Sekte mit besten Polit-Verbindungen

Tumult in Synagoge: Verstörender Tunnel-Fund in New York wirft Fragen auf

Welt
Screenshots (3): Twitter/X ; Komposition: Der Status.

Über diesen Vorfall diskutiert das Netz seit Bekanntwerden der Vorwürfe am Dienstag. In der Synagoge der ebenso radikalen wie einflussreichen orthodoxen Endzeit-Sekte "Chabad-Lubawitsch" im jüdisch geprägten New Yorker Stadtteil "Crown Heights" (Stadtbezirk Brooklyn) kam es zu wüsten Ausschreitungen, als Behörden einen illegalen Tunnelbau unterbinden wollten. Der Zweck des Bauwerks ist ungewiss, es bestehen mehrere Theorien. Besonders für Wirbel im Netz sorgt der Fund eines Kinder-Hochstuhls sowie einer offenbar blutbefleckten Matratze. Alarmierend: In der Glaubensgemeinde gibt es eine düstere Geschichte mit Kindesmissbrauchs-Fällen.

Wirbel um Tunnelbau unter Synagoge

Offiziell soll der Tunnelbau die Folge eines Streits zwischen den Älteren und "radikalen jugendlichen Studenten" der Glaubensgemeinde sein. Die "Lubawitscher" in Brooklyn gelten als einige der wichtigsten chasidische Gruppen, anders als andere orthodoxe Gruppen ist die dynastische Endzeitsekte teils zionistisch ausgerichtet. Weltweit gehören ihr etwa 95.000 Juden an; nach einiger Missionsarbeit in der großen jüdischen Gemeinde in der größten US-Stadt zählt alleine die dortige Gemeinde über 12.000 Gläubige. Herzstück ist das nach seiner Adresse (770 Eastern Parkway) im Volksmund als "770" benannte Welthauptquartier, unter dem der Tunnelbau entdeckt wurde.

Nicht nur Palästinenser graben Tunnel: Seit Bekanntwerden der Tumulte und dem Auftauchen erster Videos wurden mehrere Theorien in Umlauf gebracht. Manche davon vergleichsweise harmlos, wie die Möglichkeit, dass die Gläubigen so während der Corona-Lockdowns heimlich in die Synagoge konnten. Andere bereits etwas spannender: So soll eine Verbindung vom Gotteshaus zu einer ehemaligen Mikwe (eine Art rituelles jüdisches Badehaus) bestanden haben, behauptete eine eng mit der Chabad-Sekte verbundene Nachrichtenseite, die früh Bildmaterial zur Verfügung stellte. Darüber, ob diese einst von Männern oder Frauen genutzt wurde, widersprechen sich die Quellen.

Aufregung um Kinderstuhl & Matratze

In sozialen Medien kamen allerdings schon bald andere Theorien auf: Nämlich jene, dass Kinder in die Tunnel verschleppt worden sein könnten. Als Indiz wurden hierfür mehrere Anhaltspunkte genannt. So zeigt ein Video, das aus dem Tunnelsystem stammt, einen Kinder-Hochstuhl sowie eine blutige Matratze. Andere Beobachter verwiesen auf den Umstand, dass sich das regionale Jüdische Kindermuseum auf der anderen Straßenseite befindet. Als Indiz dient eine mit Hut bekleidete Person, die vor dem Haus aus einem Gitter am Boden steigt.

Unterstützung für die These scheint sich auf den ersten Blick auf der Landkarte zu finden: Die Synagoge befindet sich direkt neben dem Welthauptquartier und schließt direkt an eine Kreuzung an. Das Museum wiederum ist das Eckhaus direkt nach der Kreuzung. Dafür scheinen die Berichte über die kolportierte Größe des Tunnelsystems (50 Fuß, also etwa 16 Meter), zwar nicht auszureichen. Sehr wohl wäre der angebliche Tunnel-Ausgang direkt gegenüber seinem Eingang allerdings eine logistische Abkürzung, sollte man wirklich junge Personen am offiziellen Synagogen-Eingang vorbei schmuggeln wollen. 

Kindesmissbrauch-Vorwürfe in Chabad-Sekte

Die Kindesmissbrauch-These steht also auf denkbar tönernen Füßen, und es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis die üblichen Verdächtigen in der Mainstream-Presse ihren Anhängern die Anknüpfung an antisemitische Ritualopferlegenden aus dem Mittelalter unterstellen. Tatsächlich aber sind die Mutmaßungen nicht so weit hergeholt, wie man annehmen würde: Denn eine Israelin behauptet, dass jener Jude, der die berühmte Menorah (Chanukkah-Leuchter) für "770" herstellte, ein gewisser Hirschel Pekkar, sie in ihrer Kindheit sexuell missbraucht haben soll. Die interne Gerichtsbarkeit der Rabbiner habe ihr damals keine Gerechtigkeit zuteil werden lassen.

