Steuergeldverschwendung

Vielen Dank für die Plastik-Blumen: Sobotka im Deko-Rausch für 12.500 Euro

Politik
Sobotka: Inter-Parliamentary Union, CC BY-NC 2.0,Flickr; Blumen: Freepik; Komposition: Der Status

Spätestens seit der Miete eines Klaviers für das Parlament, wissen die meisten Österreicher, dass es sich bei Parlamentspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) um einen musischen Menschen handelt. Die wenigsten dürften allerdings wissen, dass er auch einen grünen Daumen hat. Und dieser kam nun - mehr oder weniger - im Parlament zum Einsatz. Dort stehen jetzt Plastikblumen für 12.500 Euro.

"Gold schenkt die Eitelkeit, der raue Stolz. Die Freundschaft und die Liebe schenkt Blumen", wusste schon Franz Grillparzer. Und daher dachte sich wohl auch ÖVP-Parlamentspräsident Wolfgang Sobotka, dass es neben seinem vergoldeten Bösendorfer-Flügel im Wert von mindestens 191.000 Euro, der den Steuerzahler 3.000 monatliche Miete kostet, auch noch etwas mehr Freundschaft und Liebe im Hohen Haus bedarf. Und da Steuergeld bekanntlich nichts kostet und Sobotka als Hausherr schalten und walten kann, musste folglich etwas Deko her.

Plastik-Kirschblüten

So begleiten nun nicht nur zwei Vasen den goldenen Flügel in der Eingangshalle des Parlaments. Um die frisch renovierte und offenbar noch zu triste Säulenhalle zu schmücken, wurden vier Vasen für 5.000 Euro angeschafft. Und als Inhalt noch für 7.500 Euro Plastik-Kirschblüten, die nun mit ihrem zarten Rosa den Frühling und die Natur in die steinernen Gemäuer der Demokratie holen. In Summe also 12.500 Euro, die dem Hohen Haus nun so etwas wie ein vorgezogenes Kirschblütenfest bescheren. Aber auch Goethe wusste ja schon: "Blumen sind die schönsten Worte der Natur." Und schöne Worte sind in der Politik angesichts der Kriegstreiberei, Corona-Drohungen der vergangenen Jahre und Skandale mittlerweile mehr als eine Seltenheit.

Zurück zur Natur

Dabei kann der Steuerzahler dem Parlamentspräsidenten vermutlich noch dankbar sein, dass es sich um Plastikgewächse handelt. So spart man zumindest die Kosten für den hauseigenen Gärtner, der die Gewächse auf Steuerzahlerkosten auch noch pflegen müsste. Obwohl dies vielleicht sogar der Parlamentspräsident persönlich übernommen hätte. So hätte er, fern des heimatlichen Gartens in Niederösterreich auch im fremden Wien seinem Hobby frönen und zur Entspannung etwas garteln können. Allerdings wären da seine Nachteinsätze im heimischen Garten gefährdet gewesen (siehe Video). Und das geht auch nicht, also hoch den grünen Daumen...


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