WEF: Afrikaner als globales 'Humankapital', Konzerne sollen Afrika aufkaufen
Es gibt viele gute Gründe, auf einen Aufschwung des schwarzen Kontinents zu setzen. Darunter findet sich auch die Hoffnung auf ein Ende der Massen-Migration, wenn Afrikaner seltener das Bedürfnis haben, anderswo ein besseres Leben zu suchen. Und üblicherweise soll "Hilfe vor Ort" auch eine Selbsthilfe für den Aufbau darstellen. Für die Globalisten schaut es allerdings anders aus: Für sie ist ein Kontinent voller Entwicklungsländer ein perfekter Ort für milliardenschwere Investitionen - und seine wachsende Bevölkerung das "Humankapital", welches die Billiglöhner der Zukunft in aller Welt ausmacht.
Der Wolf im Wohltäter-Schafspelz
Für den jüngsten WEF-Blogartikel zeichnet ein Cambridge-Professor verantwortlich, das Schriftstück ist aus dem Tätigkeitsbereich des WEF-"Zentrums für die neue Wirtschaft und Gesellschaft". Und der Autor verhehlt schon zu Beginn des Artikels nicht, worum es geht: "Afrika könnte in den nächsten 30 Jahren die Hälfte der neuen Arbeitskräfte für die Welt stellen. Daher ist der Zugang zu Bildung am Kontinent auch global von Bedeutung." Dies müsse mit "neuer Technologie" kombiniert werden. Und: Je mehr Regierungen, NGOs & Co. in Afrika investieren, auch ins Bildungssystem, desto eher werde dies "Innovation und Wohlstand rund um die Welt fördern".
Es ist der klassische Wolf im Schafspelz: Wenn es eines gibt, das Menschen auf beiden Seiten des traditionellen politischen Spektrums vereint, ist es der Wunsch, die Ursachen für die massenhafte Auswanderung aus Afrika zu bekämpfen. Logisch ist dabei, dass "Hilfe vor Ort" hier zentral ist - und der Aufbau in Entwicklungsländern nur dann beschleunigt werden kann, wenn es dort auch die entsprechenden Möglichkeiten gibt. Daher ist es selbstredend ebenso logisch, dass Schulen & Universitäten eine zentrale Rolle dabei spielen.
Übliche Verdächtige haben Finger im Spiel
Idealerweise kann mittelfristig eine solche Ausbildung im eigenen Land stattfinden und die Afrikaner schaffen sich ihren eigenen Wohlstand. Doch die Akteure hinter solchen Initiativen machen hellhörig: Bill & Melinda Gates, Pierre Omidyar, Mark Zuckerberg, Hedgefond-Mogul Bill Ackman, die Europäische Investmentbank, die Weltbank. Quasi das "Who is Who" des globalistischen Großkapitals. Und immer ist alles eingebettet in die 17 UN-"Nachhaltigkeitsziele" (SDGs), die als Motor der globalen "Transformation" dienen sollen. Und das WEF hält seit Jahrzehnten sogar einen eigenen regelmäßigen Afrika-Gipfel ab, um seine "folgenreichen" Pläne zu forcieren.
#Africa could provide the majority of the world’s new workers within the next 30 years. However, a focus on the continent's education system is essential.
— World Economic Forum (@wef) February 1, 2024
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Sie wollen den Kontinent kontrollieren
Hilfe durch Bildung: So weit die graue Theorie, doch darum geht es den Eliten nicht. Denn für sie zählen nicht die Menschen und ihre Verwurzelung. Für sie gibt es zwei Hauptgründe, um die Entwicklung in Afrika zu fördern: Die Schaffung von freiem "Humankapital", das man nach Gutdünken über den Globus bewegen kann. Und Investitionsmöglichkeiten für Regierungen, Großkonzerne und privat-öffentliche Partnerschaften, die Schwellen- und Entwicklungsländer zum eigenen Profit aufkaufen. Zudem sieht man darin die Gelegenheit, den ganzen schwarzen Kontinent ebenfalls vollständig zu digitalisieren und die eigene Agenda dort voranzutreiben.
Ein Beispiel dieser Denkweise demonstrierte bereits kürzlich beim WEF-Gipfel in Davos Königin Máxima, Gattin des holländischen Monarchen. Sie sprach von der Möglichkeit, in ganz Afrika digitale ID-Systeme einzuführen. Verkauft als Entwicklungshilfe, soll man darüber aber auch den Zugang zu Finanzdienstleistungen und zum Bildungssystem steuern. Auch die Überprüfung des Impfstatus der Bürger wird so möglich. Entsprechende Pilotprojekte gibt es bereits: In Äthiopien ist nun für die Eröffnung eines Bankkontos ein biometrischer Augen-Scan nötig. Und in Nigeria will man die Mobiltelefone aller Bürger sperren, die sich nicht ins System der staatlichen Digital-ID einfügen.
Westliche Firmen wollen Afrika aufkaufen
Ähnlich verschleiert kommt die Forderung des WEF-Blogautors daher: "Internationale Zusammenarbeit und Investitionen sind notwendig, um Afrikas Potenzial zu realisieren [...] Jene von uns, die im globalen Bildungssystem arbeiten sollten - gemeinsam mit Regierungen, NGOs, Philanthropen und Investoren, das Bildungsthema in Afrika ernst nehmen. Wir müssen in größeren Zielen denken." Als positives Beispiel nannte er dabei den "UK-African Investment Summit 2024", den Premierminister Rishi Sunak - ebenfalls WEF-Jünger - im April abhalten will.
