Bezahlte Anzeige
"Faire Bezahlung für schwere Arbeit..."

Öffentlicher Rundfunk: Mehr Gehalt für Mitarbeiter als 'demokratieerhaltende' Maßnahme

Politik
Bild: ANKAWÜ, CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons

Angeblich ist in Deutschland ja bekanntlich die Demokratie durch die AfD etc. gefährdet. Deshalb ist mus die Demokratie mit allen Mitteln geschützt werden. Und dies tue unter auch der Öffentlich-rechtliche Rundfunk, weshalb die Gehälter der Rundfunkbeschäftigten ordentlich ansteigen sollen. Auf diesen Schmäh verfiel zumindest die Gewerkschaft Verdi, die bei den Tarifverhandlungen auch auf Warnstreiks setzt.

Mit der als Haushaltsabgabe bezeichneten Zwangssteuer sind die Sendeanstalten des ÖRR in Deutschland eigentlich ausreichend finanziert und es gehen sich sogar die ein oder anderen Priviligien nicht nur für die obersten Chefetagen aus - zumal die Rufe nach Beitragserhöhungen eigentlich ohnehin ohne Unterbrechung erschallen. Nun wird allerdings bei den ARD-Sendeanstalten gestreikt. Betroffen sind vornehmlich WDR, NDR und Bayerischen Rundfunk, weshalb regionale Radio- und auch Fernsehsendungen kurzfristig ihr Programm ändern mussten. Fraglich ist, ob dies überhaupt jemanden aufgefallen ist. Aber wie dem auch sei, der Grund ist das liebe Geld. 

Tarifverhandlungen und Streit

Denn derzeit laufen die Tarifverhandlungen der Gewerkschaften mit den Sendern. Und da liegen derzeit Welten zwischen Angebot und Forderungen. Der WDR etwa biertet 2,25 Prozent mehr Gehalt ab Jänner 2024 und weitere 2,46 Prozent ab 1. Jänner nächsten Jahres. Und auch SWR, BR oder NDR unterbreiteten Tarifangebote mit weniger als 5 Prozent Erhöhung auf zwei Jahre, so Verdi. Die Gewerkschaft verlangt hingegen  10,5 Prozent bei Honoraren und Gehältern, mindestens jedoch 500 Euro Gehaltserhöhung bzw. 250 Euro mehr Vergütung für Auszubildende und Volontäre. Da man derzeit keine Einigung erziehlt, kam es Donnerstag zu Warnstreiks und den entsprechenden dadurch bedingten Programmänderungen.

Fürstliche Gehälter

Dabei verdient man beim ÖRR nicht schlecht. Einmal abgesehen von Intendanten, Direktoren, Programmbereichsleitern, Hauptabteilungsleitern etc. verdient auch einein Sachbearbeiter oder ein Sekretär mit entsprechenden Dienstjahren derzeit pro Monat bis zu 5.955 Euro verdienen. Einstiegsgehälter liegen bei 3.130 bis 3.783 Euro im Monat, wie man den Gehaltstabellen des NDR entnehmen kann. Mediengestalter können bis zu 7.043 Euro, Kameramänner bis zu 7.796 Euro und Redakteure sogar bis zu 11.434 Euro erhalten. Beim WDR sieht es nicht viel anders aus. Ebenso auch beim BR. Sekretäre bis zu 5.887 Euro monatlich, Kameraleute bis zu 8.636 Euro und Redakteure bis zu 10.554 Euro. Zudem gibt es etwa beim NDR noch Urlaubsgeld, Altersversorgung, Familienzuschlag, Beihilfe, Sterbegeld, Krankengeldzuschuss, Jubiläumszahlung und Kantinenzuschuss sowie Zulagen für bosndere Leistungen oder erschwerte Dienste. Und auch der WDR zahlt seinen Mitarbeitern pro Jahr insgesamt 13,04 Monatsgehälter.

Es dient dem Schutz der Demokratie

Weil jedoch alle den Gürtel enger schnallen müssen und nur die Politik in der glücklichen Lage ist, ihre Gehalts- bzw. Diätenerhöhungen selbst beschließen zu können, verfiel man bei der Gewerkschaft Verdi wohl auf einen Trick, wie man trotz schon recht ordentlicher Bezahlung die gewünschten Forderungen durchdrücken kann. Und so argumentiert der zuständige Verdi-Bundesvorstand für Medien Christoph Schmitz-Dethlefsen damit, dass ja "in Zeiten von wachsenden demokratiefeindlichen Kräften ... der unsere Demokratie schützende und sie fördernde öffentlich-rechtliche Rundfunk nötiger denn je" sei. Und so erklärt er auch weiter: "„Wir wollen faire Tariferhöhungen für Freie und Feste im Rundfunk, die tagtäglich unter schwierigen Arbeitsbedingungen das bestmögliche Programm für die Bürgerinnen und Bürger im Land liefern. Dabei ist der Öffentlich-rechtliche Rundfunk (ÖRR) im dualen Rundfunksystem eine wichtige Säule, die nicht durch Programmabbau, mangelnde Nachwuchskräfte und unangemessen niedrige Einkommensentwicklung bei den Rundfunkbeschäftigten geschwächt werden darf." Na wenn das nicht verfängt...

+++ Folgt uns auf Telegram: t.me/DerStatus & auf Twitter/X: @derStatus_at +++

Dir gefällt unsere Arbeit? Unterstütze uns jetzt mit deiner Spende, damit wir weiterhin berichten können!

Kontoinhaber: JJMB Media GmbH
IBAN: AT03 1500 0043 9102 6418
BIC: OBKLAT2L
Verwendungszweck: Spende


Weitere Artikel, die Sie interessieren könnten