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"Wer hoch steigt, der wird tief fallen"

ORF wird abgewatscht: Die Rammstein-Hetze geht zu weit

Kultur
Wikimedia: Dennis Radaelli (CC BY-SA 4.0)

Zu viel des "MeToo": Bei Rammstein ist der Mainstream zu weit gegangen. Das zeigt einerseits das ausgebuchte Happel-Stadion. Andererseits werden ORF-Journalisten mittlerweile unter Zuspruch der Rammstein-Fans im wahrsten Sinne des Wortes abgewatscht - und die Solidarisierung bleibt aus. Nach den Corona-Kritikern hat sich die Mainstream-Presse mit den Rammstein-Fans Feinde gemacht, die sie noch lange bedauern wird.

Der Küniglberg zittert

Während für den geständigen Pädophilen Florian Teichtmeister die Unschuldsvermutung gilt und dieser nach wie vor frei herumläuft, reißt das Empörium um die deutsche Erfolgsband Rammstein nicht ab. Doch dieses Mal hat sich der Mainstream die falschen Fans zum Feind gemacht. Viele finden etwa die Watschen-Attacke eines Rammstein-Fans auf ORF-Mitarbeiter gerechtfertigt. "Wer Wind sät, wird Sturm ernten": Die Stimmung sei von den Medien angeheizt worden und jetzt würden diese eben mit den Konsequenzen leben müssen, urteilen viele. Der umstrittene ORF-Moderator Armin Wolf, der für seinen autoritären Interview-Stil berüchtigt ist, schreibt: "Bin neugierig, wann der erste Rammstein-Fan schreibt: 'Diese Reporter sollen aufhören zu jammern. Sind ja freiwillig hingegangen. Da weiß man, was einen erwartet.'“ Die MeToo-Moralisierungsbestrebungen prallen an den Rammstein-Fans eiskalt ab. Und der Küniglberg zittert.

Wien ist gefährlicher als Rammstein

Doch an den skandalbegeisterten Rammstein-Fans prallen schulmeisterliche Distanzierungs-Vorgaben einfach ab. Denn einerseits können sie nicht nachvollziehen, weswegen die Hetzjagd gegen Till Lindemann legitim sein soll, während im Falle Teichtmeisters auf die Unschuldsvermutung verwiesen wird und jede Kritik zur Selbstjustiz deklariert wird. Gleichzeitig ist die Dramatisierung wenig nachvollziehbar. Man verunglimpft etwa pauschal junge Frauen, weil sie trotz der Vorwürfe das Rammstein-Konzert in Wien besuchen. 55.000 Fans nahmen alleine am Mittwoch teil. Dass sie durch ihren Konzertbesuch nicht einmal theoretisch der kolportierten Gefahr ausgesetzt sind, sofern sie sich nicht in den Backstage-Bereich begeben, wird geflissentlich ignoriert. Man verallgemeinert lieber. Jeder nächtliche Spaziergang durch einen Wiener Park oder etwa der Heimweg, bietet mehr Gefahren. Gefahren, die vom Mainstream gerne unter den Teppich geschoben werden. Dabei wurde erst vergangene Woche wieder die Leiche einer 19-Jährigen nach sexuellem Missbrauch unter Drogeneinfluss in Wien in einem Stiegenhaus aufgefunden. Der Fall erinnere an den dramatischen Vergewaltigungsmord durch Asylwerber an der jungen Leonie. Die Dramatisierung der kolportierten Rammstein-Backstage-Erfahrungen einerseits und die Verharmlosung der realen Gefahr, der alle Frauen mittlerweile in überfremdeten Großstädten ausgesetzt sind, schafft keine Glaubwürdigkeit.

Rammstein in Wien:


"Kill Till": Linke Selbstjustiz wird nicht dramatisiert

Während der Mainstream beim geständigen pädophilen Teichtmeister bei Kritik an seiner Freiheit vor Selbstjustiz warnt, forderten etwa die Grünen das Verbot des Rammstein-Konzerts in Wien. Dass beim Gegenprotest mit etwa 400 Teilnehmern hingegen offen Mordaufrufe ("Kill Till") verbreitet wurden, interessiert den Mainstream nicht. 


"Wer hoch steigt, der wird tief fallen"

Dass man es sich mit musikbegeisterten, jungen Menschen verscherzt, war wahrscheinlich keine gute Idee. Die Rammstein-Fans stehen - zumindest bis es zu einem Prozess kommt - hinter ihren Idolen. Sie halten an der Unschuldsvermutung fest und haben den Mainstream-Journalismus nun als unehrlich und unreflektiert erkannt. Bei Rammstein handelt es sich um die bekannteste, deutsche Rockband, die weit über die Grenzen der Bundesrepublik hinaus, Menschen bewegt und Leidenschaft weckt. Das zeigen Aufnahmen aus dem Happel-Stadion von osteuropäischen Fans, die, extra angereist, stolz die auswendig gelernten, deutschen Lyrics zum Besten gaben. Wenn der Mainstream die Angriffe auf Rammstein weiter verfolgt, befördert er eine politische Bruchlinie, die sich weit über das politische Milieu hinaus, durch die Gesellschaft zieht und in andere Staaten weiter trägt. Das hat der ORF durch die physische Attacke bereits bitter erfahren. Ein Bruch mit der beliebten deutschen Band, würde für internationales Aufsehen sorgen. Doch wie Lindemann in "Deutschland" formulierte: "Wer hoch steigt, der wird tief fallen". Es wird sich zeigen, ob dies letztlich auf "Rammstein" selbst oder auf die heimischen Mainstream-Medien zutreffen wird.

"Engel" von Rammstein in Wien:



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