Besserer CO2-Fußabdruck?

E-Autos: Bei kleinen Schäden verschrottet und hohe Versicherungsprämien

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Bild: Freepik

Gemeinhin gelten Elektro-Autos derzeit als der letzte Schrei in Sachen "Nachhaltigkeit". Ihre Förderung soll angeblich "den Klimawandel aufhalten" und den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen ermöglichen. Doch ganz so einfach ist es nicht, denn oftmals werden E-Autos schon nach kleineren Unfällen verschrottet. Neben hohen Anschaffungskosten kommen damit auch höhere Versicherungsprämien auf die Besitzer zu.

Auf eine einzige technische Lösung zu setzen, auch wenn diese noch nicht wirklich ausgereift ist, widerspricht eigentlich dem gesunden Menschenverstand. Die Politik macht es seit geraumer Zeit allerdings vor und fördert die Elektromobilität auf Teufel komm raus, mögliche Alternativen werden nicht beachtet und geraten somit ins Hintertreffen. Dabei ist bei den E-Autos bei weitem nicht alles Gold was glänzt. Zuletzt berichtete Reuters über die massiven Probleme mit verunfallten Elektrofahrzeugen. Selbst bei nur kleineren Schäden würden diese von den Versicherern sehr häufig vollständig verschrottet.

Kein guter CO2-Fußabdruck

Grund dafür sind ungenügende Daten und Informationen, die die Hersteller zur Verfügung stellen. So kann nach einem Unfall oftmals nicht festgestellt werden, ob eine äußerlich zerkratzte Batterie wirklich beschädigt ist oder eigentlich noch funktionieren würde. So zeigt auch eine Reuters-Recherche bei Restwertverkäufen, dass sich darunter viele E-Autos mit geringer Laufleistung befinden. "Wir kaufen Elektroautos aus Gründen der Nachhaltigkeit", so Forschungsdirektor beim Automobil-Risikoforschungsunternehmen Thatcham Research Matthew Avery gegenüber Reuter: "Aber ein Elektroauto ist nicht sehr nachhaltig, wenn man die Batterie nach einer kleinen Kollision wegwerfen muss."

Hersteller mauern

Dabei sind die Akkus das Herzstück der grünen E-Mobilität und machen oftmals bis zu 50 Prozent des Preises eines E-Autos aus. Dass die Rohstoffe dafür oftmals unter für die Umwelt und die Gesundheit zweifelhaften Bedingungen gewonnen werden, wird dabei häufig mit deren nachfolgenden langen CO2-neutralen Nutzung gerechtfertigt. Aufgrund des hohen Preises ist jedoch ein Tausch oftmals nicht wirtschaftlich.

Auch sind die Hersteller offenbar nicht bereit, Zugang zu Akkudaten an Dritte zu gewähren, damit nach einem Unfall überprüft werden kann, ob Beschädigungen bei diesen vorliegen, auch wenn die meisten Hersteller angeben dass diese repariert werden können. So sind mittlerweile auch Versicherer, Leasingfirmen und Autowerkstätten im Kampf mit den Autoherstellern um den Zugang zu diesen Daten, die die Produzenten aus Gründen des Betriebsgeheimnisses nicht herausgeben wollen.

Nachbesserungen in Sicht?

Einige Autohersteller wollen zwar nachbessern und auch Batteriemodule produzieren, wo einzelne Teile getauscht werden können, aber dies ist nicht so einfach. Vor allem bei Teslas Model Y sehen Experten da derzeit wenig Chancen. Darunter Munro & Associates, eine Firma aus Michigan, die Fahrzeuge zerlegt und Hersteller bei Verbesserungen berät. Bei Tesla sind die Batteriepakete allerdings ein Teil der Fahrzeugstruktur, wodurch das Ergebnis beim Model Y lautet: "null reparabel". 

Dabei pochen Versicherer darauf, dass die Batterien in kleineren Teilen oder Modulen hergestellt werden müssten, damit sie einfacher zu reparieren seien. Zudem müssen auch die Diagnosedaten für Dritte geöffnet werden, um den Zustand der Batteriezellen zu bestimmen. Denn kein Versicherer riskiert ohne diese Klagen, wenn es bei dem Fahrzeug zu weiteren Problemen nach einem Unfall kommt.

Ähnlich auch in Europa

Vor den selben Problemen stehen auch die Versicherer in Europa und Deutschland. Christoph Lauterwasser, Geschäftsführer des Allianz Zentrums für Technologie, einem Forschungsinstitut der Allianz (ALVG.DE), sieht auch hier die Zahl der Fälle, bei denen E-Autos nach eher leichten Unfällen komplett verschrottet werden, in Zukunft weiter steigen. "Daher ist der Umgang mit den Batterien ein entscheidender Punkt", so Lauterwasser. Und auch er weist darauf hin, dass die Produktion von Elektroauto-Batterien viel mehr CO2 ausstößt als die von Modellen mit fossilen Brennstoffen.

Das bedeutet, dass Elektroautos Tausende von Kilometern gefahren werden müssen, bevor sie diese zusätzlichen Emissionen ausgleichen: "Wenn man das Fahrzeug in einem frühen Stadium wegwirft, hat man so gut wie alle Vorteile in Bezug auf die CO2-Emissionen verloren", erklärt er. Bei der Allianz habe man zerkratzte Batteriepacks gesehen, bei denen die Zellen im Inneren wahrscheinlich unbeschädigt waren, aber ohne Diagnosedaten mussten die Fahrzeuge abgeschrieben werden.

Teure Versicherungsprämien und Kreislaufwirtschaft

Dazu kommt auch die mangelhafte und fehlende Kreislaufwirtschaft. So moniert Synetiq, das größte Bergungsunternehmen Großbritanniens, dass sich die Batterien, die das Unternehmen aus E-Autos ausbaut auf dem Firmengelände stapeln, weil es keine Recycling-Anlagen dafür im Vereinigten Königreich gibt. Michael Hill von Synetiq schätzt zudem, dass 95 Prozent der Zellen von den Batterien aus E-Autos und Hybriden noch unbeschädigt seien und wiederverwendet werden könnten.

Und es gibt noch einen weiteren Nachteil für Verbraucher. Denn durch das "frühe" Verschrotten steigen zunehmend die Versicherungsprämien für E-Autos. Der US-Online-Makler Policygenius kam zu dem Ergebnis, dass die durchschnittliche monatliche Versicherungsprämie für ein Elektroauto in den USA im Jahr 2023 um 27 Prozent bzw. 206 Dollar teurer war, als für ein Auto als für ein Modell mit Verbrennungsmotor.

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