Kein Ende der Krise: Inflation steigt, Insolvenzen nehmen zu, mehr Arbeitslose
In Österreich ist derzeit vieles am Steigen. Allerdings nicht im positiven Sinne. Denn durch die verantwortungslose Regierungspolitik steigen Inflation und Firmenpleiten. Die Teuerungsrate im Vergleich zum Vorjahresmonat betrug 7,4 Prozent, zudem gab's um 10 Prozent mehr Insolvenzen, vor allem die Baubranche bereitet Sorgen. Ebenso stiegen die Arbeitslosenzahlen im Sommer.
Schattenboxen gegen die Teuerung
Nachdem die Regierung sich die 7 Prozent Inflationsrate - immerhin eine der höchsten in Westeuropa - als Erfolg ihres "Kampfes gegen die Teuerungen" an die Fahnen heften wollte, ging es im August bereits wieder deutlich bergauf. Nach einer Schnellschätzung der Statistik Austria steig die Inflation wieder auf 7,5 Prozent an - geworden sind es dann 7,4 Prozent. "Im August 2023 stieg die Inflationsrate auf 7,4 %, nachdem sie im Juli 2023 bei 7,0 % gelegen hatte", so die Statistik-Austria.
"Das lag vor allem daran, dass die Treibstoffpreise die Inflation deutlich weniger dämpften als in den Monaten davor. Auch Haushaltsenergie und Gastronomie hielten die Inflationsrate mit zweistelligen Teuerungsraten hoch. Der Preisanstieg bei den Nahrungsmitteln lag [...] nach wie vor klar über der Gesamtteuerung", fasst deren Generaldirektor Tobias Thomas das Versagen der schwarztürkis-grünen Chaosregierung zusammen.
Keine Feiern der ÖVP
Jubelmeldungen, wie noch im Mai, als die Volkspartei auf Twitter/X eine Inflationsrate von 8,8 Prozent feierte und dafür einen Shitstorm der Nutzer kassierte, ließ man von Seiten der Regierungsparteien diesmal bleiben.
Denn die wirkliche Trendwende ist ausgeblieben. Alles ist beim Alten: "Die Preise für Wohnung, Wasser, Energie stiegen durchschnittlich um 10,1 % und blieben damit der bedeutendste Treiber der Inflation im Jahresabstand", heißt es von Seiten der Statistik Austria. Österreich bewegt sich vielmehr gegen den Trend. Während in der Eurozone im August die Inflationsrate 5,2 Prozent betrug - im Juli waren es noch 5,3 Prozent - hält Österreich weiterhin seinen unrühmlichen Spitzenplatz.“Die Maßnahmen der Bundesregierung zeigen ihre Wirkung. Die Trendwende wurde erfolgreich eingeleitet, die Inflation ist laut Schnellschätzung der Statistik Austria im Mai auf 8,8 Prozent gesunken. Der von Bundeskanzler Karl Nehammer angestrebte Dominoeffekt, dass die sinkenden… pic.twitter.com/blehTuXTJY
— Volkspartei (@volkspartei) June 1, 2023
Die niedrigsten Inflationsraten im Euroraum wurden in Spanien und Belgien mit jeweils 2,4 Prozent gemessen. Aber in Gegensatz zu Österreich wurde in Spanien und auch anderen Ländern mit Preisdeckeln für Energie, Mieten und Lebensmitteln wirksam gegengesteuert. Selbst in Großbritannien, welches seit dem Brexit angeblich regelmäßig vor dem Kollaps stehen soll, sank die Inflation von 6,8 auf 6,7 Prozent und liegt damit nur leicht über der von Deutschland (6,4 Prozent). Im Euroraum hatten damit nur die Slowakei und Kroatien eine höhere Inflation als Österreich.
