Der Staat gegen Eltern

Heimunterricht: Regeln sollen weiter verschärft werden

Politik
Symbolbild: Freepik

In Österreich gibt es keine Schulpflicht, sondern lediglich eine Unterrichtspflicht. Die Schulabmeldung wurde besonders seit den Corona-Schikanen in den Schulen von Eltern immer häufiger in Anspruch genommen. Statt ihre Kinder dem Test-Regime und einem steuergeldfinanzierten Impfdruck auszusetzen, nutzten sie die Möglichkeit des Heimunterrichts. Doch der ist dem Staat immer mehr ein Ärgernis, weshalb nun die Regeln abermals verschärft werden sollen.

Aufgrund der zahlreichen Schulabmeldungen in den vergangenen Jahren soll nun abermals im Gesetz nachgeschärft werden, um Eltern den Unterricht ihrer Sprösslinge daheim zu erschweren. So soll nun mit einer neuen Novelle des Schulpflichtgesetzes, die sich derzeit in Begutachtung befindet, die Regelung eingeführt werden, dass Eltern "eine Zusammenfassung des pädagogischen Konzepts für den Unterricht" vorlegen. Dies war im Gesetz bisher nicht verankert, wurde jedoch von einigen Bildungsdirektionen bereits verlangt.

Bekanntgabe des Unterrichtsorts

Ebenso dazukommen soll, dass nicht mehr nur der Name, die Anschrift und das Geburtsdatum derjenigen Person anzugeben ist, die das Kind nach der Schulabmeldung unterrichtet, sondern auch noch der Ort, an dem der Unterricht stattfinden soll. Damit soll gegen angeblich "illegale Privatschulen" vorgegangen werden. Über solche wurde in inseratengefütterten Medien eine Zeitlang sensationsgeil berichtet.

Am Ende schaute außer ein paar Clickbait-Schlagzeilen aber nicht sonderlich viel heraus. Denn in den meisten Fällen dürfte es sich lediglich um Lern- oder Beschäftigungsgruppen gehandelt haben, um den Kindern auch einen Austausch mit Gleichaltrigen zu ermöglichen. Diese sind selbstverständlich nicht nur legal, sondern für die Entwicklung der Kindern ausdrücklich vorteilhaft. 

Nicht die ersten Verschärfungen

Dies sind allerdings nicht die ersten Verschärfungen. War es zuvor üblich, dass die Schulabmeldungen bis zum Ende der Sommerferien erfolgen konnten, müssen sie seit einiger Zeit bereits zu Beginn der Ferien angezeigt werden. Und auch die Abnahme der Externistenprüfung wurde 2022 geändert. Seitdem wird sie en bloc vor einer eigenen Kommission abgelegt, aus dem Grund, dass man "Prüfungstourismus" zu angeblich leichteren Schulen verhindern wolle.

Zudem wurden Eltern auch zu sogenannten "Reflexionsgesprächen" vorgeladen. Die nunmehrigen Verschärfungen haben wohl den Grund, Eltern, die sich angesichts des Lehrermangels selbst um die Bildung ihrer Kinder kümmern, weiter zu schikanieren. Denn von den 7.500 Abmeldungen während des Corona-Jahres 2021 - das waren dreimal mehr als zuvor - kehrte nur rund ein Drittel wieder an die Schulen zurück.

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