Aktion über die Türkei organisiert

Moskau-Massaker: Warum Russland die USA verantwortlich macht

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Die Bilanz des Terrors in der Krokus-Stadthalle ist schrecklich: 137 Tote. 145 Verletzte, davon 60 in weiterhin kritischem Zustand. Russland macht die Ukraine und die USA für das Moskau-Massaker verantwortlich. Einerseits versuchten vier Täter über einen vorbereiteten Korridor über die Ukraine zu flüchten, erklärte Vladimir Putin. Der FSB fasste diese und folterte sie zum Teil schwer. Mittlerweile wurden sie im Zuge eines öffentlichkeitswirskamen Gerichtsprozesses für zwei Monate in Untersuchungshaft genommen. Im Mai wartet auf sie der Prozess. Doch vor allem eine Beteiligung der USA sei laut Russland zu prüfen. Immerhin, so das russische Außenministerium, sind die USA für die Gründung der Terrororganisationen mitverantwortlich.

Hilfsarbeiter für 500.000 Rubel als Terroristen gekeilt

Der Terror vom 22. März ist in mehrerlei Hinsicht bemerkenswert. Vier Tadschiken werden über die Türkei für je 500.000 Rubel (5.000 Euro) als Mörder angeworben. Durch den "Islamischen Staat Khorasan", einem dubiosen IS-Ableger aus Afghanistan. Zumindest bekannte sich dieser zum Anschlag. Den vier Männern gelingt es, innerhalb kürzester Zeit durch eine Schießerei in der Krokus-Stadthalle dutzende Menschen zu töten und weitere zu verletzen. Daraufhin setzen sie die Halle in Brand, sodass diese einstürzt. 137 Menschen sind tot, 145 verletzt. Ein erfolgreicher Terroranschlag, durch sehr einfach gestrickte Menschen. Sie sind ungebildet und waren zuvor Hilfsarbeiter oder arbeitslos.

Seltsame "Islamisten": Hilflosigkeit statt Hass

Die Sicherheitskräfte in der Halle, in der zum Zeitpunkt ein Konzert stattfand, sind allesamt nicht mit Schusswaffen ausgestattet. Der FSB scheint von der Planung nichts bemerkt zu haben. Sie soll über die Türkei stattgefunden haben. Von dort aus seien die Männer angesprochen und mit Waffen ausgestattet worden. Insgesamt wurden 11 Personen im Zusammenhang mit dem Massaker festgenommen. Die vier Schützen wirken verwirrt, unsicher. Sie begegnen der Folter des FSB weinerlich und ängstlich. Von stolzen Gotteskriegern ist nichts zu bemerken. Anstatt von Hass auf die ungläubigen Feinde und Jenseitsglauben an das Paradies, zeigen sie Hilflosigkeit und Überlebenswillen. Sie haben Kinder und wahrscheinlich hatten sie noch Pläne – mit den versprochenen 500.000 Rubel. Auf den Videos des Anschlags wirken sie mechanisch, als sei es ein Job und keine "heilige Mission", die sie durchführen.

Immer wieder Afghanistan

Ein Motiv der islamischen Welt gegen Russland scheint wenig nachvollziehbar. Westliche Medien versuchen aktuell verzweifelt, ein solches zu kreieren. Dass der afghanische IS-Ableger Khorasan Russland angreift, sei im Syrien-Krieg begründet, heißt es. Dort würden, so die Medien, allerdings auch die USA gegen den IS vorgehen. Die Taliban jedenfalls verurteilen den Anschlag, der durch die Terror-Miliz aus ihrem Heimatland Afghanistan: "Wir verurteilen den jüngsten Terroranschlag in Moskau auf das Schärfste und betrachten ihn als einen eklatanten Verstoß gegen alle menschlichen Standards." 

Kein anderes islamisches Land spiegelt den Konflikt zwischen Russland und den USA so gut wider wie Afghanistan. Nach der sowjetischen Machtübernahme in Afghanistan finanzierten die USA über die CIA die Mudschaheddin ab Juli 1979. Dies geschah auf Befehl des damaligen Präsidenten Jimmy Carter und trug den Namen "Operation Zyklon". Bekanntlich folgten Jahre des Krieges und der Radikalisierung, bis die USA letztlich aus Afghanistan abzogen. Und Afghanistan steht heute auf der Seite der BRICS-Staaten und damit Russlands.

Russland und die Moslems

Mittlerweile stehen immer mehr weitere islamische Staaten stehen im globalen Konflikt hinter Russland und baten um Aufnahme in das BRICS-Bündnis. Gerade in Zeiten des Krieges zeigte sich Russland um die innere Stabilität gerade in der Rolle des Islams äußerst bemüht. Die islamischen Gebiete, insbesondere Tschetschenien, erfuhren im Zuge des Krieges eine Aufwertung durch den russischen Staat. Allen voran durch den Präsidenten.

