Energie, Sanktionen, Klimapolitik

Österreich am Sand: 46,6 Prozent mehr Insolvenzen im ersten Quartal

Wirtschaft
Bild: Freepik

Die Politik der österreichischen Bundesregierung aber auch der EU mit "Green Deal" und Sanktionspolitik zeigen immer deutlicher ihre Wirkung. Im ersten Quartal 2024 stieg allein in Österreich die Zahl der Unternehmensinsolvenzen um 46,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Und die Aussichten sind weiter schlecht. Es wird erwartet, dass man sogar die Zahlen von 2009, dem Jahr der Finanzkrise, deutlich übertreffen dürfte.

Fast überall deutlich mehr Pleiten

Die Zahlen, die der Gläubigerverband Creditreform vorstellte, sind alles andere als rosig und zeigen, wie schwer die Wirtschaft derzeit getroffen ist und wie tief sie in der Krise steckt. 46,6 Prozent mehr Firmeninsolvenzen in den ersten drei Monaten des Jahres 2024 im Vergleich zu dem Vorjahrszeitraum, sollten der Politik eigentlich zu denken geben.

Zumal nicht nur Wien mit 89,8 Prozent Anstieg, gefolgt vom Burgenland mit 76,2 Prozent, sondern auch Oberösterreich, welches bisher immer als eines der wirtschaftsstarken Bundesländer galt, ein deutliches Plus von 63,7 Prozent zu verzeichnen hat. Aber auch in Vorarlberg (43,3 Prozent), Kärnten (35 Prozent), Steiermark (18,5 Prozent), Niederösterreich (15 Prozent) oder Salzburg (12,8 Prozent) sind deutliche zweistellig Insolvenzzunahmen zu verzeichnen. Einzig in Tirol gingen sie um 15 Prozent zurück.

Toxischer Mix statt Corona-Nachholeffekt

Die insgesamt 1.981 Firmenpleiten, mittlerweile rund 31 pro Werktag, führt auch der Chef der Creditreform Gerhard Weinhofer in einer Pressekonferenz auf "einen toxischen Mix aus Inflation, hohen Energiekosten, rückläufigem Konsum und schwierigen Finanzierungsbedingungen sowie einer sehr schwachen Konjunktur" zurück. Allesamt Gründe, die die bisherige Politik maßgeblich zu verantworten hat.

Der noch im vergangenen Jahr vor allem von der Politik als Begründung für steigende Insolvenzzahlen vorgeschobene Corona-Nachholeffekt und die Pleite von "Zombie-Firmen", die nur durch Corona-Hilfen noch überlebt hatten, wird inzwischen auch kaum mehr bemüht. Dieser ist seit langem abgeschrieben. Stattdessen erwartet man sogar noch deutlich mehr Insolvenzen und Konkurse - letztere stiegen gar um 65,7 Prozent - als im Jahr der Finanzkrise 2009.

Verdrängungseffekte

Besonders betroffen sind nach wie vor der Handel, Transportunternehmen, Gastronomie und auch das Baugewerbe. Dabei kommt es auch zu Verdrängungseffekten, die viele mittelständische Unternehmen treffen. So berichtet etwa Weinhofer, dass aufgrund der brachliegenden Baubranche "große Bauunternehmen mittlerweile auch kleinere Aufträge übernehmen und die kleinen und mittelständischen Bauunternehmen verdrängen. Es gibt große Baukonzerne, die jetzt auch Einfamilienhäuser bauen.“

Andere Branchen wie der Handel leiden vor allem unter dem,durch die Teuerungen stark zurückgegangenem Konsum. "Zum Handel ist zu sagen, dass die Leute nur Geld dafür ausgeben, was lebensnotwendig ist – und für Urlaub. Aber bei Möbeln, Kleidung und Büchern wird gespart", erläutert er. Dies betrifft dann natürlich auch die Gastronomie und auch andere Bereiche.

Die Lage ist dramatisch

Auch in anderen westeuropäischen Ländern sieht es nicht besser aus: "Westeuropa ist schon inmitten einer Insolvenzwelle. So stottert der deutsche Wirtschaftsmotor, die Deutschen haben sogar ein geringeres Wirtschaftswachstum als wir", erläutert Weinhofer. Dies belaste natürlich auch Zulieferbetriebe etc. in den Nachbarländern. Und auch für die Zukunft sehen die Prognosen alles andere als rosig aus.

"Das Vor-Corona-Niveau ist deutlich überschritten. Das ist teils dramatisch", so Creditreform-Experte Patrik-Ludwig Hantzsch. Denn bereits im vergangenen Jahr waren in Westeuopa deutliche Zunahmen an Insolvenzen festzustellen. In den Niederlanden 55 Prozent, in Frankreich 36 Prozent, und in Deutschland, Schweden, Irland, Finnland etc. auch deutlich über 20 Prozent. 

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