Herrscher über die Rohstoffe

Ergebnisse aus Südafrika: So zwingen BRICS den Westen in die Knie

Welt
Twitter: Jackson Hinkle

US-Hegemonie brechen: Unter diesem Zeichen stand die BRICS-Konferenz in Südafrika. Rund 41 Staaten suchten um Mitgliedschaft bei den BRICS an. Jetzt steht fest: Vorerst werden nur 6 Staaten in das erfolgreiche Wirtschaftsbündnis aufgenommen: Iran, Saudi Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Argentinien, Ägypten und Äthiopien. Und so kommen zu den BRICS-Staaten, die bereits jetzt im BIP die Weltführung für sich beanspruchen, weitere rohstoffreiche Staaten (v.a. Erdöl) hinzu. Und das ist für sie wichtig: Mit einem eigenen, rohstoffgedeckten Währungssystem wollen sie künftig den Dollar brechen und dem Westen weiter die Tür aus Afrika weisen. Gleichzeitig beschworen sie, die Gefahren von Künstlicher Intelligenz gezielt zu erforschen und Rahmenbedingungen zu schaffen.

US-Terror durch NGOs und Finanzinstrumente "inakzeptabel"

"Der Dollar ist unsere Währung - aber euer Problem" tönte US-Finanzminister John Connally noch 1971. Fünfzig Jahre später scheint sich das Blatt zu wenden. Daran arbeiten zumindest die BRICS-Staaten intensiv. Sie einigten sich bei der Konferenz in Südafrika darauf, Armut, Ungleichheit und langsamer Entwicklung den Kampf anzusagen. Die Staatsoberhäupter der BRICS bezeichneten den Einsatz globaler Organisationen ("NGOs") und von Finanzinstrumenten, um Druck auf Entwicklungsländer auszuüben, als inakzeptabel.

Rohstoffe in BRICS-Hand: EU droht Energie-Holodomor

Viele Staaten fühlen sich von der vor allem auch kriegerisch ausgeübten US-Dominanz unterdrückt. Ihre Sichtweise: Man beutet ihre Rohstoffe aus und schafft mittels Innovation im Westen - auf ihrem Rücken - Wohlstand. Vor allem viele Afrikaner sind der Ansicht, dass sie nicht fair für ihre Rohstoffe bezahlt werden und der Reichtum auf ihrem Rücken geschaffen wird. Was der ausgebeuteten "dritten" Welt dabei bleibt, sind Umweltverschmutzung, Sklaven-Arbeit, Menschenversuche durch Big Pharma und wenn sie nicht spuren: Bomben. In den nächsten Jahren soll der Ausverkauf der rohstoffreichen Länder jedoch ein Ende nehmen. Zu ihren eigenen Bedingungen und bezahlt mittels der neuen, rohstoffgedeckten BRICS-Währung sollen künftig die Käufe erfolgen. 

Für den Westen wird dies teuer. Bereits jetzt sorgt sich Frankreich um seine Energie-Versorgung und reduziert seine Stromproduktion, nachdem Niger kein weiteres Uran an die "Kolonialherren" ausliefert.  Im Osten glaubt niemand mehr, dass die EU die Selbstkasteiung vom russischen Gas gut überstehen wird. Mit den USA hätte die EU den falschen Partner gewählt, ist man sich sicher. Denn wenn BRICS zukünftig auch mittels Uran und Erdöl die restlichen effizienten Energieträger kontrollieren, bleiben am Ende wirklich nur noch unausgegorene "Green Energy"-Strategien, die den bestehenden Bedarf nicht decken können. Und damit kommt der Westen genau jener Krise in großen Schritten immer näher, die dessen Politiker mit Windrädern und Solarzellen wenig glaubwürdig zu überwinden suchen. Der EU droht der Rohstoff-Holodomor.

Russlands Außenminister Sergey Lawrow wurde in Afrika feierlich begrüßt:

BRICS-Staaten haben die G7 bereits überholt

Bereits jetzt haben die BRICS-Staaten die G7 wirtschaftlich überholt. Satte 32% des Welt-BIP entfallen auf sie, immerhin beheimaten sie auch 41% der Weltbevölkerung. Die G7 Länder verfügen hingegen nur über 31% des Welt-BIP, gleichzeitig leben 10% der Weltbevölkerung in ihnen. Das zeigen Daten des deutschen statistischen Bundesamts.