War Russland in der öffentlichen Wahrnehmung und Darstellung zuvor das Land der orthodoxen Kirche, so wurde es mit dem Krieg, der zu einem guten Teil auf Soldaten aus den islamischen Gebieten baut, noch mehr ein Land der Einigkeit des Christentums mit dem Islam denn je. Putin ließ sich gezielt mit Geistlichen beider Religionen ablichten und forderte den Respekt der Russen gegenüber den Moslems, die sich vor allem in den kaukasischen Teilrepubliken befinden, ein.Tschetscheniens Anführer Ramsan Kadyrow wurde im Ukraine-Krieg quasi zu Putins rechter Hand. Das US-amerikanische "Wilson-Center" veröffentlichte im November einen Beitrag, in dem eine Forscherin des "Kennan-Instituts" die Annäherungen Putins zur islamischen Welt aufgrund der verletzten israelischen Gefühle kritisierte. 

Russland macht Ukraine und USA verantwortlich

Putin jedenfalls sieht die Ukraine als federführend im Anschlag auf die Krokus-Stadthalle. Denn die vier Schützen flohen mit einem weißen Bus in Richtung Westen, wie Russland argumentiert. In Brjansk konnten sie letztlich durch den FSB gefasst werden. Kurz vor ihrer Überfahrt in die Ukraine, offenbar.  So erklärte er: "Sie haben versucht, sich zu verstecken und haben sich in Richtung Ukraine bewegt, wo für sie ein Korridor für einen Grenzübertritt vorbereitet worden war." 

Die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa, ging noch weiter. Sie vermutet offen die USA hinter dem Anschlag. Und erklärte: "Amerikanische Polit-Strategen haben sich in Geschichten verfangen, dass der Terroranschlag in der Krokus-Stadthalle von der in Russland verbotenen Terrororganisation ISIS begangen wurde". Sie sprach von "ukrainischem Terrorismus", wie der russischen Agentur "Tass" zu entnehmen ist. Und dieser finde unter Beteiligung der US-Behörden statt.

Sie klagte an, wie die US-Behörden sich am "ukrainischen Terrorismus" beteiligten: "Milliarden von Dollar und eine beispiellose Anzahl von Waffen, die ungemeldet investiert wurden und Korruptionsprogramme im Kiewer Regime, aggressive Rhetorik gegen Russland und tollwütiger Nationalismus, ein Verbot von Friedensverhandlungen gegen die Ukraine und endlose Forderungen nach einer gewaltsamen Lösung des Konflikts, die Weigerung, langfristige Terroranschläge des Kiewer Regimes zu verurteilen, und massive Informationen und politische Unterstützung für alle, selbst die schrecklichsten Aktionen von Selenski."

Weiters schreibt "Tass": "Darüber hinaus erinnerte die offizielle Vertreterin des Außenministeriums der Russischen Föderation daran, dass frühere US-Interventionen in den Angelegenheiten des Nahen Ostens zur Entstehung, Stärkung und Institutionalisierung mehrerer radikaler und terroristischer Gruppen, die auch heute noch in der Region tätig sind, geführt hat."

Ließ Obama den IS ausbilden?

Haben gar die USA die Aktion inszeniert? Indirekt oder direkt? Das werden die Russen nun zu klären haben. Dass sie die USA für die Gründung von Terrororganisationen verantwortlich machen, kommt auch abseits der Mudschaheddin-Geschäfte nicht von ungefähr. Das "Regime Changing" ist eine der wichtigsten außenpolitischen Spezialitäten der Amerikaner. Und oft erfolgte dieses auch in den letzten Jahren mit Hilfe  Auch später machte sich die CIA Islamisten im Sinne ihrer "Regime-Changing"-Strategien zu eigen. So erklärte Obama im Juli 2015, dass die USA ihre Trainings der IS-Milizen beschleunigten. Im Protokoll des Pentagons wurde "ISIL" allerdings gegen "Iraqi" ersetzt. Donald Trump betonte 2016, dass er der Auffassung sei, dass Obama den IS gegründet habe und ihn Hillary Clinton darin unterstützt habe und sorgte dafür für Medienwirbel

Obama: "So, with the additional steps I ordered last month, we’re speeding up training of ISIL [iraqi] forces, including volunteers from Sunni tribes in Anbar Province."

Islamisches Motiv unwahrscheinlich – "Cui bono" spricht für den Westen

Ein islamisches Motiv, Russland anzugreifen, scheint zum aktuellen Zeitpunkt äußerst fraglich. Und aus Sicht Russlands wäre das Schüren eines religiösen, inneren Konflikts zwischen Christen und Muslimen zum derzeitigen Stand fatal. Eine "False Flag" durch Russland selbst kann daher wohl ausgeschlossen werden. 

Der Westen hingegen setzt in seiner Strategie offen auf eine Zersplitterung Russlands. In verschiedenen Insititutionen der USA wird diese seit Jahren diskutiert. Auch unter Kritik. Denn eine Zersprengung Russlands in viele kleine Teilrepubliken könnte die Atom-Macht erst so richtig gefährlich machen. 



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