Kein Grund für Hitzelockdowns

Übertriebene Hitzetote: Lauterbachs Horror-Zahlen widerlegt

Politik
Schädel & Thermometer: Freepik (2); Lauterbach: Raimond Spekking, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0 (freigestellt); Komposition: Der Status.

Es ist eigenartig, dass das Robert Koch Institut (RKI) dem deutschen Gesundheitsminister Karl Lauterbach widerspricht. Denn in Bezug auf die Corona-Maßnahmen lobte sich das Institut selbst und bezeichnet die Maßnahmen als vermeintlich äußerst wirkungsvoll. Bei der Hitze geht man aber nun auf Distanz zum Minister, mit dem man während Corona die Bevölkerung schikanierte und ihrer Grundrechte beraubte.

Hitzetote für Lauterbachs Irrsinns-Plan

Es sei nicht akzeptabel, dass jedes Jahr zwischen 5.000 und 20.000 Hitzetote zu beklagen seien, weshalb es nun unbedingt einen Hitzeschutzplan für Deutschland brauche, tönte SPD-Gesundheitsminister Karl Lauterbach und mahnte: "Wir müssen feststellen, dass wir in Deutschland gegen den Hitzetod nicht gut aufgestellt sind." Die Maßnahmen, die dabei in Erwägung gezogen wurden - neben Kälteräumen auch Hitze-Lockdowns oder Verbote für Veranstaltungen im Freien - muteten seltsam bekannt an.

Aber wieso das Rad neu erfinden, wenn diese Dinge auch schon bei Corona "bestens" funktioniert haben und geeignet waren, die "Hunderttausenden Toten", die etwa der damalige österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz befürchtete, zu verhindern?

Robert Koch Institut widerspricht Lauterbach

Die Hitzepanik wurde von Lauterbach dann während seines Urlaubs noch befeuert, als er ein Endes mediterranen Urlaubs und eines Unterganges Italiens verkündete.

Doch nun macht dem Minister ausgerechnet sein bester Verbündeter während der Corona-Zeiten, das Robert Koch Institut (RKI), einen Strich durch die Rechnung. Denn obwohl der Juli angeblich der heißeste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen werden soll, entlarvt man - ob absichtlich oder unabsichtlich - Lauterbachs Hitzetote-Zahlen als pure Panikmache. Schätzte anhand der "tödlichen Hitze" im Vorjahr das Robert-Koch-Institut etwa 4.500 Hitzetote, auch anhand der registrierten Übersterblichkeit, sind es bisher "nur" 1.510, die man schätzt.

Und die meisten davon in der Altersgruppe über 65 Jahren, wobei der Großteil auf die Alterskohorte 85 Plus entfällt. Dabei heißt es auch vom RKI: "In einigen Fällen, zum Beispiel beim Hitzeschlag, führt die Hitzeeinwirkung unmittelbar zum Tod, während in den meisten Fällen die Kombination aus Hitzeexposition und bereits bestehenden Vorerkrankungen zum Tod führt." Also das Spiel wie bei Corona, als man die Unterscheidung "an" oder "mit" sehr schnell zum Wohle höherer Zahlen unter den Tisch fallen ließ.

Flüssigkeitsmangel

Auch die Gründe scheinen vielfältiger zu sein, als es die Klimaapokalyptiker darstellen. So gibt es zwar laut Statistischem Bundesamt einen Zusammenhang zwischen Hitzetagen und Krankenhausaufenthalten, so "führten Hitzschläge, Sonnenstiche und andere durch Hitze oder Sonnenlicht verursachte Schäden im Durchschnitt der Jahre 2001 bis 2021 zu knapp 1.500 Krankenhausbehandlungen jährlich. Als direkte Todesursache lässt sich Hitze bei durchschnittlich 19 Fällen pro Jahr allerdings selten feststellen." Zudem stellt das Statistische Bundesamt ebenfalls fest, hat sich die Zahl der Behandlungen wegen Flüssigkeitsmangels in den vergangenen 20 Jahren mehr als verdoppelt.

Gerade bei älteren Menschen sei der sogenannte Volumenmangel - also die Austrocknung durch unzureichende Flüssigkeitszufuhr - immer häufiger die Ursache für Krankenhausaufenthalte und Todesfälle. Ob dabei das Ansteigen der Fälle nur auf die Zunahme der Zahl von älteren Menschen in den vergangenen 20 Jahren zurückzuführen ist, oder nicht vielleicht auch ein auf Gewinne und Profite ausgerichtetes und zusammengespartes Gesundheits- und Pflegesystem sein Scherflein zu dieser Entwicklung beiträgt, da einfach nicht eine ausreichende Betreuung sichergestellt werden kann, bleibt offen. Allerdings soll der August auch eher kühler werden.

Was ist mit Wintertoten?

Wenig Beachtung findet auch, dass rein statistisch gesehen mehr Menschen in den Wintermonaten sterben als in den restlichen Monaten. Damit sind nicht nur Obdachlose gemeint, die aufgrund der kalten Außentemperaturen erfrieren - 21 Menschen starben im relativ warmen Winter 2020/2021 in Deutschland am Kältetod - sondern alle. So stellte sogar der ORF noch im Sommer 2021 fest, dass laut einer Studie aus 43 Ländern jährlich fünf Millionen Menschen bei extremen Temperaturen sterben, die meisten bei Kälte.

Allerdings musste der Staatsfunk auch sofort auf die "Gefahr des Klimawandels" aufmerksam machen: "Durch die Erderwärmung steigt allerdings die Anzahl der Hitzetoten, wie eine weitere Studie aus Europa bestätigt." Allerdings ging im Untersuchungszeitraum die Zahl der Kältetoten, die 10 Mal höher ist als die der Hitzetoten leicht zurück um 0,51 Prozent, während die der Hitzetoten um 0,21 Prozent zunahm.

+++ Folgt uns auf Telegram: t.me/DerStatus und auf Twitter: @derStatus_at +++

Dir gefällt unsere Arbeit? Unterstütze uns jetzt mit deiner Spende, damit wir weiterhin berichten können!

Kontoinhaber: JJMB Media GmbH
IBAN: AT03 1500 0043 9102 6418
BIC: OBKLAT2L
Verwendungszweck: Spende

Weitere Artikel, die Sie interessieren könnten