Hurra, die Butter ist alle...

Inflation: Krankenhaus streicht Patienten die Butter vom Brot

Wirtschaft
Inflation: Freepik; Weißbrot/Butter: Like_the_Grand_Canyon, Flickr, CC BY-NC 2.0; Komposition: Der Status.

Die extrem hohe Inflation wird in immer mehr Bereichen zum Problem. So auch zunehmend im auf Gewinn ausgerichteten Gesundheitssystem. Deshalb streicht nun ein Hamburger Krankenhaus für Kassenpatienten im wahrsten Sinne des Wortes die Butter vom Brot. Fortan gibt es nur mehr Margarine, es sei denn, man ist Privatpatient. Dadurch spart die Klinik nach eigenen Angaben 330.000 Euro im Jahr.

Ein einem der angeblich reichsten Ländern der Welt wird nun Krankenhauspatienten die Butter vom Brot gestrichen. Zuerst berichtete das "Hamburger Abendblatt" über den Vorfall, der sich in der gleichnamigen Stadt erreignet. Denn durch den enormen Kostendruck, den die Inflation verursacht, sieht sich der Betreiber der Hamburger Asklepios-Kliniken gezwungen, bei der Patientenkost zu sparen. Nur noch Privatpatienten bekommen nun die bisher übliche Joghurt-Butter serviert, der Rest muss mit Margarine vorlieb nehmen.

Notwendige Einsparungen?

Mit dieser Maßnahme will der Krankenhaus-Konzern bis zu 330.000 Euro im Jahr einsparen. Dies sei nötig, so berichtet der Sprecher der Asklepios-Kliniken Mathias Eberenz, weil sich der Einkaufspreis für die Joghurt-Butter in der vergangenen Zeit mehr als verdoppelt habe.  "Die Einsparungen sind angesichts der gestiegenen Einkaufs-, Logistik- und Personalkosten in der für die Speisenversorgung zuständigen Tochtergesellschaft unvermeidlich", so Eberenz gegenüber ntv.de, aber den Krankenhäusern gehe es da nicht besser als anderen Branchen oder den Privathaushalten. Und die gestiegenen Preise hätten allein bei der Nahrungsmittelversorgung für die Patienten immens erhöht. Bisher habe sich aber noch niemand über die Umstellung beschwert. Dass Privatpatienten weiterhin Butter statt Margarine erhalten, sei allein vertraglichen Regelungen geschuldet.

Einer der größten Klinikbetreiber

Die Asklepios-Gruppe mit Sitz in Hamburg ist einer der größten Klinikbetreiber Deutschlands. Sie betreibt nicht nur 36 Krankenhäuser in 14 Bundesländern, auch mehrere Fachkliniken, Reha-Kliniken, medizinische Versorgungszentren aber auch Gewerbeimmobilien und Luxushotels gehören der Gruppe. Dabei profitiert die Gruppe von Privatisierungen im Gesundheitsbereich, indem sie Krankenhäuser aufkauft. 2016 widmete der "Spiegel" der Klinikgruppe einen größeren Artikel, in welchem er ihr Gewinnsucht und Renditetreiberei vorwarf. Und auch 2020 war die Asklepios-Gruppe in den Medien, damals wollte man eine Pflegerin kündigen, die in der Öffentlichkeit die Arbeitsbedingungen kritisiert hatte.

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