Dieser habe "das Ziel, Talente im Finanz- und Tech-Sektor und weibliche Gründer" zu fördern und "Arbeitsplätze und Wachstum" zu erschaffen. Es gehe dabei darum, "beidseitig nützliche große Investments in afrikanischen Ländern zu tätigen". Hört sich gut an, hat aber einen Haken: Dabei sollen 6,5 Mrd. britische Pfund locker gemacht werden. Allerdings nicht, um tatsächlich afrikanische Firmen zu stärken. Sondern, damit britische und andere westliche Firmen sich dort ansiedeln und mit billigen Arbeitskräften vor Ort die Länder aufkaufen.
Kaum Investitionen für örtliche Firmen
So soll sich ein schottischer Konzern den Energiebedarf in der Elfenbeinküste stärken. Der Flugzeughersteller Airbus will zusätzliche Flugzeuge in Ägypten verkaufen. Ein britisches Konglomerat will weitere Millionen investieren, um Öl- und Gasvorkommen in Tunesien auszubeuten. Ein amerikanisch-britischer Ölkonzern will ähnliches um über 300 Mio. Pfund in Mosambik tun, ein weiterer britischer Energiekonzern ähnlich viel in die Gas-Ausbeutung in Nigeria. Auch den Abbau der Bodenschätze in Äthiopien soll eine britische Firma erledigen - Investitionsvolumen: 224 Mio. Pfund.
Gleich mehr als 3 Mrd. will der kanadische Infrastrukturkonzern Bombardier in Ägypten ausgeben. Auch der Pharmakonzern GSK sieht im nordafrikanischen Land eine Investitionschance. Die britische Niederlassung eines multinationalen Baukonzerns möchte indes gleich mehrere große Projekte in Ghana realisieren. Ein weiterer englischer Baukonzern will gleich einen ganzen Industriekomplex in Uganda bauen. Afrikanische Firmen kommen kaum zum Zug. Zwar ist die Firma, welche Solarkraftwerke um 80 Mio. Pfund in Uganda bauen will, auf dem Papier eine afrikanische Firma. In Wahrheit ist sie das Tochter-Unternehmens eines deutschen Energie-Konglomerats.
Afrika als "Great Reset"-Testlabor?
Es geht also dezidiert um keine "Hilfe zur Selbsthilfe", sondern die letzte Möglichkeit für die Eliten-Konzerne, noch einen Fuß in aufstrebende Märkte zu bekommen. Jene Leute, welche die Globalisten dann nicht als "geregelte Fachkräfte-Migration" nach Europa ansiedeln, sollen als billiges "Humankapital" vor Ort die Drecksarbeit erledigen. Diese Wortwahl ist keine gehässige Interpretation: So schrieb das WEF bereits 2017 in einem Bericht: "Heute ist Afrika südlich der Sahara weit weg davon, optimalen Nutzen von seinem 'Humankapital' zu machen und ist schlecht auf die vorausstehenden Störwellen am Arbeitsmarkt durch die Vierte Industrielle Revolution vorbereitet."
Da das WEF eines der treibenden Kräfte dieses Umsturzes der Wirtschaft ist, empfahl man schon damals eine Ausbildungsoffensive - vor allem, um Afrika zum Testlabor für Big-Tech-Ventures sowie eine "ökologisch nachhaltige" Wirtschaft zu machen. Oder wie das WEF wortwörtlich schreibt: "Investitionen in das Humankapital soll nicht nur die heute notwendigen Fertigkeiten entwickeln, sondern auch die Fertigkeiten ankurbeln, welche für eine Kollaboration zum Vorantreiben der Vierten Industriellen Revolution vonnöten sind." Detail am Rande: Etwa das österreichische Außenministerium koppelt Entwicklungshilfe bereits an die 17 "Nachhaltigkeitsziele" (SDGs) der UN-Agenda 2030.
Grinsegesicht zum weltweiten Lohndumping
Und damit ist eben nicht nur die Arbeitskraft vor Ort gedacht: Im Jahr 2019 erklärte das WEF, dass Kenia das Land mit dem besten "Humankapital" sei. Dies veranlasste den damaligen Präsidenten William Ruto zu folgender Aussage: "Wenn ihr nach Leuten sucht, die für euren Konzern arbeiten sollen [...] ihr findet sie in Kenia." Der Politiker sprach dabei zwar vor allem von Bankiers und Ingenieuren, doch die Realität zeichnet anderes vor.
Gut ausgebildete Leute sollen den billigen Lohnsklaven im Niedriglohnland für globalistische Konzerne geben. Und schlecht ausgebildete Leute eben die Billiglohn-Hilfsarbeiter in Europa. Für die Eliten gibt's keine Kulturen und Menschen, die in ihrer Heimat am besten gedeihen, sondern nur "Humankapital", das man wie Schachfiguren über den Globus verschieben kann. Wenn man sich nach der Nummer dann öffentlich als "Menschenfreund" und "Wohltäter" verkaufen kann, umso praktischer.
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