Mehr zahlen, weniger Leistung...

Leben in Saus und Braus: Krankenkassen-Chefs kassieren Gehaltserhöhung & Boni

Politik
Symbolbilder: Freepik (2); Komposition: Der Status

Auch um das deutsche Gesundheitssystem ist es nicht zum Besten bestellt. Mangel bei Ärzten und Gesundheits- sowie Pflegepersonal und Ausdünnung der medizinischen Versorgung. Und auch die gesetzlichen Krankenkassen erhöhen ständig ihre Beiträge, da sie Milliarden-Defizite erwirtschaften. Während man aber die Beitragszahler zur Kasse bittet, kassieren die Kassen-Chefs fette Gehaltserhöhungen und Boni.

Kein Sparen im System angesagt

Da hat sich das Jahr einmal richtig gelohnt. Während den Bürger durch Inflation und Teuerungen in allen Bereichen das Geld aus der Tasche gezogen wird, können sich die Vorstände der gesetzlichen Krankenkassen trotz einer katastrophalen Lage über einen wahren Geldsegen freuen, der zumindest für sie die Folgen der Teuerungen ordentlich abfedern dürfte.

So berichtet die Bild, dass Bonuszahlungen und Gehaltserhöhungen teilweise bis zu 100.000 Euro mehr im Jahr ausmachen. Und zu den Hauptprofiteuren zählt unter anderem die Vorstandschefin des Bundesverbandes der Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) Carola Reimann. Ihr Gehalt stieg etwa von 240.000 Euro auf 289.950 Euro im Jahr.

Saftiger Bonus und Betriebsrente

Als wäre allerdings eine Gehaltsanhebung rund 49.000 Euro noch nicht genug, bekam die ehemalige niedersächsische SPD-Gesundheitsministerin auch einen ordentlichen Bonus von noch einmal 46.200 Euro - mit der Gehaltserhöhung fast 100.000 Euro - und der AOK-Bundesverband zahlte für sie auch noch 108.518 Euro in eine Betriebsrente ein. Aber auch ihr Stellvertreter Jens Martin Heuer ging nicht leer aus. Seine Bezüge stiegen von 216.000 auf 273.700 Euro. Und auch der Bonus stieg von 37.018 auf 42.671 Euro - immerhin ein Jahresplus von 63.000 Euro. Aber auch die anderen Krankenkassen waren bei ihren Chefs nicht knausrig.

Prämien und hohe Gehälter

So waren etwa bei der Techniker-Krankenkasse, der Barmer oder der DAK die Gehaltsanhebungen geringer, aber dort haben die Chefs von vornherein ein höheres Jahressalär. So gab es für den Chef der Techniker-Krankenkasse "nur" ein Plus von 9.344 Euro, so dass das Gehalt 383.122 Euro betrug.  Bei der Barmer waren 343.224 Euro (+8.371 Euro) und bei der DAK immerhin noch 323.424 Euro (+1128 Euro). Die höchsten Prämien und Boni hingegen bekamen die Chefs der Audi-Betriebskrankenkasse - 73.000 Euro zum Gehalt von 186 900 Euro; der AOK Plus - 60.600 Euro zum Gehalt von 206 000 Euro; und der AOK Niedersachsen - 55.433 zum Gehalt von 221.731 Euro.

Ungenutztes Sparpotential

Dabei stellt sich die Frage, wofür eigentlich die Chefs der gesetzlichen Krankenkassen derartig hohe Gehälter und vor allem auch Boni und Prämien kassieren. An der wirtschaftlichen Leistung der Kassen können sich diese wohl kaum bemessen. Denn im vergangenen Jahr dürfte Medienberichten zufolge das Minus der gesetzlichen Krankenkassen rund zwei Milliarden Euro betragen haben. 2022 kam man auf ein leichtes Plus rund 451 Millionen Euro und im Jahr 2021 gar auf ein Minus von 5,8 Milliarden Euro.

Im vergangenen Jahr kamen demzufolge allein die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) auf ein Defizit von 225 Millionen Euro, die Betriebskrankenkassen auf ein Minus von  360 Millionen Euro. Schlechter sieht es noch bei den Ersatzkassen aus. Der zuständige Verband (VDEK), dem unter anderem die Techniker Krankenkasse, die Barmer und die DAK angehören, meldete ein Minus von 1,132 Milliarden Euro. Dabei wäre, betrachtet man sich die Gehälter, durchaus Sparpotential vorhanden - und sicher auch noch in anderen Bereichen...

Beitragszahler werden ausgesackelt

Stattdessen erhöht man jedoch lieber die Beiträge immer weiter, so dass die noch arbeitenden Bürger ebenfalls immer stärker belastet und zusätzlich zur Kasse gebeten werden, wobei sie Leistungskürzungen hinnehmen müssen.  Zudem wurde auch die Beitragsbemessungsgrenze von 59.850 Euro auf 62.100 Euro weiter erhöht. Und auch für heuer wird mit einem weiteren Milliardendefizit von Seiten der Kassen gerechnet. Daher fordern die Kassen unter anderem auch eine kostendeckende Pauschale für Bürgergeld-Beziehende.

Wobei diese nicht das Hauptproblem darstellen dürften. Denn nach 18 Monaten Aufenthalt in Deutschland haben auch Migranten in der Regel Anspruch auf volle Leistungen der gesetzlichen Krankenkasse. Dies gilt auch für die Gruppe der abgelehnten beziehungsweise ausreisepflichtigen Asylbewerber, die vermutlich kaum jemals etwas einzahlen werden. Das Sozialsystem kommt also immer mehr an seine Grenzen und immer weniger müssen die steigenden Kosten - und die Luxusgehälter der Bonzen an der Spitze des Systems zahlen.

+++ Folgt uns auf Telegram: t.me/DerStatus & auf Twitter/X: @derStatus_at +++

Dir gefällt unsere Arbeit? Unterstütze uns jetzt mit deiner Spende, damit wir weiterhin berichten können!

Kontoinhaber: JJMB Media GmbH
IBAN: AT03 1500 0043 9102 6418
BIC: OBKLAT2L
Verwendungszweck: Spende

Weitere Artikel, die Sie interessieren könnten