Grüne Energiewende

'Klimaneutral' wie Dritte-Welt-Land: Baerbock will Deutschland zu Kenia machen

Politik
Bild: Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)

Um ihre Energiepläne und den Umbau Deutschlands voranzutreiben, müssen bei den Grünen Beispiele aus aller Welt herhalten. Für Außenministerin Baerbock ist sogar Kenia ein großes Vorbild für die Umstellung auf erneuerbare Energien. Ungeachtet unterschiedlicher geographischer Gegebenheiten oder gar wirtschaftlicher Bedingungen. Aber für eine grüne "360-Grad"-Wende in Sachen Energiepolitik ist alles recht.

Großes Vorbild in der dritten Welt

Es war eine wenig beachtete Rede, die die deutsche grüne Außenministerin Annalena Baerbock bei den "9. Berlin Energy Transition Dialogues" am 28. März 2023 hielt. Vielleicht lag es daran, dass ihre fürstlich bezahlte Visagistin zu gute Arbeit geleistet hatte und mehr die Augen an dem aufgemalten Gesicht der Außenministerin hingen, als die Ohren an ihren Worten. Aber die Visionen, die Baerbock in ihrer Rede entwickelte, sind es allemal wert, auch einer nachträglichen Betrachtung unterzogen zu werden. So sieht sie etwa Kenia als Vorbild für Deutschland (Im Video ab ca. Minute 16:25)


Klimaneutral auf Kenias Spuren

So erklärt die deutsche Ministerin für feministische Außenpolitik: "Wir haben Lösungen für unser spezielles Transformationsprojekt – das sehen wir in Kenia. Kenia zeigt, was wir in Sachen Ambition und Tempo von anderen Staaten lernen können. Schon jetzt bezieht Kenia etwa 90 Prozent seiner Energie aus erneuerbaren Quellen. Im Jahr 2030 soll der Anteil bei 100 Prozent liegen. Das ist beispielhaft." Dabei hat ihr in ihrem Amt aber offenbar niemand gesagt, dass nicht alles was hinkt ein Vergleich ist und dass es auch mit Äpfeln und Birnen etwas auf sich hat. Etwa Unterschiede, die sich nicht einfach unter einen Hut bringen lassen.

Wird Deutschland zum Drittel-Welt-Land?

So ist es nicht nur die äquatoriale Lage Kenias, die für viele Sonnenstunden und auch eher geringe Heizkosten sorgt und somit eine Versorgung durch erneuerbare Energien begünstigt. Auch liegt der Energieverbauch des Landes bei 7,86 Mrd. kWh im Jahr bzw. bei 148 kWh pro Kopf. In Deutschland hingegen sind es 536,50 Mrd. kWh im Jahr bzw. 6.448,62 kWh pro Einwohner.

Dies dürfte auch an der unterschiedlichen Wirtschaftsleistung der Länder liegen.  Denn das Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt in Deutschlands ist 22,5-Mal höher als das in Kenia. Im ostafrikanischen Agrarland liegt es bei rund 2.200 US-Dollar - eine beträchtliche Steigerung zu 2016, wo es noch bei 1.512 Dollar lag. In Deutschland hingegen liegt es bei rund 49.000 US-Dollar.

Bankkonto und Wasserkraft

Zudem hatte 2020 hatten nur 71,4 Prozent der Menschen in Kenia in den Städten und 62,7 Prozent im ländlichen Bereich Zugang zu elektrischem Strom (2011 waren es sogar nur 20 Prozent). Ein Zustand, der durch die Energiewende auch bald in Deutschland zur traurigen Tatsache werden könnte. Zudem konnte man 2019 mit der Jubelmeldung aufwarten, dass in Kenia zu diesem Zeitpunkt bereits 82 Prozent der Bevölkerung ein Bankkonto hatten, 2011 waren es deutlich unter 50 Prozent.

Ermöglicht wurde dies auch durch M-Pesa, ein digitales Zahlungssystem via Mobiltelefon, welches natürlich auch als Vorbild von den Great-Reset-Betreibern für Europa betrachtet wird. Aber auch bei den erneuerbaren Energien läuft nicht alles rund. 2018 kam der Strom zu 18 Prozent aus Wasserkraft, 44 Prozent aus Geothermie und 34 Prozent aus Erdöl. Denn durch die Abholzung von Wäldern und damit verbundenen Wassermangel ging die Produktion aus Wasserkraft zurück und es wurde vermehrt auf Ölkraftwerke gesetzt.

Folgt uns auch auf Telegram unter t.me/DerStatus!

Weitere Artikel, die Sie interessieren könnten