Aufregung im Netz: Verbotener IS-Gruß im Kampf gegen Waldhäusl?
Die Dauer-Empörung über den niederösterreichischen Asyl-Landesrat Gottfried Waldhäusl reißt nicht ab. Ob Politiker oder die sogenannte "Zivilgesellschaft", alle nutzen die Möglichkeit, sich in Erinnerung zu bringen und auf die Seite der "Guten" zu stellen. Allerdings sorgten einige Gesten auf Fotos für Besorgnis, denn sie könnten nach Befürchtung von Kritikern den verbotenen Gruß der islamistischen Terror-Organisation "Islamischer Staat" (IS) darstellen.
Wirbel um umstrittenen Fingerzeig
Seit Tagen toben Systemparteien, Einheitsmedien und die sogenannte "Zivilgesellschaft". Auslöser war die Antwort von FPÖ-Politiker Waldhäusl auf die Frage einer Schülerin aus einer Klasse mit 100% Migranten-Anteil. Dieser befand, dass im Falle einer Schließung der EU-Außengrenzen bereits vor Jahrzehnten "Wien noch Wien" wäre. Es folgte ein Shitstorm auf allen Kanälen, die "Berufsempörten" ließen ihrem Unmut freien Lauf - Der Status berichtete. Aber auch einige Polit-Darsteller sahen eben eine billige Gelegenheit, um politisches Kleingeld zu waschen.
So lud Wiens Bürgermeister Michael Ludwig besagte Schulklasse aus der "Puls4"-Diskussion ins Wiener Rathaus ein. Ob sie da auch mit dem Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko telefonierte, so wie weiland Ludwig, ist nicht bekannt. Einer, der sich auch der Öffentlichkeit präsentieren und den Vorfall kommentieren musste, war Ali Mahlodji. Der Co-Gründer von "Whatchado", der auch europäischer Jugendbotschafter, "Zukunftsforscher" und Diversity Experte ist, postete ein Bild, welches allerdings für etwas Verwirrung sorgte.
Lieber Herr #Waldhaeusl , liebe Grüße von ihren Lieblingswiener:innen. Ihr Ali pic.twitter.com/gGvRKpcrfg
— Ali Mahlodji (@AliMahlodji) February 1, 2023
Denn einige der abgebildeten Personen hielten nicht den Zeige- und Mittelfinger nach oben, sondern nur den ausgestreckten Mittelfinger. Und dies ist, wie einige Nutzer bemerkten, der Gruß des IS (Islamischen Staates) und dieser fällt unter das Symbole-Gesetz und ist damit verboten.
Zeigen einige da den IS Gruß? pic.twitter.com/mMTblvrT5Q
— KvlturBanause (@kvlturbanause) February 2, 2023
Die Antwort des 2012 vom damaligen Staatssekretär Sebastian Kurz zum Österreichischen Integrationsbotschafter ernannten Ali Mahlodji kam prompt und viel denkbar knapp aus:
nö
— Ali Mahlodji (@AliMahlodji) February 2, 2023
Erst als weitere Nutzer nachhakten und sich nicht mit abwimmeln zufriedengaben...
Sehe mindestens 2 die den IS gruß zeigen
— Darth Pain (@darth_pain) February 2, 2023
...folgte dann eine weitere Erklärung...
Wenn das das einzige ist, was du in dem Bild siehst, dann wird das wohl deine Kernaussage vom Foto sein. Ein Finger herzeigen heißt übrigens im Rap und HipHop auch einfach „Nummer 1“
— Ali Mahlodji (@AliMahlodji) February 2, 2023
Zeichen und Symbole
Dabei ist es oft wirklich nicht einfach. Denn am Düsseldorfer Flughafen wurden erst im Sommer vergangenen Jahres drei Mitarbeiter entlassen, weil sie den verbotenen Gruß der Terror-Organisation Islamischer Staat zeigten. Und auch der Berlin-Attentäter Anis Amri zeigte immer wieder vor und selbst nach seiner schrecklichen Tat am Weihnachtsmarkt den erhobenen Zeigefinger. Auch in New York sorgte das Symbol bereits in der Vergangenheit für Skepsis.
Und es wäre nicht das erste Mal, dass "Fingerakrobatik" bei Migranten-Kindern in Wien für Aufregung sorgt. Im Jahr 2018 berichtete das "Freilich"-Magazin über mutmaßliche Sympathisanten der türkisch-nationalistischen "Grauen Wölfe", die Kinder in Wiener Kampfsportschulen unterrichteten. Dabei tauchte ein Bild auf, auf welchem einige Kinder den "Wolfsgruß" der Organisation verwendeten - und weitere Kinder einen erhobenen Zeigefinger zeigten, der an den IS-Gruß erinnert. Hat Wien ein Islamismus-Problem?
Grüne mit IS-Gruß?
Ebenfalls mit erhobenem Zeigefinger wurde auch die grüne Nationalratsabgeordnete Barbara Neßler ertappt. Zusammen mit ihrer Kollegin Ewa Ernst-Dziedzic, welche die Schulklasse eingeladen hatte, führte sie diese durch das Parlament.
Wir alle sind Wien, wir alle sind Österreich. Heute ist die Schulklasse aus Favoriten im @OeParl zu Besuch. @puls24news @puls4 #Waldhäusl pic.twitter.com/oThnqGRUwC
— Ewa Ernst-Dziedzic (@dziedzic_ewa) February 2, 2023
Wobei auch besonders viel Wert darauf gelegt wurde, dass die Schüler auf den Plätzen der FPÖ-Abgeordneten Platz nahmen...
Nach Waldhäusl-Eklat: Abgeordnete der Grünen luden die Wiener Schulklasse am Donnerstag ins Parlament ein. Und die besetzte prompt die Plätze der FPÖ. https://t.co/C85knGq1z8 pic.twitter.com/aW12BtL9lG
— Kronen Zeitung (@krone_at) February 2, 2023