenn es politisch passt, wird doch auf einmal die Transparenz ganz hoch angesehen. So wurde an den sächsischen CDU-Ministerpräsidenten Michael Kretschmer von einem Studiogast die Frage gestellt, was eine sächsische Grenzpolizei, wie es jetzt im Wahlkampf aufkam, an Mehrwert bringen solle. Noch bevor der CDU-Ministerpräsident an die Beantwortung der Frage gehen konnte, wies der Moderator noch darauf hin, dass es sich bei dem Fragesteller um einen AfD-Kommunalpolitiker aus dem Erzgebirge handeln würde.

Auf X berichtete der ÖRR-Blog über diesen Vorfall und merkte zu Recht an: "In der MDR Wahlarena Sachsen stellte ein Studiogast eine Frage. Sofort wies der Moderator darauf hin, dass dieser AfD-Kommunalpolitiker ist. Warum ist das bei SPD, Grünen oder Linken Politikern nicht möglich? "

Bisher Probleme mit Transparenz

Wollte man den Studiogast damit unglaubwürdiger machen oder gar die Zuschauer schon vornherein gegen ihn einnehmen, weil ja eine Frage aus "diesem Eck" eh nur provokativ sein könne? Oder setzt gar langsam aber doch ein Umdenken beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk ein? Lang genug hätte es ja gedauert. Denn bisher sah man keine Notwendigkeiten und verschwieg derartige Details den verbleibenden Zusehern eher.

Allerdings handelt es sich dabei ja bislang auch um die "Guten", denen man Auftritte zugestand. So hatte der ÖRR-Blog etwa allein im Jänner diesen Jahres mehr als 90 Fälle - fast drei pro Tag - erfasst, wo sich vermeintlich spontan befragte oder interviewte Bürger als Personen mit einschlägig politischer Gesinnung oder Parteizugehörigkeit entpuppten, natürlich war kein einziger AfD-Politiker oder Sympathisant darunter zu finden  - Der Status berichtete. In vielen Fällen wurde die Parteizugehörigkeit verschwiegen.

Kehrtwende? Bürger sind skeptisch

Ob diese neue Politik der Transparenz im ÖRR nun Schule macht, darüber zeigen sich viele Nutzer eher skeptisch und hinterfragen die neue Offenheit vielmehr kritisch.


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