Russland lädt ein: Asyl für Dissidenten aus 'destruktiven' West-Staaten
Verkehrte Welt: Im Westen wird auf Diktatur pur gestellt. Mit Pawel Durows Verhaftung durch den französischen Geheimdienst hat die EU einen politischen Gefangenen wie aus dem Lehrbuch geschaffen. Der Grund: Der Telegram-Chef verweigerte die Zensur und Überwachung seiner Nutzer. Aus dem vermeintlich totalitären Osten tönt es nun ganz humanitär: Putin unterzeichnete ein Dekret zur Aufnahme von Menschen aus "destruktiv-neoliberalen" Staaten. Das russische Botschaft in Deutschland veröffentlichte Putins Asyl-Einladung auf X.
Total liberal: Politische Gefangene als neue EU-"Errungenschaft"
Der sich abzeichnende wirtschaftliche Untergang der USA treibt seltsame Blüten. Weil sich die Welt die US-Hegemonie ohne wirtschaftliche Gegenleitung immer weniger aufzwingen lässt, sollen "Freedom and Democracy" totalitär durchgesetzt werden. Vor allem in der EU betreiben die Regierungen "Goldplating" in der Errichtung einer Diktatur des Liberalismus. Beginnend mit dem Ende der Wissenschafts- und Informationsfreiheit im Zuge des Corona-Regimes, finden wir uns heute in einer Situation wieder, in der in der EU sogar politische Gefangene gemacht werden, wie der Fall des Telegram-Gründers Pawel Durow zeigt.
Er gründete Telegram, um Meinungsfreiheit für die Russen herzustellen. Doch letztlich stolperte er über den französischen Geheimdienst, der ihn für seine Weigerung, die Daten seiner Nutzer an Frankreich und die EU abzugeben, einsperrte. Ihm drohen bis zu 20 Jahre Haft.
Mitleid? Unerwartete Asyl-Einladung
Die Asyl-Einladung kommt unerwartet. Als die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, in einem Interview vom in Russland lebenden Journalisten Hansjörg Müller (für "Compact", kurz vor den Presse-Verbotsbestrebungen durch die BRD) gefragt wurde, ob deutsche Bürger nach Russland flüchten könnten, zeigte sich diese vor wenigen Wochen noch skeptisch. Jeder solle sein eigenes Land verteidigen, appellierte die schlagkräftige Russin an den Patriotismus der Deutschen. Nun scheinen die Russen doch noch Mitleid mit den EU-Bürgern bekommen zu haben.
So unterzeichnete Putin ein Dekret "über die Bereitstellung humanitärer Unterstützung für Personen, die traditionelle russische und moralische Werte teilen". Jeder Bürger und Staatenlose, der einem Land das "eine Politik verfolgen, die destruktive neoliberale ideologische Leitlinien durchsetzt", entfliehen wolle, bekäme in Russland eine Aufenthaltserlaubnis auf Zeit. Und das ganz ohne russische Sprachkenntnisse!
🇷🇺 Der russische Präsident Wladimir Putin unterzeichnete ein Dekret über die Bereitstellung humanitärer Unterstützung für Personen, die traditionelle russische spirituelle und moralische Werte teilen.
— Botschaft der Russischen Föderation (@RusBotschaft) August 26, 2024
Ausländische Staatsbürger und Staatenlose können zusätzlich zu Quoten und… pic.twitter.com/wjwxEOw7Vf
Nicht ganz uneigennützig: Land braucht Volk
Harte Schale, weicher Kern? Bereits im August waren die Gedanken von Russlands Außenminister Sergej Lawrow bei den Deutschen. Doch sie waren damals noch stärker von Unverständnis und weniger von Mitgefühl getragen: "Es ist beschämend, dass Deutschland stillschweigend hinnimmt, wie ihm die langfristige Grundlage für seinen wirtschaftlichen Erfolg entzogen wurde."
Nun scheint sich Russland doch noch ein Herz zu fassen. Doch dies gewiss nicht ganz uneigennützig. So dürfte der Hohn der Russen, die sich vom Westen seit Jahrzehnten als Diktatoren und Diktatur-Opfer abstempeln lassen dürfen, auch nicht klein sein. Und: Russland verfügt über wesentlich mehr Territorium, als es bewirtschaften kann. Ein Zuwachs qualifizierter Europäer oder Amerikaner würde noch mehr Know-How und Arbeitskraft und damit Schwung in den aufstrebenden BRICS-Staat bringen.
Immer mehr EU-Bürger suchen ihr Glück im Osten
Dass Menschen aus Deutschland und anderen westlichen EU-Staaten ihr Glück im Osten suchen, ist bereits ein Trend. Seit Jahren steigen die Umzüge nach Ungarn aber auch nach Russland. Was die Emigranten erhoffen, ist meist ein Leben abseits von den Probleme der Masseneinwanderung und der Traum von der "heilen Welt", in der alles noch in Ordnung ist. Sie suchen quasi Asyl um anderen Asylmigranten zu entgehen. Die oberösterreichische Journalistin Andrea Drescher interviewte einen Österreicher, der nach Russland ausgewandert ist und sprach mit ihm über seine Erfahrungen in seiner Wahlheimat.
Ob man der Heimat nun wirklich den Rücken kehrt oder weiter für ein besseres Leben und Gerechtigkeit kämpft, muss jeder für sich selbst entscheiden. Attraktiv für die Auswanderung erscheint einigen auch eine "alte deutsche Heimat", die sich im heutigen Russland befindet: Königsberg (russisch: Kaliningrad). Bereits 2019 berichtete die "Welt" über unzufriedene Deutsche, die im Ostsee-Oblast ihr Glück suchen. Die Siedler sahen sich bereits damals als Flüchtlinge vor der "BRD-Repression".
Königsberg: Hätte sogar wieder Deutschland werden können
2021 lebten mehr als 4.000 Deutsche im Oblast Kaliningrad. Etwa 3 % der 1.030.000 Einwohner sollen überdies Deutsch sprechen. Im Zuge der "Wende" bot Russland den Deutschen sogar die Rückgabe Kaliningrads an. Doch die Bundesrepublik Deutschland lehnte das Angebot ab. Mit dem Asyl-Angebot Russlands könnte Königsberg nun wieder deutscher werden, ohne zur BRD zu gehören. Eine historisch spannende Perspektive.
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