Hitzeschutzplan und Zahlenwirrwahr

Er gibt nicht auf: Lauterbach weiter im Hitze-Panikmodus

Politik
Bild: Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)

Der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach macht weiter in Sachen Panik und Hitze. Und wie bei Corona steigt auch die Zahl der Hitzetoten mit jeder Wortmeldung rasant an. Nun hat sich Lauterbach sogar vorgenommen die Zahl vermeintlicher Hitzetoter auf 4.000 zu halbieren, oder aber eigentlich zu erhöhen.

Die Angstmache mit der Hitze ist in vollem Gange und hat Corona inzwischen völlig verdrängt. Selbst der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach sinniert nicht mehr darüber, wie sich Corona-Viren oder Aerosole über den "Kamineffekt" von Toiletten in Gebäuden verteilen können oder sich damit herumschlagen, dass seine Behauptungen zu Corona kritisch hinterfragt oder widerlegt werden. Denn beim Klima sind sich ersteinmal alle einig und so kann Lauterbach genau dort weitermachen, wo er aufgehört hat. Panik verbreitend verkündet er nun, dass er mit seinem nationalen Hitzeplan die Zahl angeblicher Hitzetoter in Deutschland auf 4.000 halbieren will.

Der Spaß mit Zahlen...

Dabei beruft sich Lauterbach auf die Zahlen einer Studie um  Joan Ballester vom Barcelona Institute for Global Health (ISGlobal), der mit seiner Forschungsgruppe versuchte, die Zahl hitzebezogener Todesfälle zu ermitteln. Und die Zahlen der Studie scheinen auf den ersten Blick alarmierend. So habe es während des Sommers 2022 - angeblich einer der heißesten seit Anbeginn der Zeiten - 60.000 hitzebezogene Todesfälle in Europa gegeben. Deutschland hatte dabei mit 8.173 Toten die drittmeisten Opfer zu beklagen, so die Zahlen der Studie. Doch es wäre nicht Statistik und nicht eine vermutliche Gefälligkeitsstudie, wenn die Zahlen nicht strittig wären.

Die üblichen Verdächtigen...

So ist das Barcelona Institute for Global Health (ISGlobal) nach eigenen Angaben das "Ergebnis einer innovativen Allianz zwischen der Stiftung 'la Caixa', akademischen Einrichtungen und Regierungsstellen, um zu den Bemühungen der internationalen Gemeinschaft beizutragen, die Herausforderungen im Bereich der globalen Gesundheit zu bewältigen." Das dabei neben der Stiftung der spanischen sozialistischen Bank und Regierungsstellen auch andere übliche Verdächtige mitspielen, wie etwa die Bill & Melinda Gates Stiftung ist keine Überraschung.

Interpretation der Zahlen

Aber wie kommt das Institut auf 8.000 angebliche Hitzetote in Deutschland, während selbst das Robert Koch-Institut für das vergangene Jahr nur rund die Hälfte schätzt - wohl gemerkt, schätzt, denn die Zahl der nachgewiesenen Hitztoten durch Hitzeschlag etc liegt bei rund 19. Bei den geschätzten 4.500 Hitzetoten des RKI ist jedoch unklar, ob hier nicht andere Faktoren außer Acht gelassen wurden: Denn noch ein Jahr zuvor waren es lediglich 1.600 "Hitzetote" gewesen. So ist auch das ISGlobal ähnlich wie das RKI vorgegangen und hat bei der Auswertung der Daten zu Todesfällen den Vergleich zwischen heißen und weniger heißen Sommern bemüht. Sterben in Wochen mit hohen Temperaturen mehr Menschen als in vergleichbaren Wochen in anderen Jahren, dann wird diese Übersterblichkeit als hitzebezogen angenommen. Ganz egal, welche Vorerkrankungen oder änhliches noch eine Rolle spielen.

Manipulation wie bei Corona

Das Spiel kennt man bereits aus Corona-Zeiten, wo die Frage "mit" oder "an" Corona verstorben oder "mit" oder "wegen" Corona auf der Intensivstation völlig ignoriert wurde. Die Zahlen wurden in einen Topf geworfen um möglichst hoch zu erscheinen und das Narrativ der Todesseuche zu bedienen und die Einschränkung der Grund- und Freiheitsrechte zu rechtfertigen. Im Gegenzug wird bei möglichen Impfschäden hingegen penible jede mögliche Vorerkrankung oder unglückliche Disposition aufgelistet und als Ausschlussgrund für eine Folge der Corona-Impfung angeführt.

Wie viel Grad dürfen es sein?

Gefragt, wie die Unterschiede bei den "Hitzetoten" zustande kommen könnten, erklärte Matthias an der Heiden vom Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin auf Nachfrage der Tagesschau - wo man dieses nicht unwesentliche Detail im allerletzten Absatz versteckt - dass die Berechnungen der Studie aus Bacelona zwar "auf einer soliden Basis" stünden, aber... Ja, aber, denn der Unterschied zwischen den geschätzten 4.500 Opfern der Hitze und den 8.173 Todesfällen in der Studie hängen mit der unterschiedlichen Definition von "Hitze" zusammen. "Während das Team um Ballester eine Wohlfühltemperatur (thermisches Optimum) bei einem Wochenmittelwert von 17 bis 19 Grad annimmt, liegt diese in der RKI-Studie bei 20 Grad". Eine Höchsttemperatur, die an vielen Sommertagen überschritten wird, auch schon vor Entdeckung des Klimawandels. Auch wenn die Sommermitteltemperatur in Deutschland 2022 etwa 19,2 Grad betrug.

Planübererfüllung für Lauterbach

Lauterbach hat mit seinem Hitzplan aber noch Luft nach oben. Wenn er eine Studie findet, die das thermische Optimum vielleicht bei 15 Grad Celsius annimmt und somit rein rechnerisch noch mehr Menschen an "Hitze" sterben, kann er im Gegenzug noch viel mehr Menschenleben retten. Vorgesehen sind im nun verabschiedeten Nationalen Hitzeschutzplan jedenfalls Hitzelockdowns, also dass bei großer Hitze auch Veranstaltungen abgesagt werden können. Daneben hält Lauterbach aber auch Tipps bereit, unter anderem: ausreichend Wasser trinken, im Schatten bleiben, leichte Kost essen, Wohnung kühl halten, Anstrengung vermeiden, auf sich und Andere achten.

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