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Wasser predigen, Wein trinken

Energiekosten: Gewesslers 'Spartipps' gelten offenbar nicht für grüne Ministerien

Politik
Gewessler: BMF/Wenzel, CC BY 2.0, Flickr; Frau: Freepik; Komposition: Der Status.

Energie einsparen lautete und lautet die Devise. Denn nur so könne man den Russen Einhalt gebieten und dafür sorgen, dass Europa weiter frei bliebe. Dazu ließen sich die grüne Umweltministerin Leonore Gewessler und ihre Regierungskollegen auch zu einer Reihe "Ratschläge" an das gemeine Volk herab. Deckel auf den Topf, weniger heizen oder kalt duschen. Doch in den eigenen Ministerien nahm man es mit dem Sparen offenbar weniger genau, wie Kostenaufstellungen zeigen.

Es ist doch immer wieder schön, wenn man einfach das Budget erhöhen kann, um den Teuerungen Paroli zu bieten. Während die Bürger zum Sparen angehalten werden und auch bei den Lohnverhandlungen gefälligst Zurückhaltung geübt werden soll - sonst könnte die Inflation ja noch befeuert werden - heizt man bei der Regierung selbst kräftig ein, während der Bürger auch mit Energie sparsam umgehen soll und gezwungener Maßen auch muss, angesichts der Preise. In den Ministerbüros scheint es aber im Sommer angenehm kühl und im Winter deutlich über den sonst verordneten 18 Grad warm gewesen zu sein.

69 Millionen mehr für Energie

Denn im aktuellen Budgetentwurf genehmigt man sich für die Spitzen der Republik eine ordentliche Erhöhung für die Energiekosten. So sind für nächstes Jahr in den Ministerien sowie im Parlament und der Präsidentschaftskanzlei  244,7 Millionen Euro für Strom, Wärme und Gas vorgesehen. Das sind rund 69 Millionen oder auch 39 Prozent mehr als 2023. Und im Vergleich zum Jahr 2022 beträgt die Steigerung sogar 52,8 Prozent.

Dies könnte man natürlich mit den allgemein gestiegenen Energiepreisen argumentieren, wären da nicht einige Ministerien, die einen geradezu exorbitanten Anstieg zu verzeichnen haben. Das lässt den Gedanken aufkommen, man predigte dem Bürger Sparsamkeit (Wasser) und gönnte sich selbst den Wein bzw. heizte und kühlte wie immer drauf los.

Grüne Ministerien mit Kostenrekorden

Auffällig sind dabei vor allem die grünen Ressorts. Im Gesundheits- und Sozialministerium des grünen Ministers Johannes Rauch legt man um 57 Prozent bei den Energiekosten zu - im Vergleich zu 2022 sind es gar 171 Prozent. Im Justizministerium von Alma Zadic sind es immerhin noch 90 Prozent. Im Klima- und Energieministerium von Leonore Gewessler sollen zwar von 2023 auf 2024 rund 23 Prozent gespart werden, im Vergleich zu 2022 verzeichnet man aber auch ein sattes Plus von 101 Prozent bei den Energiekosten. Und auch im Ressort Öffentlicher Dienst und Sport von Vizekanzler Werner Kogler scheint man weniger Wert auf Bewegung - die ja bekanntlich warm machen soll zu legen - denn hier verteuerte sich der Energieverbrauch auch um 141 Prozent.

Wieso nicht den Gürtel enger schnallen?

Auch ÖVP-Bundeskanzler Karl Nehammer hat es gern warm. Am Ballhausplatz verteuern sich Heizung und Strom um 82 Prozent auf 4 Millionen Euro. Den geringsten Anstieg bei den Kosten verzeichnete die Präsidentschaftskanzlei von Alexander van der Bellen mit 11 Prozent. Und im Bereich Fremdenwesen und Wissenschaft und Forschung konnte man sogar 22 bzw. 56 Prozent einsparen. Eine wirkliche Vorbildwirkung der Regierung sieht anders aus.

Zumal auch interessant wäre, ob die steigenden Energiekosten in den Ministerien durch Einsparungen an anderer Stelle kompensiert werden oder ob man einfach das Steuersäckel mehr strapaziert. Eine Möglichkeit, die die Bürger, die die Früchte der Chaospolitik der Regierung ernten, nicht haben. Die Energiesprecherin der NEOS, Karin Doppelbauer, kündigte zumindest schon Parlamentarische Anfragen an, um zu eruieren, inwieweit die Ministerien denn überhaupt Energieverbrauchsziele umsetzen.

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