Auch andere Indizien lassen darauf schließen, dass sich Pädophile innerhalb der Chabad-Sekte bewegen. Denn der Gründer des Portals "Jewish Community Watch", Meyer Seewald, ist der Sohn einer Familie, die dort zum Gottesdienst ging. Er startete das Portal, das jüdische Kinderschänder auf einer "Wall of Shame" mitsamt ihres Namens anprangert, nachdem zwei Freunde ihm ihre Leidensgeschichte anvertrauten. Sie seien im Zuge von Jugendprogrammen der Gemeinde missbraucht worden. Ein Koordinator des Programms wurde zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Dutzende Missbrauchsfälle im Umfeld der Chabad-Gemeinde kamen binnen weniger Jahre zur Anzeige. 

Systemischer Missbrauch unter Orthodoxen?

Inwieweit solche Fälle innerhalb der Glaubensgemeinde systemisch vorkommen, lässt sich zwar angesichts der Größe der Gemeinde schwer eruieren. Nuchem Rosenberg, ein Rabbiner einer konkurrierenden chasidischen Dynastie in Brooklyn sprach jedoch einst von einem regelrechten "Kindervergewaltigungs-Fließband" in orthodoxen Kreisen in der Stadt. Die Mehrheit der jungen Männer in den chasidischen Gemeinden müsse solche traumatischen Erfahrungen über sich ergehen lassen: "Nach anekdotischer Evidenz zu urteilen, sprechen wir von über 50 Prozent. Es ist fast wie ein Übergangsritus ins Erwachsenwerden."

Rosenberg sprach von einer hohen Dunkelziffer, viele Rabbiner würden den Anschuldigungen nicht nachgehen und die Schande in ihren Reihen vertuschen. Wer die Stimme erhebe, riskiere oft seinen Ruf innerhalb der Glaubensgemeinde. Und diese Vertuschung sei definitiv systematisch: "Als wäre nicht der Missbrauch die größte Sünde, sondern über den Missbrauch zu sprechen. Kinder und Eltern, die sich aus der Deckung wagen, um sich zu beschweren, werden vernichtet."

Unterstützung für Epstein-Vertraute Maxwell

Es ist nicht die einzige schiefe Optik: So steht die jüdische Gefangenenhilfe-Organisation "Reaching Out", die unter anderem Ghislaine Maxwell, die Vertraute und mutmaßliche Komplizin des verurteilten Sexualstraftäters Jeffrey Epstein, betreute, in einem Näheverhältnis zur "Chabad Lubawitsch"-Gemeinde. Epstein wiederum kam im Jahr 2019 unter fragwürdigen Umständen in seiner Gefängniszelle zu Tode, viele kritische Stimmen zweifeln an der offiziellen Suizid-Version.

Befeuert wurden die Spekulationen über sein Ableben etwa durch fehlende Bilder der Überwachungskamera zum Todeszeitpunkt, sowie durch die große Anzahl hochrangiger Persönlichkeiten, die mit Epsteins "Lolita-Express" auf dessen Privatinsel flogen, um dort mit jungen Frauen und jugendlichen Mädchen zu verkehren. Passagiere im Epstein-Jet waren unter anderem Prinz Andrew, Ex-Präsident Bill Clinton und Muster-Globalist Bill Gates, dessen Frau sich wegen seiner Epstein-Nähe von ihm trennte.

Sekte umgarnt Präsidenten im In- & Ausland

Unabhängig davon unterhält auch die Chabad-Sekte eine gute Vernetzung mit der hohen Politik. So sind Treffen ihrer hochrangigen Vertreter etwa mit den US-Präsidenten Ronald Reagan, Bill Clinton, Barack Obama und sogar Donald Trump bekannt. Der neue argentinische Präsident Javier Milei, der bereits mehrfach bekundete, am Liebsten zum Judentum konvertieren zu wollen, besuchte bei seinem ersten Amerika-Trip als Staatschef in New York auch das Grab des früheren Chabad-Lubawitsch-Rabbiners Menachem Mendel Schneerson, der die Gruppe von 1950 bis 1994 leitete und zu ihrer heutigen Größe verhalf.

Auch Biden feierte bereits vor 10 Jahren als Vizepräsident mit Chabad-Vertretern und erwies Schneerson im Vorjahr per Präsidialdekret die Ehre: 

+++ Folgt uns auf Telegram: t.me/DerStatus & auf Twitter/X: @derStatus_at +++

Dir gefällt unsere Arbeit? Unterstütze uns jetzt mit deiner Spende, damit wir weiterhin berichten können!

Kontoinhaber: JJMB Media GmbH
IBAN: AT03 1500 0043 9102 6418
BIC: OBKLAT2L
Verwendungszweck: Spende

Weitere Artikel, die Sie interessieren könnten