Insolvenzen nehmen deutlich zu
Aber auch die österreichische Wirtschaft schwächelt. Die Zahl der Insolvenzen hat mit 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr in den ersten neun Monaten deutlich zugelegt. Und auch aufgrund einiger Großpleiten, Aufgrund der Großpleiten etwa Kika/Leiner von Kurz-Freund Benko, der KSR Group und Zentrasport und einigen anderen kletterten die Passiva um fast eine Viertel auf 1,88 Milliarden Euro. Bei den Firmenpleiten steht derzeit der Handel mit 737 Insolvenzen an der Spitze, gefolgt von der Bauwirtschaft mit 650 Fällen und der Gastronomie mit 507 Fällen.
Laut Hochrechnung des Kreditschutzverbands 1870 (KSV) schlitterten in den ersten drei Quartalen insgesamt 3.906 Unternehmen in die Pleite: "Anhand der aktuellen Zahlen von einer Insolvenzwelle zu sprechen, wäre falsch. Bei dem Anstieg handelt es sich um die vom KSV1870 seit längerem prognostizierte Nivellierung, die uns wohl auch in nächster Zeit begleiten wird", versucht KSV1870-Insolvenz-Leiter Karl-Heinz Götze, noch zu beschwichtigen. Denn noch immer liege man unter dem Vorkrisenjahr 2019.
Allerdings sind auch durch die Großpleiten mehr Menschen betroffen. So stieg die Zahl der betroffenen Mitarbeiter auf 18.400 Personen (+ 80 Prozent) und jene der betroffenen Gläubiger auf 31.400 Geschädigte (+ 44 Prozent).
Baubranche als Sorgenkind
Noch hat zwar der Handel die meisten Pleiten zu verzeichnen, aber Sorgen macht dem KSV auch das Baugewerbe. "Zwar verzeichnet unter diesen drei Branchen aktuell die Gastronomie den größten Zuwachs, doch ist es vor allem die Bauwirtschaft, die sich immer mehr zum Sorgenkind der heimischen Wirtschaft entwickelt", so Götze, der weiter erklärt: "Im Vergleich zu 2019 sprechen wir aktuell von rund zehn Prozent mehr Pleiten im Baugewerbe, Tendenz steigend." Denn neben hohen Energiekosten, Inflation und Lieferkettenproblemen, wie viele andere Branchen auch, hat das Baugewerbe noch mit einer sinkenden Zahl von Aufträgen zu kämpfen.
Ein Drittel weniger Baubewilligungen
So sind laut KSV die Baubewilligungen im Vergleich zu 2019 um gut ein Drittel eingebrochen. Verschärften Kreditbedingungen, steigenden Zinsen und erhöhten Baukosten lassen die Nachfrage der Endverbraucher sinken und machen auch für Firmen Bauprojekte zunehmend unrentabel. "Diese Entwicklungen spiegeln sich auch im Bereich der Hypothekarfinanzierungen (Immobilienfinanzierungen) wider, die im ersten Halbjahr 2023 um 51 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen sind", heißt es von Seiten des KSV.
Dass Schwarz-Grün die Wirtschaft an die Wand fährt, zeigte sich auch darin, dass die Zahl der Arbeitslosen im August auf 320.759 anstieg, dies sind 11.328 mehr als im August des Vorjahres. Dazu kommt auch, dass die Zahl der offenen Stellen rückläufig war. Das AMS registrierte Ende August 109.813 offene Stellen - 17,7 Prozent - weniger als im Vorjahr. In der polit-medialen Kommunikation hingegen beschwört man indes freilich einen angeblichen "Fachkräftemangel", um die Werbetrommel für noch mehr Migration zu rühren...
+++ Folgt uns auf Telegram: t.me/DerStatus & auf Twitter/X: @derStatus_at +++
Dir gefällt unsere Arbeit? Unterstütze uns jetzt mit deiner Spende, damit wir weiterhin berichten können!
Kontoinhaber: JJMB Media GmbH
IBAN: AT03 1500 0043 9102 6418
BIC: OBKLAT2L
Verwendungszweck: Spende