Gaskrise in Österreich

Gericht: OMV darf Russen-Gas nicht bezahlen - sofort schnellen Preise in die Höhe

Wirtschaft
Bild: Freepik

Wird jetzt der Ausstieg aus russischem Gas unfreiwilliger als gedacht vollzogen? Aufgrund eines Gerichtsverfahrens warnte nun die OMV in einer Aussendung, dass aufgrund von Zwangsvollstreckungen die Gazprom ihre Gaslieferungen nach Österreich schon recht bald einstellen könnte. Sofort schnellsten die Gaspreise in die Höhe. Dabei ist der Markt ohnehin schon angespannt, da ab 2025 die Ukraine kein Gas mehr durchleiten will.

Russisches Gas ist nicht so schnell und einfach zu ersetzen, wie es die Politik den Bürgern weismachen möchte. Zumindest nicht zu einem günstigen Preis. Dennoch will man, nach dem Willen der schwarztürkis-grünen Bundesregierung lieber gestern als morgen kein Gas mehr aus Russland beziehen. Woher für den Bürger bezahlbare Alternativen kommen sollen, scheint dabei zweitrangig. Nun ließ die OMV mit einer Meldungen aufhorchen. Der Ausstieg könnte offenbar schneller von statten gehen als erwartet - allerdings nicht ganz freiwillig.

Zwangsvollstreckung und Lieferstopp

Und in der Aussendung, die mit wenig relevanten Informationen, wohl aufgrund des laufenden Verfahrens herausrückt, heißt es gleich zu Beginn: "Die OMV ist in ihrer Rolle als führendes Gasvermarktungs- und -handelsunternehmen dazu verpflichtet, den Energiemarkt mittels einer Urgent Market Message über alle Maßnahmen zu informieren, die ihre Fähigkeit, Gas von ihren Lieferanten zu erhalten, beeinträchtigen könnten."

Und diese Beeinträchtigung besteht darin, dass ein ausländischen Gericht aufgrund einer Klage eines großen ausländischen Energieunternehmens die OMV Gas Marketing & Trading GmbH (OGMT) ein Urteil erwirkt hat, durch welches Zahlungen der OMV an Gazprom eingefroren und an eben jenes Energieunternehmen weiterzuleiten seien - vorausgesetzt, das Urteil würde vollstreckt. Dies würde dann in weiterer Folge aufgrund von Nichtzahlungen wohl zu einem Lieferstopp von Seiten Gazproms führen.

Gas ja, aber zu welchem Preis?

Doch die OMV beruhigt, es sei alles nicht so wild. Denn, so heißt es in der Aussendung weiter: "In einem solchen Szenario wäre OGMT aufgrund ihrer umfangreichen Diversifizierungsbemühungen der letzten Jahre jedenfalls in der Lage, ihre Vertragskunden mit Gas aus alternativen, nicht-russischen Quellen zu versorgen."

Fraglich ist allerdings, zu welchem Preis. Denn bereits aufgrund des bevorstehenden Lieferstopps ab 2025 - dann enden die Transitverträge mit der Ukraine und das Land will auch europäischen Anbietern nicht erlauben, Transitverträge abzuschließen, um Gas aus Russland zu beziehen - stiegen die Großhandelspreise für Erdgas zuletzt wieder an.

Hohes Preisniveau könnte bleiben

"Die Märkte sind sehr nervös", erklärte der Energieexperte und ehemaliger Chef der E-Control Walter Boltz gegenüber Medien und fährt fort: "Die Großhandelspreise sind teilweise schon etwa 20 Prozent höher als noch vor einigen Tagen. Man muss aber abwarten, ob das Preisniveau nachhaltig höher bleibt." Und auch Johannes Mayer von der E-Control macht auf neuerlich steigende Preise aufgrund der Ukraine und ihrer Politik aufmerksam: "Ab Jänner 2025 wird fast sicher kein Gas mehr über die Ukraine transportiert, das sagt auch die Ukraine selbst. Deswegen steigen die Preise bereits seit einigen Wochen."

Der jetzige Fall mit der OMV und Gazprom sorge allerdings für eine zusätzliche Verunsicherung des Marktes. "Jetzt denken sich die Händler, das ist eine neue riskante Wendung und die Preise steigen weiter", so Mayer. Und nicht nur da, denn es zieht auch steigende Preise in anderen Bereichen nach sich.

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