BRICS (dunkelgrün):

  • Brasilien 
  • Russland 
  • Indien 
  • China
  • Südafrika

BRICS+ ab 2024 (hellgrün):

  • Iran
  • Saudi Arabien
  • die Vereinigten Arabischen Emirate
  • Argentinien
  • Ägypten
  • Äthiopien


BRICS.svg
BRICS - Quelle:
Wikimedia Commons

G7 (blau):

  • Deutschland
  • Frankreich
  • Italien
  • Japan
  • Kanada
  • Vereinigtes Königreich
  • Vereinigte Staaten

türkis: EU


Group of Seven (G7) Countries

G7 Staaten - Quelle: Wikimedia Commons

Der IMF berechnet den wirtschaftlichen Rückstand der G7 gegenüber der BRICS-Staaten noch größer:

Putin: Entdollarisierung und multipolare Weltordnung

Russlands Präsident Vladimir Putin erklärte via Videozuschaltung (er blieb Südafrika aufgrund eines internationalen Haftbefehls wegen des Ukrainekriegs fern), dass die BRICS im Interesse der Weltmehrheit arbeiten würden. Jede Nation habe ihr Recht, auf ihr eigenes Entwicklungsmodell, ohne ideologische Vorgaben. Das Ziel sei eine multipolare Weltordnung. 

Diese Entwicklung sei bereits in vollem Gange. So würden sich Lieferungen diversifizieren und die Entdollarisierung finde bereits statt. Und damit hat Putin auch recht: Bereits seit dem Vorjahr akzeptiert Saudi-Arabien die Bezahlung seiner Öl-Verkäufe in Yuan. Der Bruch des Petro-Dollars ist damit bereits erfolgt. Auch im Ukraine-Krieg komme den BRICS eine wichtige Rolle zu, sie würden sich um eine "gerechte Lösung mit friedlichen Mitteln" bemühen. Putin ordnete den Krieg im Zuge der BRICS-Konferenz ein und sprach laut der russischen Medienagentur TASS nicht von einer Spezialoperation, sondern dezidiert von Krieg ("Wojne").

Putin auf einer früheren BRICS-Konferenz - Flickr: GovernmentZA 10th BRICS Summit (CC BY-ND 2.0)

Putin zum Ukraine-Krieg: 

"Der Wunsch einiger Länder, ihre neokoloniale Hegemonie aufrechtzuerhalten, hat zu einer Krise in der Ukraine geführt. Ein grausamer Krieg wurde entfesselt, ein Krieg der Vernichtung gegen diejenigen, die mit dem Staatsstreich in der Ukraine nicht einverstanden waren. Russland wird diesem Krieg ein Ende setzen und ist dankbar gegenüber seinen BRICS-Partnern"

Eine wichtige Priorität der BRICS sei die Schaffung zuverlässiger Autobahnen sowie transkontinentaler Routen, wie zum Beispiel dem Nord-Süd-Korridor: "Es ist an der Zeit, eine ständige Transportkommission im Rahmen der BRICS einzurichten". Von russischer Seite würde man an diesem Ziel ab 2024 arbeiten. Dort wird auch der nächste BRICS-Gipfel im Oktober 2024 in Kasan stattfinden.

Xi Jinping: KI-Risiken ermitteln, Rahmenbedingungen schaffen

Die Welt werde neu formatiert, sagte der chinesische Präsident Xi Jinping. Das Hauptziel der BRICS sei es, sich zu vereinen, die Zusammenarbeit zu stärken und die Entwicklung sicherzustellen: "Entwicklung ist ein unveräußerliches Recht aller Länder, es ist kein Privileg weniger Auserwählter". Die BRICS-Länder müssen Störungen bei der Lieferung von Waren und Dienstleistungen überwinden, zur Entwicklung der digitalen und grünen Wirtschaft beitragen, den Handel und den Finanzaustausch ausbauen.

Der Verband muss die politische Zusammenarbeit und die Sicherheitsbeziehungen stärken. "Das Vermächtnis des Kalten Krieges überschattet unsere Welt". Um den Grad der Spannung zu reduzieren, sei eine ständige Konsultation und Interaktion in allen Fragen - von der Diplomatie bis zur Wirtschaft - erforderlich. China machte den Vorschlag, die Zusammenarbeit im Bildungsbereich durch Schaffung einer Online-Bildungsplattform zu verstärken. Die Entwicklung der künstlichen Intelligenz sei wichtig - aber sie berge auch Risiken. Daher planen die BRICS ein Institut für KI-Forschung zu schaffen, um Standards und Rahmenbedingungen für den Einsatz dieser Technologie zu entwickeln, um sie sicherer und zuverlässiger zu machen.

BRICS für die Gerechtigkeit

Modernisierung werde von den "Pyaterka" (den großen Fünf) immer respektiert, egal welches Land sie wähle. Auch die Regeln der UN-Charta würden respektiert werden, doch sie dürften nicht weiter von den darin dominierenden Ländern vorgegeben werden. "Gerechtigkeit wird sich immer durchsetzen", erklärte Chinas Präsident und BRICS stehe für Gerechtigkeit auf der ganzen Welt.

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