Einfach Ansprüche runterschrauben

Wenn die Fachkräfte-Einwanderung der Ampel an der Realität scheitert

Politik
Bild: Freepik

Trotz massiver Zuwanderung unter dem Asyldeckmantel herrscht in Deutschland - aber auch im Rest Europas - ein angeblicher Fachkräftemangel. Die Ampelregierung hatte dafür eine grandiose Lösung: Noch mehr Zuwanderung. Dieses mal aber von wirklichen Fachkräften und nicht nur welchen, die man dem Bürger als solche verkauft. Allerdings zeigt sich nun, dass es nicht ganz rund läuft. SPD-Arbeitsminister Heil sieht die Schuld bei den Unternehmen.

1,7 Millionen stellen sind derzeit in Deutschland unbesetzt. Es herrscht angeblich ein furchtbarer Fachkräftemangel - wobei sich die Frage stellt, wieso den Gesetzen von Angebot und Nachfrage folgend, die Löhne in den betreffenden Bereichen nicht deutlich in die Höhe schießen. Aber um den Fachkärftemangel zu beseitigen, änderte die Ampelregierung das Einwanderungsgesetz. Ab November können nun Fachkräfte leichter nach Deutschland einreise, wenn sie die entsprechenden Qualifikationen nachweisen können. Doch so richtig hilft es der darniederliegenden und schrumpfenden Wirtschaft nicht. Wie die "Welt am Sonntag" berichtet, führte das Marktforschungsinstitut Bilendi im Auftrag des Jobportals "meinestadt.de" eigens eine Umfrage unter 3.000 Fachkräften mit Berufsausbildung zwischen 18 und 64 Jahren durch. Und das Ergebnis dürfte nicht wirklich im Sinne der Ampel sein.

Sprachprobleme und Ausbildung

So sind 47 Prozent der Befragten Fachkräfte der Meinung, dass ihr Unternehmen "eher nicht" oder sogar "gar nicht gut" auf die Aufnahme ausländischer Fachkräfte vorbereitet sei. Lediglich elf Prozent halten ihren Arbeitgeber für "sehr gut"  und 41 Prozent für "eher gut" vorbereitet. Jedoch einmal im Unternehmen angestellt, seien die Chancen sich auch gut im Unternehmen integrieren zu können für 62 Prozent eher "gut" oder "sehr gut". Allerdings erweist sich die Sprache als Hindernis. So halten drei Viertel der Beschäftigten Verständigungsprobleme für die größte Hürde bei der Integration. Am deutlichsten wirken sich die Sprachbarrieren mit 84 Prozent in der Pflegebranche, gefolgt vom Einzelhandel, dem Handwerk und dem öffentlichen Dienst aus - Bereiche, in denen eine flüssige Kommunikation mit den Kunden oder Patienten jedoch essenziell ist. Aber auch unterschiedliche kulturelle Hintergründe (43 Prozent) und ein unterschiedliches Ausbildungsniveau (42 Prozent) werden von den Befragten als Herausforderung gesehen. Weniger probematisch erscheint hingegen die Einarbeitung in neue Prozesse oder der Umgang mit Maschinen oder Software, die von  40 Prozent als kritisch und hinderlich gesehen werden.

Arbeitsminister sieht Schuld bei Unternehmen

SPD-Arbeitsminister Hubertus Heil sind hingegen die Verantwortung nicht bei der Politik der Ampel, sondern vielmehr bei den Unternehmen. Neben der Erleichterung für die Einwanderung will er auch einen "Job-Turbo" für die Integration sogenannter Flüchtlinge am Arbeitsmarkt starten. Denn er auch der Ampel dämmert allmählich, dass es so nicht weitergehen kann, zu viele "Flüchtlinge" von Sozialleistungen abhängig seien und zu wenige in Arbeit. Daher will Heil die Unternehmen stärker in die Pflicht nehmen. Diese seien laut dem oft zu anspruchsvoll, wenn sie Menschen nicht einstellen würden, die "noch kein perfektes Deutsch" sprechen würden. Stattdessen sollten die Unternehmen doch ihre Ansprüche an ausländische Bewerber, seien es nun "Flüchtlinge" oder die mit großen Tamtam von der Politik umworbenen Fachkräfte senken.

Realitätsferne der Politik

Dabei sollte der Minister doch den Unterehmen am Besten zutrauen zu wissen, welche Fachkräfte sie brauchen und welche Bewerber sie dann schließlich einstellen. Entweder passt jemand für die Stelle oder auch nicht - und bei einem Fachkräftemangel wird man auch von Unternehmerseite wohl auch gelegentlich eher Abstriche machen, wenn wirklich Personal knapp ist. Allerdings stellt sich die Frage, welche Art von Fachkräften es sein soll, die  die Sprache des Landes, in dem sie arbeiten wollen, nicht vor der Einwanderung so weit lernen, dass die Ausübung des Berufes möglich ist - außer man arbeitet im internationalen Umfeld, wo die Konzernsprache vielleicht ohnehin Englisch, Französisch etc. ist.  Schließlich soll ja der kommende Angestellte mit den Kunden und Kollegen auch kommunizieren können.

Verschiebung der Statistik

In anderen Ländern würden solche Debatten wohl kaum geführt werden. Denn bei den klassischen Einwanderungsländern wie den USA oder Kanada etc. bräuchte man wohl schon ziemlich viel Glück, um ohne entsprechende Fremdsprachenkenntnisse und eine wirkliche Fachausbildung eine Einwanderungserlaubnis und auch einen Job zu bekommen. Aber der Ampel geht es vermutlich um statistische Beschönigung, statt die "Einwanderer" mit Steuergeld über Umwege durch den Staat zu alimentieren, sollen die Unternehmen das gleich direkt machen. Der Mehrwert für die Unternehmen durch die neuen Fachkräfte ist da halt nur sekundär.

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